So ist es. In beiden Fällen (auch bei der Pflege in Heimen) sind nämlich häufig mobile Pflegeteams im Einsatz, die je nach Bedarf innerhalb eines Unternehmens eingesetzt werden, wodurch gerade im Pflegebereich eine ziemlich bunte und breite Infektionskette entsteht. An diesem Pflege-hopping wird die Lombardei gescheitert sein und hat nun auch Deutschland erreicht. Nicht der Verwandtschaftsbesuch ist das große Problem, sondern die personale Unterauststattung der (profitorientierten) Seniorenheime, die durch Pflege-hopping kompensiert wird und damit sämtliche Quarantäne-Maßnahmen ad absurdum führt. Das Problem in Deutschland, so las ich irgendwo, sei nicht ein Mangel an Intensivbetten und Beatmungsmaschinen, sondern der Mangel an Personal, den man, so möchte ich hinzufügen, vielleicht nicht hätte, wenn erstens die Pflegekräfte etwas besser bezahlt und zweitens nicht nach Pflegeschlüssel (d. i. Stückzahl) eingestellt und entlassen werden, sondern nach Maßgabe eines realen Arbeitsaufwands am kranken Menschen. Dann würden auch nicht so viele Pflegekräfte an der Inhumanität des Betriebsablaufs zerbrechen.