Das erklärt vieles, aber nicht alles. Februar ist
eine interessante Studie erschienen, hatten wir die eigentlich schon?
Sozialwissenschaftler fragen sich schon länger, wie es zu den guten Wahlergebnissen der AfD kommt. Warum haben rechtspopulistische Parteien in anderen europäischen Ländern Erfolg, die Schwedendemokraten, Le Pen in Frankreich oder Geert Wilders in den Niederlanden? Oft wird das mit Arbeitslosigkeit, dem Verlust von gut bezahlten Jobs im Industriesektor oder dem Gefühl begründet, es seien muslimische Parallelgesellschaften in Großstädten entstanden.
Diese Faktoren passen aber auf Deutschland nicht so gut. Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren das Land in Europa gewesen, in dem die Arbeitslosigkeit gesunken ist, in dem es immer noch eine starke Industrie gibt. Die AfD ist dennoch immer stärker geworden. Es gibt also nicht den einen Grund, sondern eher eine Vielzahl an Erklärungsfaktoren, die da zusammenspielen. Unsere Hypothese, dass da eine kulturelle Tradition von rechtsgerichtetem, rechtspopulistischem Denken eine Rolle spielt, ist ein Teil zur Lösung dieses Puzzles. Nicht das größte Teil, aber ähnlich wichtig wie die anderen genannten Faktoren.