Antisemitismus in Deutschland fest verankert

Almancali

Well-Known Member
Das 30-jährige Opfer und seine 24 Jahre alte Begleiterin waren den Angaben der Polizei zufolge gegen 23.45 Uhr auf der Brunnenstraße in Berlin-Mitte unterwegs, als sie dort auf einen ihnen bekannten 23-jährigen Mitstudenten getroffen seien. Während Lahav Shapira Jude ist und sich für die Geiseln der terroristischen Hamas einsetzt, vertrete sein Mitstudent pro-palästinische Ansichten und habe diese auch bereits mehrfach in den sozialen Medien vertreten, teilte die Polizei mit.
Davon habe ich auch gehört. Allerdings wurde das anfänglich noch anders dargestellt. Dargestellt wurde, dass einer der Studenten pro-israelische Ansichten geäußert und der Mitstudent pro-palestinische Ansichten vertreten habe. Ich meinte das sogar auf der bild.de gestern am frühen Abend gelesen zu haben. Offensichtlich kam man zu keinem Konsens.

Nun! Was genau für pro-israelische btw. pro-palestinische Ansichten wurden konkret geäußert? Selbst die Polizei geht ja genau von diesem Szenario aus. Mich würden beide Sichtweisen interessieren und nicht nur die einseitige Darstellung.

PS: Ich muss jetzt nicht noch unterstreichen, dass Gewalt keine Lösung ist. Muss man ja vorsichtshalber dazuschreiben, sonst gilt meine Antwort noch als Böse.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Selbst die Polizei geht ja genau von diesem Szenario aus.
Wobei noch nicht klar ist, wie sie dazu kommt, da muß man also noch abwarten.

Die Polizei geht davon aus, beide wären sich auf der Straße begegnet, hätten miteinander gestritten, schließlich seien Fäuste geflogen. Shapiras Darstellung ist sehr anders; der Kommilitone sei ihm schon aus der Bar gefolgt, wo er ihn erkannt habe.


Wird man sehen müssen, konkret bin ich da auch vorsichtig. Die Krisenkommunikation der FU allerdings scheint inzwischen schon mal sehr verbesserbar.
 

Bintje

Well-Known Member
Die Krisenkommunikation der FU allerdings scheint inzwischen schon mal sehr verbesserbar.
Allerdings! War ja nicht der erste Vorfall an der FU. Im Dezember besetzten antiisrealische Studis einen Hörsaal, zogen dort eine Antiimpi-Propagandashow ab und drängten jüdische Kommilitonen raus, die dagegen protestierten, bis der Hörsaal von der Polizei geräumt wurde.




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Almancali

Well-Known Member
Im Dezember besetzten antiisrealische Studis einen Hörsaal [...]
Laut deinen verlinkten Artikeln ist aber von pro-palästinenischen Aktivisten die Rede.

Aber schauen wir uns das mal im Einzelnen an. Vor dem 07.10.2023 schienen noch alle Studenten in Harmonie miteinander zu lernen.

Was konkret lief schief und auf welcher, vielleicht auch politischer, Ebene?
 

Bintje

Well-Known Member
Laut deinen verlinkten Artikeln ist aber von pro-palästinenischen Aktivisten die Rede.
Aus dem 1. Link:

"An der Wand hingen Transparente mit der Aufschrift „Stoppt den Genozid“ und „Israel ist ein mordender Apartheid-Staat“. Per Projektor wurde der Spruch „Free Palestine from German Guilt“ auf eine Leinwand geworfen. Es soll zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, als Studenten versucht haben, Anti-Israel-Plakate abzureißen."

Was genau ist daran missverständlich?
 

Msane

Well-Known Member
Laut deinen verlinkten Artikeln ist aber von pro-palästinenischen Aktivisten die Rede.

Aber schauen wir uns das mal im Einzelnen an. Vor dem 07.10.2023 schienen noch alle Studenten in Harmonie miteinander zu lernen.

Was konkret lief schief und auf welcher, vielleicht auch politischer, Ebene?

Das ist ein identitätspolitischer Konflikt innerhalb der linken Szene.

Die Linksradikalen können sich nicht entscheiden, wer nun die wahren Opfer sind, die Israelis oder die Palestinenser und wer steht
auf der "richtigen" Seite wenn man sich zum Anwalt einer dieser Fraktionen aufspielt.

Eigentlich hatte man ja gesagt "nie wieder" aber das ist auch schon wieder lange her.

Das führt dann zu solch absurden Situationen, dass heute in Deutschland antifaschistische Aktivisten "from the river to the sea" skandieren,
und damit de facto Israel das Existenzrecht absprechen.


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Alubehütet

Well-Known Member
Das ist ein identitätspolitischer Konflikt innerhalb der linken Szene.

Die Linksradikalen können sich nicht entscheiden
Wo da wie jetzt genau, in Berlin und dann speziell noch an der TU, Fronten verlaufen und Allianzen – traditionalistisch internationalistische und damit propalästinensische Linke, die die Hamas wie verquer auch immer noch in der Tradition sehen wollen einer einst prosozialistischen PLO (die RAF hatte sich von ihnen ausbilden lassen wollen! Mit damals schon interessanten Widersprüchen); antideutsche, damit proisraelische, zur Not pro-rechtszionistische Linke auf der anderen Seite, und welche Rolle dabei die Studenten unter ihnen mit migrantischem Hintergrund spielen, die da zwischen ihnen rumstolpern, bzw. welche Rolle ihnen zugewiesen wird, die sie dann mitspielen, teils als Protagonisten – Oder gar, ob ihnen gelungen ist, gutmütige traditionelle pro-Palästinalinke der Kartoffeldeutschen für sich zu instrumentalisieren – Dranbleiben, aber abwarten. Das kocht erst hoch, in einer Woche sind wir schlauer.

Ernst gemeint ... bei mir aber nicht nur, hat schon auch was von entspannt zurücklehnen und Popcorn einwerfen. Wie repräsentant sind die wirklich, und für wen? Es ist vielleicht völlig kindisch, jede Generation ist eigentlich eine völlig neue. Aber für mich bleiben die Studis der FU Berlin immer die, die Frank Zappa and his Mothers of Reaction von der Bühne geworfen haben.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
»Die deutsche Jugend hat sich nicht weit von ihren Vorgängern in kurzen Hosen entfernt. Die Jungs tragen zottlige Bärte und die Mädchen Perlenketten und lustige Klamotten. Aber sie sind Nazis wie ihre Väter und Mütter, sie verhalten sich wie Nazis. Das Problem ist, dass sie sich für eine neue Linke halten.« Einige der Provokateure dieses Abends fanden sich im Jahr darauf in palästinensischen Ausbildungslagern wieder und zettelten mit den dort erworbenen Kenntnissen wiederum ein Jahr später einen antiimperialistischen Kleinkrieg gegen die, wie die deutsche Guerilla sie einstufte, US-amerikanische Besatzungsmacht und ihre deutschen Satrapen an.


Zappa und die Berliner Linke
 
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