#Aufstehen: Aufbruch oder Abgesang?

Alubehütet

Well-Known Member
Ansätze? Da gibt's doch etliche! Das ist die Zivilgesellschaft, die zu Tausenden oder Zehntausenden gegen das neue bayrische Polizeigesetz auf die Straße gegangen ist, die gestern in Hamburg gegen das kleine Häuflein von Nazis demonstriert hat, die momentan bei den bundesweiten Seebrücken-Demos dabei sind und so weiter. In meinen Augen sind's auch die Leute, die sich um die Integration von Geflüchteten bemühen. Tagtäglich.
Nur sind sie nicht so laut wie die Populisten.
Fällt es dir auf? Deine Beispiele sind alles Gegen-Demonstrationen. Die Linken sind nur noch im Abwehrkampf, das Allerschlimmste zu verhindern. Konzert gegen den Durchmarsch der Rechten in Chemnitz. #Seebrücke-Demos für das Recht, ehrenamtlich Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot zu retten.

Wann setzen die Linken wieder positiv Themen? Gegen die Abholzung von Hambacher Forst? Für eine Mindestrente? Für bezahlbare Wohnungen in Studentenstädten?
 

EnRetard

Well-Known Member

So verfehlt ich die Abholzung für die Braunkohleförderung finde, ein unbedingt linkes Thema ist das nicht. Es hängen massenhaft Arbeitsplätze am Braunkohletagebau, zahlreiche SPD-regierte Kommunen halten größere Aktienpakete von RWE, die Energiewende wird vielfach als bürgerliches Reicheleutethema wahrgenommen - denn die kleine Frau und der kleine Mann kann sich die Stromrechnung nicht mehr leisten.
 

alteglucke

Moderator
Fällt es dir auf? Deine Beispiele sind alles Gegen-Demonstrationen.

Jede Bewegung ist als Gegen-Demonstration gestartet.

Einerseits wünscht ihr euch frischen Wind und wenn er auch nur ansatzweise kommt, schreckt ihr zurück.
Ich würde gern abwarten ob etwas daraus wird.

Das ist eben kein frischer Wind, sondern das Gejammer etablierter Politiker, die sich nicht damit abfinden wollen, dass sie abgemeiert sind.

Und was daraus wird, muss man doch gar nicht abwarten, sondern sieht es jetzt schon: Es gibt jetzt einfach noch eine weitere Gruppe Linker, die nicht mit dem einverstanden sind, was die anderen machen. Da ist keine Spur von wirklicher Sammlung.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Wann setzen die Linken wieder positiv Themen? Gegen die Abholzung von Hambacher Forst? Für eine Mindestrente? Für bezahlbare Wohnungen in Studentenstädten?
Es ist nicht Aufgabe der kritischen Linken "positiv" Themen zu setzen. Die kritische Linke sagt, was nicht geht vom Standpunkt der Vernunft, der Freiheit und der Moral.
Zugleich weiß die kritische Linke, dass sich innerhalb der bürgerlichen Klassengesellschaft Vernunft, Freiheit und Moral nicht realisieren lassen. Daher kann sie aus logischen Gründen nur eine klassenlose Gesellschaft fordern, die es nie geben wird. Aber ohne diese utopische Forderung wäre die Klassengesellschaft noch inhumaner, als sie es ohnehin schon ist. Die linke Utopie ist gewissermaßen ein Regulativ, damit wir nicht noch einmal in die aufgestapelten Knochenberge starren müssen, die machtgeile Kleinbürger mit Hilfe des Großkapitals aufgestapelt haben.
So, alu, geht links. Wagenknecht und Co gehen demgegenüber stramm rechts.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Einerseits wünscht ihr euch frischen Wind und wenn er auch nur ansatzweise kommt, schreckt ihr zurück.
Ich würde gern abwarten ob etwas daraus wird.
Nun haben wir abgewartet, und nichts ist daraus geworden. Mit Fremdenfeindlichkeit kann man der AfD nämlich keine Stimmen abluchsen. Die Erfahrung musste Horst68 auch machen, auch wenn er auf dem Rücken liegend, immer noch um sich rumstrampelt.. Wenn seine CSU in Bayern regieren will, muss sie sich zwischen AfD und "linksgrün versifft" entscheiden und damit zugleich für oder gegen die Schwesterpartei CDU.
Frischer Wind kommt von Lafontaine/Wagenknecht eher nicht. Da hat Ostberlin weitaus bessere Intellektuelle zu bieten.
 

alterali

Well-Known Member
Es ist ja erst ein paar Tage her, dass die FDP-Rentner nochmal in Sachen Staatstrojaner an die Front mussten.
Das schien mir von der FDP halbherzig und es ist interessiert in Deutschland anscheinend auch keine Sau.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Was ich meine, ist schlicht: Nato-Nachrüstung, Anti-Atom, Ökologiebewegung, Fairer Handel: Früher kamen die Themen der Zivilgesellschaft von links. Heute setzen die Rechten die Agenda, die Linken sind nur noch im Abwehrmodus.
 

sommersonne

Well-Known Member
Nun haben wir abgewartet, und nichts ist daraus geworden. Mit Fremdenfeindlichkeit kann man der AfD nämlich keine Stimmen abluchsen. Die Erfahrung musste Horst68 auch machen, auch wenn er auf dem Rücken liegend, immer noch um sich rumstrampelt.. Wenn seine CSU in Bayern regieren will, muss sie sich zwischen AfD und "linksgrün versifft" entscheiden und damit zugleich für oder gegen die Schwesterpartei CDU.
Frischer Wind kommt von Lafontaine/Wagenknecht eher nicht. Da hat Ostberlin weitaus bessere Intellektuelle zu bieten.
So viel Zeit billigst du ihnen zu? Das ist wahrlich generös.o_O
 
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