Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

Bintje

Well-Known Member
Ich freue mich ja schon auf die Einzelhaft.:mad:

Da sagtest Du was. Der traurige "Witz" bei der Debatte über ältere Menschen und sonstige Risikogruppen:
Wer redet eigentlich mit ihnen? Wer weiß, was sie als Individuen wollen?
Vielleicht - nee, sogar sicher - habe ich nicht jede Einzelheit der gesamten Corona-Berichterstattung verfolgt. (Gottes willen ... :eek: ;) ) Aber bevor man dafür plädiert, Alte und weitere Risikogruppen konsequent zu schützen, was in meinen Ohren beschönigend klingt, weil es bedeutet, sie einfach nur ggf. samt betreuenden Personen aus dem öffentlichen Leben auszusperren, während alle anderen wieder dem Alltag nachgehen könnten/sollen, könnte man ja mal rausfinden, was sie selbst wollen: Dem Leben mehr Tage oder den Tagen mehr Leben geben?
Ich finde, das ist die Kernfrage.

Natürlich muss es Regeln geben, ganz klar! Und dass allgemein verbindliche Regeln nicht gut funktionieren, wenn man sie mit Dutzenden filigranen Ausnahmen versieht, leuchtet wohl auch ein. Aber über die Köpfe von etwaigen (Haupt-)Betroffenen hinweg einfach strengstmögliche Regeln zu erfinden, um selbst so schnell wie möglich wieder in den gewohnten Alltag zurückkehren zu können, scheint mir sehr rigide und paternalistisch.

Ganz mal davon, dass wir auf Grundlage von Berichten aus anderen Zusammenhängen nur mutmaßen können, was dauerhafte Isolation im Einzelfall gesundheitlich anrichtet:
Vielleicht möchten Alte und/oder gesundheitlich Angeschlagene ja gar nicht, dass alle oder die meisten anderen Menschen Abstand halten? Vielleicht möchten sie ja gar nicht maximal therapiert werden, wenn's schiefgeht?

Natürlich kann man so was nicht mit allen bereden; manche sind ja auch gar nicht in der Lage dazu.
Aber die, die bei sich sind und sich äußern können: sollte man zumindest fragen. Weil es ihr Leben ist.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Bintje Die Deutung ist aber doch falsch?

Weņn die jungen Leute früher rauskommen und sich fröhlich gegenseitig durchseuchen, dann können die alten Leute doch auch wieder früher raus, als wenn wir alle in unseren Stuben hocken bleiben, und dann nämlich alle viel länger, das ist doch die Logik.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Mal gesetzt der Fall, auch aufgrund der Empfehlungen von Streeck macht NRW Schulen und KiTas wieder auf.

Söder macht nicht mit, weil wir sind zu nahe an Österreich.

In drei Wochen stellt sich heraus: Alles Mist, wir müssen in NRW jetzt über Schulen und KiTas hinaus auch noch das Bayer-Werk schliessen.

Und es kommt heraus: Die Forschungen vom Streeck waren durch und durch unseriös.

Haltet Ihr für möglich, daß der leichtfertig den Kopf hinhält für schnöde INSM-Auftragsforschung?
 

sommersonne

Well-Known Member
Ob du mit einem oder zwei Leuten im Königsforst spazieren gehst, hat nichts damit zu tun, dass Pflegeheime wegen des Mangels an Schutzkleidung eine Virenschleuder sind. Die Arbeit in den Pflegeheimen muss ganz anders organisiert werden.
Die Mitarbeiter müßten vor Arbeitsbeginn getestet werden. Sie müßten Mundschutz tragen. Müßten, müßten ...
 

EnRetard

Well-Known Member
Da sagtest Du was. Der traurige "Witz" bei der Debatte über ältere Menschen und sonstige Risikogruppen:
Wer redet eigentlich mit ihnen? Wer weiß, was sie als Individuen wollen?
Vielleicht - nee, sogar sicher - habe ich nicht jede Einzelheit der gesamten Corona-Berichterstattung verfolgt. (Gottes willen ... :eek: ;) ) Aber bevor man dafür plädiert, Alte und weitere Risikogruppen konsequent zu schützen, was in meinen Ohren beschönigend klingt, weil es bedeutet, sie einfach nur ggf. samt betreuenden Personen aus dem öffentlichen Leben auszusperren, während alle anderen wieder dem Alltag nachgehen könnten/sollen, könnte man ja mal rausfinden, was sie selbst wollen: Dem Leben mehr Tage oder den Tagen mehr Leben geben?
Ich finde, das ist die Kernfrage.

Natürlich muss es Regeln geben, ganz klar! Und dass allgemein verbindliche Regeln nicht gut funktionieren, wenn man sie mit Dutzenden filigranen Ausnahmen versieht, leuchtet wohl auch ein. Aber über die Köpfe von etwaigen (Haupt-)Betroffenen hinweg einfach strengstmögliche Regeln zu erfinden, um selbst so schnell wie möglich wieder in den gewohnten Alltag zurückkehren zu können, scheint mir sehr rigide und paternalistisch.

Ganz mal davon, dass wir auf Grundlage von Berichten aus anderen Zusammenhängen nur mutmaßen können, was dauerhafte Isolation im Einzelfall gesundheitlich anrichtet:
Vielleicht möchten Alte und/oder gesundheitlich Angeschlagene ja gar nicht, dass alle oder die meisten anderen Menschen Abstand halten? Vielleicht möchten sie ja gar nicht maximal therapiert werden, wenn's schiefgeht?

Natürlich kann man so was nicht mit allen bereden; manche sind ja auch gar nicht in der Lage dazu.
Aber die, die bei sich sind und sich äußern können: sollte man zumindest fragen. Weil es ihr Leben ist.

Die Diskussion um die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens wird häufig auf die Verfügbarkeit von Beatmungsgeräten reduziert. Wieviele Menschen Patientenverfügungen haben, in denen sie den Einsatz solcher Geräte an ihnen selbst verbieten, wissen wir nicht, aber es dürften nicht wenige sein. Das Einsperren von Menschen allein aufgrund ihres Alters gegen ihren Willen dürfte verfassungsrechtlich unmöglich sein. Es wäre auch unverhältnismäßig. Wenn jemand wissentlich in Kauf nimmt, dass er sich Covid-19 einfängt und daran mit einiger Wahrscheinlichkeit schwer erkrankt oder sogar stirbt, dann ist das sie gleiche Art von Güterabwägung, die Leute rauchen oder mit dem Motorrad um enge Kurven düsen lässt. Das Gesundheitswesen behandelt auch die etwaigen Folgen davon.

Ich sehe das Schutzbedürfnis eher bei Pflegebedürftigen, die in Heimen oder zu Hause gepflegt w erden. Die, häufig dement, sind völlig wehrlos dem ausgeliefert, was an sie herangetragen wird. Da besteht der Handlungsbedarf. Nicht so sehr, bei den viel zitierten 88Jährigen, die erklären, sie hätten den Zweiten Weltkrieg, den Hunger danach und die Kinderlähmung und die Hongkong-Grippe überstanden, und daher würden sie sich von diesem Corona-Dings bestimmt nicht ihr vielleicht letztes gutes Frühjahr vermiesen lassen.
 

sommersonne

Well-Known Member
Das dumme ist, wir wissen es ja nicht und wer soll alle die Menschen fragen. Das ist doch garnicht durchführbar, leider. Die Dementen oder Alzheimerpatienten kann man sowieso nicht fragen. Wer weiß ob sie das verstehen würden.
 
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