#Aufstehen: Aufbruch oder Abgesang?

Msane

Well-Known Member
Keine grünen Identitätslinken, keine Nazis, keine Weltverbesserei, keine Moralisten, einfach nur eine Politik die sich pragmatisch daran orientiert
was Wirtschaft und Bürger dieses Landes brauchen.
Klingt nach Wagenknecht, würde ich instantan wählen, sofern diese Partei wirklich gegründet wird was ja noch nicht klar ist.

Wer dagegen ist - der oder die soll mir Argumente liefern Etablierte zu wählen.
Wagenknecht ist doof oder AfD reicht mir nicht, Widerspruch akzeptiere ich nur wenn man
mir sagt warum ich jene oder diese Partei der Ampelkoalition wählen sollte.


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EnRetard

Well-Known Member
@Msane , ich vestehe dich nicht so recht. Du hast doch sonst eher in Richtung FDP-Lindner, also wirtschaftsliberal und für Austeritätspolitik geblinkt. Wagenknecht befürwortet unter anderem mehr Geld für Arme, eine höhere Besteuerung von Gewinnen, Preiskontrollen, also so ziemlich genau das Gegenteil.
 

Msane

Well-Known Member
@Msane , ich vestehe dich nicht so recht. Du hast doch sonst eher in Richtung FDP-Lindner, also wirtschaftsliberal und für Austeritätspolitik geblinkt. Wagenknecht befürwortet unter anderem mehr Geld für Arme, eine höhere Besteuerung von Gewinnen, Preiskontrollen, also so ziemlich genau das Gegenteil.

Dein Beitrag beinhaltet einen Nudge in die Richtung ich würde, da ich wirtschaftsliberal denke im Umkehrschluss mehr Geld für Arme ablehnen, das stimmt aber nicht.

Ich bin der Überzeugung das ein Sozialsystem nur existieren kann wenn es auf einem festen wirtschaftlichen Fundament steht.

Geld was wir ausgeben wollen muss erstmal verdient werden, das hat bei mir Priorität, und wenn wir was erwirtschaftet haben
dann können wir auch über Sozialleistungen nachdenken.


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Bintje

Well-Known Member
Wer dagegen ist - der oder die soll mir Argumente liefern Etablierte zu wählen.
Wagenknecht ist doof oder AfD reicht mir nicht, Widerspruch akzeptiere ich nur wenn man
mir sagt warum ich jene oder diese Partei der Ampelkoalition wählen sollte.
Die Ampel versucht jetzt auf die Schnelle auszubügeln, was 16 Jahre lang nicht geklappt hat bzw aktiv verhindert wurde: Energiewende (Skandinavien usw. sind weit voraus), Migrationspolitik (der von dir gepriesene Spurwechsel samt reformiertem Fachkräfte-Einwanderungsgesetz war überfällig), Digitalisierung (GroKo bzw Merkel 2014: Internet = "Neuland"), Bildungs- und Schulpolitik: Ausbau der (zugegeben noch ganz zuletzt unter Merkel verabschiedeten) Ganztagsbetreuung. Dazu die H4-Reform, Anhebung des Mindestlohns u. Bafögs (das kriegen momentan aber eh nur 9 oder 11 Prozent aller Studis) ...

.... und dann kommt mal eben "nebenbei" der Ukraine-Krieg dazu, durch den mehr Kriegsflüchtlinge als 2015/16 ins Land kamen und versorgt sein sollen,
.... dazu der Wohnungsmarkt mit seinen überschießenden Mieten & Preisen bei jahrzehntelang vernachlässigtem sozialen Wohnungsbau,
.... dazu noch die Energiekrise, an der ganz sicher nicht die Grünen schuld sind ! Die AKW-Abschaltung war seit Fukushima beschlossen, also müssen/mussten Alternativen her.

Nicht zu vergessen: Die wegen Lagardes zögerlicher Zinspolitik aus dem Ruder laufende bzw gelaufene Inflation. Eine Sache der EZB, nicht der Grünen.

Ich mag sie nicht verteidigen, aber kann fast nicht anders, wenn ich mir anschaue, wie sie von geneigten Kreisen für jeden Mist verantwortlich gemacht werden, obwohl sie anders als diese Kreise - CDU/CSU, SPD + FDP - die allerkürzeste Zeit an der Bundesregierung beteiligt sind.

Kurzum, ich plädiere für mehr Gelassenheit. Die Herausforderungen sind immens. Und vielleicht lernt ja auch ein Herr Lindner, dass seine Partei in der Regierung und nicht in der Opposition ist.

Von Wagenknecht erwarte ich nichts weiter bis auf eine nationalrestaurative Gangart insbesondere in der Sozial- und Migrationspolitik.
Die sie selbstredend in wohlfeile Worte kleidet, das kann sie ja.
Aber dann kann ich mich auch gleich ihrem Kreml-Appeasement oder, offene Variante, der AfD zuwenden. Gartenzaun drum, fertig.

ps Sorry, ich würde gern Differenzierteres schreiben, aber bin tatsächlich in Eile. Das war es aber auch im Wesentlichen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

sommersonne

Well-Known Member
Eine neue Partei müsste sich auch erst mal profilieren, Geld haben für Werbung und Info und und und. Vorerst braucht man da keine Angst zu haben das sie etwas im Staate verändern könnte. Frischer Wind ist notwendig. Abwarten,sehen was daraus wird.
 

EnRetard

Well-Known Member
Die Ampel versucht jetzt auf die Schnelle auszubügeln, was 16 Jahre lang nicht geklappt hat bzw aktiv verhindert wurde: Energiewende (Skandinavien usw. sind weit voraus), Migrationspolitik (der von dir gepriesene Spurwechsel samt reformiertem Fachkräfte-Einwanderungsgesetz war überfällig), Digitalisierung (GroKo bzw Merkel 2014: Internet = "Neuland"), Bildungs- und Schulpolitik: Ausbau der (zugegeben noch ganz zuletzt unter Merkel verabschiedeten) Ganztagsbetreuung. Dazu die H4-Reform, Anhebung des Mindestlohns u. Bafögs (das kriegen momentan aber eh nur 9 oder 11 Prozent aller Studis) ...

.... und dann kommt mal eben "nebenbei" der Ukraine-Krieg dazu, durch den mehr Kriegsflüchtlinge als 2015/16 ins Land kamen und versorgt sein sollen,
.... dazu der Wohnungsmarkt mit seinen überschießenden Mieten & Preisen bei jahrzehntelang vernachlässigtem sozialen Wohnungsbau,
.... dazu noch die Energiekrise, an der ganz sicher nicht die Grünen schuld sind ! Die AKW-Abschaltung war seit Fukushima beschlossen, also müssen/mussten Alternativen her.

Nicht zu vergessen: Die wegen Lagardes zögerlicher Zinspolitik aus dem Ruder laufende bzw gelaufene Inflation. Eine Sache der EZB, nicht der Grünen.

Ich mag sie nicht verteidigen, aber kann fast nicht anders, wenn ich mir anschaue, wie sie von geneigten Kreisen für jeden Mist verantwortlich gemacht werden, obwohl sie anders als diese Kreise - CDU/CSU, SPD + FDP - die allerkürzeste Zeit an der Bundesregierung beteiligt sind.

Kurzum, ich plädiere für mehr Gelassenheit. Die Herausforderungen sind immens. Und vielleicht lernt ja auch ein Herr Lindner, dass seine Partei in der Regierung und nicht in der Opposition ist.

Von Wagenknecht erwarte ich nichts weiter bis auf eine nationalrestaurative Gangart insbesondere in der Sozial- und Migrationspolitik.
Die sie selbstredend in wohlfeile Worte kleidet, das kann sie ja.
Aber dann kann ich mich auch gleich ihrem Kreml-Appeasement oder, offene Variante, der AfD zuwenden. Gartenzaun drum, fertig.

ps Sorry, ich würde gern Differenzierteres schreiben, aber bin tatsächlich in Eile. Das war es aber auch im Wesentlichen. ;)
Soziale Gerechtigkeit ist das große Defizit der deutschen Politik und zwar seit etwa 40 Jahren, dramatisch beschleunigt seit der Schröder-Zeit. Die Schuldenbremsenpolitik hat gepaart mit dem keine-Steuererhöhungen-keine Steuern für Reiche-Dogma hat zu einer Verarmung großer Teile der Bevölkerung bei gleichzeitigem Investitionsstau geführt. All das will Wagenknecht ändern. Das ist nicht restaurativ. Die migrationsfeindlichen und russlandfreundlichen Töne sind aber gefährliche Wahltaktik und sollen DDR-Nostalgiker*innen aus der bisherigen Anhänger*innenschaft der Linken und AfD-Wähler*innen absaugen. Wagenknecht wäre gut beraten, wenn sie sich auf Sozial- und Wirtschaftspolitik konzentrieren und es unterlassen würde, rassististische Ressentiments und Nationalismus zu befeuern. Ihre Partei würde dann nämlich eine unberechenbare braune Bombe ohne die kleinste Chance einer Einflussnahme auf die Politik.
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Zur geplanten Fachkräfteeinwanderung: Das wird so nie was. Deutschland tut immer noch so, als könnte es sich die Leute aussuchen und schikanöse Hürden aufbauen. Misstrauen gegen Braunhäutige, Muslime womöglich und aus dem Sumpf quakt es "Umvolkung".

Und was bieten wir den Leuten? Den Zwang, eine durch und durch unbeliebte Sprache zu lernen, mit der sie außer bei uns und bei den Alpennachbarn nichts anfangen können, von denen einer bei aller Spießigkeit und Giftigkeit immerhin dreimal soviel zahlt.

Gleichzeitig leisten wir uns, s.o. soziale Gerechtigkeit, die Ausgrenzung von Millionen Menschen vom Arbeitsmarkt, massenhaft Schulabgänger ohne oder mit minderwertigem Abschluss, ein haarsträubend schlechtes Schulsystem und Dünkeligkeit bis Feindseligkeit gegen Arme, egal ob weißdeutsch oder of colour.

Wenn die Politik was verändern will, dann muss sie beides angehen. Die Ausgrenzung der einheimischen (damit meine ich auch Langzeitgeduldete) Arbeitslosen und prekär Beschäftigten beenden und Deutschland für qualifizierte Einwanderer ernsthaft attraktiv machen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Interview mit Sahra Wagenknecht. Entschieden ist noch nichts. Eine neue Partei wäre dringend notwendig, ist aber schwer zu machen, und sie selbst sei keine gute Organisatorin. Man erfährt viel über ihre politischen Positionen. Preiswertes Gas aus Ruzzland ist eine wichtige Säule einer saubereren Energiepolitik.
Man kann über Bücher, Artikel und öffentliche Äußerungen für eine andere Politik werben. Oder man kann sie selbst in einer Partei umsetzen. Da die Linke heute mehrheitlich andere Positionen vertritt als ich, gibt es für mich zwei Möglichkeiten: Entweder entsteht eine neue politische Kraft, in der ich mich wieder guten Gewissens engagieren kann. Oder ich werde nach der nächsten Bundestagswahl aus dem Parlament ausscheiden und von da an das politische Geschehen von außen kommentieren. Besser ist es natürlich, wenn man selbst als Politiker etwas verändern kann.
 

EnRetard

Well-Known Member
Was will sie? In der Linkspartei hat sie verkackt. Da kann es auch keine Kompromisse mehr geben, in der Art, ich höre auf Ressentiments gegen Einwanderer und Geflüchtete zu schüren, und dafür grenzen sich die Wisslers und Schirdewans von den Grünen ab und Putja erwähnen wir gar nicht erst.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Parteigründung scheint für Montag angesetzt, berichten mehrere Medien, bzw. Vorstufe einer solchen, ein Parteigründungsverein. „Bündnis Sarah Wagenknecht“

 
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