Auf dem Schulhof Türkisch gesprochen - Drittklässlerin zu Strafarbeit verdonnert

Alubehütet

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Hier ein gelungener Artikel über das einstige Nebeneinander der Ethnien in Siebenbürgen. Genau so habe ich Reußdörfchen bei Hermannstadt in Erinnerung. Finde, der Artikel macht vieles verständlich. Auch etwa die Geringsschätzung der Roma.
 

Burebista

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Besichtigte 2012 mit einem serbischen Professor aus Herzegowina das Teutsch-Haus aus Hermannstadt.
http://www.teutsch.ro/
Sprach sicher Deutsch, da es eine deutsche Anstalt ist. Der Serbe, der auch Deutsch, aber auch Rumänisch spricht, fragte auf einmal, wieso wir Deutsch sprechen würden, da wir in Rumänien seien...
@Alubehütet Hast den Herr Pitters nicht kennengelernt?
 

EnRetard

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Ja ... nein.

Die Rußlanddeutschen sind Putin-/AfD-affin, für Verschwörungsschwurbeleien anfällig. Die Siebenbürger Sachsen sind elitär-konservativ. Fühlten sich in Siebenbürgen als Elite. Und – Sie waren es auch. AfD wäre ihnen zu primitiv. Die wirst Du auch nicht auf Corona-Leugner-Demos finden.

Wenn man denn so pauschalisieren darf.
Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der Siebenbürger Sachse war. Sonst kenne ich keine. Der Mann ist nicht elitär und nicht konservativ, sondern links.
 

EnRetard

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Gibt's in der Herzegowina Serben?
Schon auch eine Art von Herablassung und Abwertung. Will nur keiner erkennen.
An welcher Stelle ist die neugierige Frage, ob unter Rumäniendeutschen rechte Tendenzen ebenso weit verbreitet sind wie unter Russlanddeutschen, herablassend und abwertend? @Burebista hat über die offen rassistischen und bildungsdünkeligen Ansichten von seinen Siebenbürger Quellen berichtet. Da ist die Frage, ob solche Ansichten weiter verbreitet sind, ja wohl nicht unbillig. Dass rechte Tendenzen und rechtes Wahlverhalten bei Russlanddeutschen nicht selten sind, dürfte dir auch bekannt sein, wurde ja oft genug drüber berichtet. Wobei ich als Kind der alten BRD auch CDU und CSU als rechts bezeichne. Die Sozis links, die Schwatten rechts. Was noch weiter rechts steht, ist Nazi.
 

sommersonne

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Spitzfindigkeiten, die Siebenbürger Sachsen sind sie etwa rassistisch weil sie nationalistisch sind oder sind sie gar rechts. Russlanddeutsche haben rechte Tendenzen und rechtes Wahlverhalten - wir aber sind links, wir sind besser als sie.
 

Burebista

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Sicher gibt es, so wie es auch in Bosnien gibt :)
Aber dieser Professor ist wirklich ein Polyglott. Habe ihn März 2011 auf einer Tagung getroffen. Haben uns befreundet. Haben erstens auf Englisch kommuniziert. Mitte April fing er an Rumänisch zu lernen. Er spricht gut Russisch und liest gut Latein. Anfang Mai haben wir nur auf Rumänisch kommuniziert. In Oktober 2011 kam er in Hermannstadt und hielt eine 2stündige Vorlesung auf Rumänisch, ganz frei.
Derjenige der eine romanische und eine slawische Sprache kennt, kann sehr schnell Rumänisch lernen.

PS. Aber der bleibt Serbe :) Er war empört, dass ich im Teutsch-Haus in Hermannstadt Deutsch sprach.
Und als wir beim Balea-See (https://de.wikipedia.org/wiki/Bâlea-See) waren, sprach er: "hier wird in die Zukunft die serbisch-russische Grenze sein". Ich habe ihm geantwortet, dass dieser Spott nicht erlaubt sei.
Und als wir auf der Schulerau (Poiana Brasov, auf dem Berg in der Nähe von Kronststadt/Brasov https://en.wikipedia.org/wiki/Poiana_Brașov) waren und die ganze Stadt Brasov/Kronstadt von oben sehen konnte, fragte er: "wo stellen wir nun die Artillerie?"
Der hatte seltsame Witze...
 
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Mendelssohn

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@Mendelssohn
Vietnamesischstämmige Mitbürger machen nur selten Berufsausbildungen, denn in der Regel studieren deren Kinder, deren schulischer Erfolg weit über dem deutschen Durchschnitt liegt und bereichern unser Land in jeder Hinsicht positiv.
Die leben vor wie man sich erfolgreich in unsere deutsche Gesellschaft integriert, einfach weil sie es selbst wollen.
Vietnamesischstämmige Mitbürger betreiben in meiner Stadt Nagelstudios, Garküchen (Schnellimbiss), Kiosks bzw. Minimarkts und auch einige Restaurants. Zwar ist richtig, dass der aushelfende Nachwuchs höhere Schulen oder Universitäten besucht, doch gilt dies auch für den Nachwuchs eines türkischstämmigen Kioskbesitzers oder arabischstämmigen Fabrikarbeiters. Ein Hauptgrund vieler Zuwanderer ist darin zu sehen, dass ihre Kinder eine bessere Zukunft haben sollen. Das deutsche Bildungssystem, insbesondere die duale Ausbildung (Berufskolleg und Lehre), wird (trotz Pisa usw.) von den Zuwanderern als vorbildlich betrachtet. Ein türkischer Junge, 3. Lehrjahr Hotelfach, sagte mal: wenn du eine deutsche Ausbildung hast, kannst du überall in der Welt einen Job finden.
 

Alubehütet

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Wobei ich als Kind der alten BRD auch CDU und CSU als rechts bezeichne.
Das ist aber schon lange her. Das, was die Neurechten so falsch als „Sozialdemokratisierung der CDU“ bezeichnen, beginnt für mich im Rückblick mit der „Gib AIDS keine Chance“- / „Mach's mit!“-Kondomkampagne der Rita Süßmuth, mitgetragen etwa von Schwulen- und Lesbenverbänden. Die Katholische Kirche war entsetzt. Aufruf zu außerehelichem Verkehr und zur Verhütung! Von einer auch noch katholischen CDU-Familienministerin! Die CSU war noch Ideen am ventilieren, ob man nicht Risikogruppen kennzeichnen könnte (Schwule, Junkies) und Erkrankte quarantänisieren (= in Lagern konzentrieren), die BILD titelte was von „Lustseuche“.

Kochs „wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?“ war dann, rückblickend betrachtet, nur noch Rückzugsgefecht.

All das, diese Modernisierung der Industriegesellschaft (Schäuble) bzw. hedonistische Modernisierung der Industriegesellschaft (Diedrichsen) hat Osteuropa nicht mitbekommen. (Auch die Siebenbürger Sachsen nicht.) Mit Ausnahme der DDR, die da der Bundesrepublik sogar voraus war.
 
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Mendelssohn

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Denn hier in TT kämpft man immer mehr gegen Rassismus.
TT gibt es ja schon sehr lange. Ich kenne dieses Forum erst seit ein paar Jahren. Einer der Gründe, warum ich hier gern bin, ist, dass Rassismus und seine Subformen hier keine Wurzeln schlagen. Draußen gibt es ihn in der Tat verstärkt, zum Teil werden alte Ressentiments wiederbelebt, zum Teil neue geboren. Hier muss man sensibel bleiben.
 

Burebista

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Das hat damit zu tun, dass die Anforderungen für das Abitur in Deutschland abgesenkt wurden um möglichst vielen Menschen Zugang zu einem Studium zu ermöglichen.
Dies hat dazu geführt das heute fast alle Befähigten Abi machen und für Berufsausbildungen keine qualifizierten jungen Menschen mehr übrig bleiben.
So müssen sich klassische Handwerksbetriebe, bei der Suche nach Nachwuchs immer weiter nach unten orientieren.
Der demografische Wandel verschärft das Problem auch noch zusätzlich.

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Abitur in Deutschland. Abitur in Europa.
Aber schau nur, wie Abitur in Korea organisiert wird.
Auch die besten von hier würden dort durchfallen.
https://en.wikipedia.org/wiki/College_Scholastic_Ability_Test
 
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