AfD - wo mag die Reise hingehen...

ist die AfD eine Alternative für Deutschland?

  • ja, unsere einzige Chance!

    Votes: 5 11,9%
  • ja, als Protestwahl.

    Votes: 7 16,7%
  • ja....was soll ich sonst wählen?

    Votes: 3 7,1%
  • ja...nein...weiss nicht...

    Votes: 1 2,4%
  • nein.

    Votes: 3 7,1%
  • nein, definitiv keine Alternative!

    Votes: 28 66,7%

  • Total voters
    42

Msane

Well-Known Member
Verteidige ich auch, aber darüber hinaus noch mehr: Das Recht, Wähler der AfD wahlweise als Deppen oder Arschlöcher zu bezeichnen.

Wenn dich AfD so stört kannst du es gerne gegen Die Linke oder Die Grünen austauschen, bei denen gab und gibt es dieselbe Empörung der Etablierten... ich verteidige genauso die Wähler der Grünen oder der Linken so zu wählen wie sie es wollen.


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Mendelssohn

Well-Known Member
Aha, warum erließ dann 1950 die Regierung ein Berufsverbot für KPD-Mitglieder im Öffentlichen Dienst? Am 17.08.1953 wurde sie dann ganz verboten. Aus lauter Demokratie?
(während heute, viele Jahre in der Demokratie weiter, es nicht mal möglich ist die Naziparteien zu verbieten)

Na so was, jetzt weißt du ja wieder das die DDR keine Demokratie war. Am besten sind meist die informiert die nicht dabei waren.


Ja, meistens als Opposition und wie viel man da verändern kann wird dir nicht unbekannt sein.
Die KPD wurde vermutlich wegen Verfassungsbedenken 1956 verboten. Jedenfalls stand der Vorwurf des Hochverrats im Raum, da sie eng mit der SED verbandelt war, die wiederum aus der Zwangsvereinigung der Kommunisten und der SPD im Osten hervorgegangen war. Zuvor war 1952 eine Neonazipartei, die Sozialistische Reichspartei in der BRD verboten worden. Nachdem nun aber auch die KPD zum revolutionären Sturz des Adenauer-Regimes aufgerufen hatte und eine Wiedervereinigung unter der Vormundschaft der Sowjets erkämpfen wollte, sah sich der demokratische Rechtsstaat genötigt, neben den Nazis auch die Stalinisten zu verbieten, die mit ihrer Kampagne gegen die Wiederbewaffnung der BRD gewisse Symphatien in der Bevölkerung erworben hatten. Nachdem aber deutlich wurde, dass die KPD es mit ihrem Pazifismus nicht so ganz ernst meinte - siehe Arbeiteraufstand in Berlin 1953, der von den Stalinisten niedergeknüppelt wurde - stand die KPD zu Zeiten ihres Verbots bei nicht mehr als guten zwei Prozent in der BRD.
 

sommersonne

Well-Known Member
Die KPD wurde vermutlich wegen Verfassungsbedenken 1956 verboten.
Stimmt, Tippfehler.
Umso schlimmer das man in einer Demokratie eine Partei verbot, die nur 2% Mitglieder hatte. Und noch schlimmer das es eine Partei war, die als einzige dem Sieg der NSDAP Jahre vorher etwas entgegensetzen wollte. Im Gegensatz dazu wurden genug ehemalige Nazigrößen sogar im Staatsdienst beschäftigt. So lupenrein ist die Demokratie insgesamt nicht, kann sie wahrscheinlich auch garnicht sein.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Stimmt, Tippfehler.
Umso schlimmer das man in einer Demokratie eine Partei verbot, die nur 2% Mitglieder hatte. Und noch schlimmer das es eine Partei war, die als einzige dem Sieg der NSDAP Jahre vorher etwas entgegensetzen wollte. Im Gegensatz dazu wurden genug ehemalige Nazigrößen sogar im Staatsdienst beschäftigt. So lupenrein ist die Demokratie insgesamt nicht, kann sie wahrscheinlich auch garnicht sein.
Die KPD bestand aus Stalinisten, die die Niederknüppelung des Arbeiteraufstands in Ostberlin guthießen. Die Stalinisten knüppelten zwischen 55 und 80 Arbeiter zu Tode.Wer das gutheißt und für die BRD als Strategie empfiehlt, um das Adenauer-Regime zu liquidieren, hat seine Legitimation im Spektrum demokratischer Parteien verloren. Immerhin wurde 1968 die DKP als Nachfolgepartei wieder zugelassen und existiert bis heute.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Mendelssohn Ich hatte das große Glück, mich mal mit einem alten KPD-Mann aus dem Wuppertaler Widerstand zu unterhalten. Das deckt sich überhaupt nicht mit dem, was Du schreibst. Für die in Moskau geschulten Kader, in die uns Wolfgang Leonhardt Einblicke gab, mag das gelten; für einen Herbert Wehner. Ein Willy Brandt oder eine Oma Meume haben da ganz andere Biografien. (Brandt war nicht KPD, aber für die SAPD im Widerstand, Mitbegründer überdies der FDJ.)

Richtig ist, daß sie aufs Übelste von Stalin mißbraucht worden sind.

Richtig ist auch, daß die erzkatholische Adenauer-Ära einer gelenkten Demokratie eines Erdogan weitaus näher stand, nimm nur einmal die Frauenrechte, als dem, wohin sich unsere Republik nach äber 50 Jahren auch sehr schmerzhaft gewandelt hat.


Der 17. Juni hat die DDR-Führung tatsächlich nachhaltig traumatisiert: Es bildet sich ein Widerstand gerichtet auf Abschaffung des Regimes und Umsturz, wie er nicht einmal am 07. Mai 1945 zustande kam. Da kann man wirklich fragen, was eigentlich nicht stimmt mit dem deutschen Volk.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Die KPD bestand aus Stalinisten, die die Niederknüppelung des Arbeiteraufstands in Ostberlin guthießen. Die Stalinisten knüppelten zwischen 55 und 80 Arbeiter zu Tode.Wer das gutheißt und für die BRD als Strategie empfiehlt, um das Adenauer-Regime zu liquidieren, hat seine Legitimation im Spektrum demokratischer Parteien verloren.
Das liest sich geradezu so, als hätte die Adenauer-Regierung irgend etwas gegen das Niederknüppeln von Arbeiteraufständen gehabt?

Das Krasse ist schon, wie @sommersonne schreibt: Man nimmt der Adenauer-Ära ein allgemein demokratisch-antitotalitäres Engagement einfach nicht ab, wenn es sich auf's äußerste einerseits antikommunistisch engagiert, andererseits übernachsichtig die Nazis weiter machen läßt.

Berufsverbote übrigens führt erst die Brandt-Regierung ein.


Mir ist das zu unterkomplex, die KPD nur zu sehen als totalitär-stalinistischen Gewaltapperat. Der sie sicherlich auch war. Es wird aber der Vielfalt der Biografien dieser Arbeiterpartei nicht gerecht. Der Standpunkt „Adenauer gut oder auch nicht gut, aber ich hätte die KPD auch verboten“ ist ahistorisch.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Wenn dich AfD so stört kannst du es gerne gegen Die Linke oder Die Grünen austauschen, bei denen gab und gibt es dieselbe Empörung der Etablierten... ich verteidige genauso die Wähler der Grünen oder der Linken so zu wählen wie sie es wollen.


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Ich habe das bestimmt schon öfters geschrieben. Grüne, Linke und AfD sind für mich nur vergleichbar in ihren Ausgangspositionen. Die Grünen waren eine Rechtsausgründung aus der CDU, die AfD aus der FDP. Erstere sind dann von Alt-68ern, letztere von Neurechten und Nazis gekapert worden. Bei den Grünen waren sektiererische Kader-Kommunisten wie Kretschmann und Trittin, linksextreme Gewalttäter und Chaoten wie Joseph Fischer, RAF-Anwälte wie Schily und Ströbele. Die Frage ist, was dann draus wird.

Ziehen die Radikalen unzufriedene Teile der Mitte der Gesellschaft, die sich bei den Neuen auch vertreten sehen, auf ihre Seite, nutzen sie eine wählbare, parlamentarische Partei samt Strukturen (Stiftungen) zur Verhetzung, Spaltung der Gesellschaft? Oder wird umgekehrt eine solche Partei zum Vehikel, ehedem radikale Menschen wieder für die Demokratie zu gewinnen, zu reintegrieren, bei Straftätern wie Fischer muß man sogar von Resozialisierung sprechen?

Inzwischen kann man sagen: Die Grünen sind in der Demokratie angekommen – vielen sogar zu sehr; die AfD führt aus ihr hinaus. Von daher vermag ich ihre heutigen Wähler nicht mehr gleichzusetzen. Grünen-Wähler wollen eine z.B. fremdenfreundlichere, bunte Demokratie. AfD steht nicht für eine fremden-, insbesondere islamskeptischere Demokratie, sie steht für gar keine Demokratie. Demokratie nur als Mittel, sie durch etwas Anderes zu überwinden. Wer sie wählt ist für mich ein Depp – oder ein Arschloch.
 
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