#Aufstehen: Aufbruch oder Abgesang?

sommersonne

Well-Known Member
Straftaten wie Sozialbetrug müssen verfolgt werden. Pauschale Stänkerei gegen Geflüchtete mit dem Hinweis, dass durch Schwarzarbeit Deutsche geschädigt werden, ist nichts weiter als das Schüren von Ressentiments.
Wo hat Alu geschrieben das Deutsche geschädigt werden, kann ich nicht lesen.
(Schwarzarbeit ist nicht in Ordnung, aber immer noch besser als dealen.)
 

Berfin1980

Well-Known Member
Wo hat Alu geschrieben das Deutsche geschädigt werden, kann ich nicht lesen.
(Schwarzarbeit ist nicht in Ordnung, aber immer noch besser als dealen.)
dann kann sich das mit der zurückgelegten Stütze durchaus rechnen, wenn er nach einem Jahr oder so abgeschoben wird in die Heimat.

Na hier er nimmt die zusammen gesparte Stütze bei Abschiebung mit.
 

EnRetard

Well-Known Member
Wo hat Alu geschrieben das Deutsche geschädigt werden, kann ich nicht lesen.
(Schwarzarbeit ist nicht in Ordnung, aber immer noch besser als dealen.)
Wagenknecht suggeriert, dass Migration grundsätzlich von Übel sei, weil sie ein Werkzeug zur Lohndrückerei, zur Verschlechterung von Arbeitsbedingungen und zum Abbau von Arbeitnehmerrechten sei, weil Migranten generell -freiwillig oder nicht - zu schlechteren Bedingungen arbeiten würden als Alteingesessene. Zur Ehrenrettung von Wagenknecht füge ich hinzu, dass sie - nach meiner Erinnerung - nicht pauschal von Sozialbetrug durch Geflüchtete oder andere Einwanderer spricht, sondern die Schuld auf die Privatwirtschaft schiebt, die ein Interesse an möglichst billigen Arbeitskräften habe und deshalb Migration fördere.

Das Thema Schwarzarbeit/Sozialbetrug hat @Alubehütet angeschnitten.
 

sommersonne

Well-Known Member
Wagenknecht suggeriert, dass Migration grundsätzlich von Übel sei, weil sie ein Werkzeug zur Lohndrückerei, zur Verschlechterung von Arbeitsbedingungen und zum Abbau von Arbeitnehmerrechten sei, weil Migranten generell -freiwillig oder nicht - zu schlechteren Bedingungen arbeiten würden als Alteingesessene.
Das ist doch nicht falsch und sie schiebt die Schuld nicht den Migranten zu. Also in meinen Augen ist da keine Ehrenrettung notwendig.
 

alteglucke

Moderator
Mich stört, dass es keine wirkliche Bewegung ist, sondern einfach nur die Ansammlung unzufriedener Berufspolitiker aus den linken Parteien, angeführt von dem eitlen Lafontaine, der bis heute nicht verkraftet hat, dass er niemals Kanzler wurde und jetzt den zweiten Versuch startet, was eigenes auf die Beine zu stellen. So ist das einfach nur der deutliche Beweis dafür, dass sich die Linken in diesem Land niemals zusammenfinden werden, nicht mal, wenn es gilt, wirklich böses zu verhindern.
 

Bintje

Well-Known Member
[...]So ist das einfach nur der deutliche Beweis dafür, dass sich die Linken in diesem Land niemals zusammenfinden werden, nicht mal, wenn es gilt, wirklich böses zu verhindern.

Wagenknechts/Lafontaines Initiative dürfte jedenfalls auf geraume Zeit eine wirklich starke Gegenbewegung schwächen oder verhindern. Das ist das, was mich daran ärgert. Ganz mal abgesehen davon, dass Wagenknecht mit ihren Ansichten m.E. Neiddebatten und Verteilungskämpfe zwischen Deutschen und Geflüchteten oder Zugewanderten befördert.
 

sommersonne

Well-Known Member
Wagenknechts/Lafontaines Initiative dürfte jedenfalls auf geraume Zeit eine wirklich starke Gegenbewegung schwächen oder verhindern.
Wo ist diese starke Gegenbewegung oder nur ein Ansatz davon?

Es mag scheitern oder nicht, jedenfalls tun sie etwas oder versuchen es wenigstens. Das jetzt schon schlecht zu reden ist nicht sehr tolerant.
 

Bintje

Well-Known Member
Wo ist diese starke Gegenbewegung oder nur ein Ansatz davon?

Ansätze? Da gibt's doch etliche! Das ist die Zivilgesellschaft, die zu Tausenden oder Zehntausenden gegen das neue bayrische Polizeigesetz auf die Straße gegangen ist, die gestern in Hamburg gegen das kleine Häuflein von Nazis demonstriert hat, die momentan bei den bundesweiten Seebrücken-Demos dabei sind und so weiter. In meinen Augen sind's auch die Leute, die sich um die Integration von Geflüchteten bemühen. Tagtäglich.
Nur sind sie nicht so laut wie die Populisten.

Es mag scheitern oder nicht, jedenfalls tun sie etwas oder versuchen es wenigstens. Das jetzt schon schlecht zu reden ist nicht sehr tolerant.

Lafontaine und Wagenknecht denken sich was im Wohnzimmer aus, taufen es "Bewegung" - und den Rest soll offenbar ein PR-Konzept von oben nach unten schaffen. Und was das Schlechtreden betrifft: das hat Sarah W., die ganz sicherlich nicht dumm ist, schon höchstselbst erledigt.
Man brauchte nur zu verfolgen, was sie vor welchem Publikum sagt, gesagt hat und ansonsten verbreitet.

Falls du ihr Buch "Reichtum ohne Gier" nicht kennst: der Journalist Michael Bittner hat es rezensiert und mein Unbehagen damit perfekt auf den Punkt gebracht. Wagenknecht liest sich passagenweise wie die AfD light - und ihre Zuwanderungsskepsis (tatsächlich mehr als Skepsis) tarnt sie geschickt mit paternalistischen Pseudo-Befürchtungen um den Brain Drain in Staaten, aus denen Menschen fliehen oder freiwillig auswandern.

Bittners Fazit ist denn auch vernichtend:
Ist der Nationalstaat Vergangenheit oder Zukunft? Um diese Frage kommt kein Linker herum. Kaum vorstellbar ist es, all jene Linken, für die Internationalismus unverzichtbarer Bestandteil ihres politischen Selbstbewusstseins ist, könnten sich mit Sahra Wagenknechts national-sozialer Marktwirtschaft doch noch anfreunden. Es wird also keine linke Sammlungsbewegung geben, die sich unter ihrer Führung oder mit ihrem Programm zusammenschließt. Was es geben könnte, wäre eine nationale Sammlungsbewegung, in der – wie schon in anderen europäischen Staaten – Sozialnationalisten und nationale Sozialisten zur Querfront zusammenfinden. Unter solchen Umständen ginge Sahra Wagenknecht sicher nicht als Retterin, aber vielleicht als Zerstörerin der deutschen Linken in die Geschichte ein.

https://michaelbittner.info/2018/05/28/kann-sahra-wagenknecht-die-linken-sammeln/

Schade. Eigentlich hatte ich sie für klüger gehalten.
Aber Lafos Profilierungsdrang um jeden Preis hat ganz offensichtlich auch auf sie abgefärbt.
 
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