Sondersendung
Ich nehme vor allem mit, daß es ihm auf den Sack geht, daß immer nur auf Sicht gefahren wird. Er meint, jetzt schon könne man bis in den März wenn–dann–Szenarien der Intensivmedizin vereinbaren. – Konkret sagt er, man müsse so früh wie möglich Patienten verteilen. Er selber sei gegenwärtig z.B. sehr entspannt. Denn 40% der Intensivbelegung verteilt sich auf nur drei Bundesländer: Thüringen, Sachsen, Bayern.
Ich übersetze das mal rückwirkend: Das, was sie jetzt beschlossen haben: Wir nehmen die Hospitalisierung als Richtzahl, und wenn 3/100.000 Covid-hospitalisiert, dann das und das, wenn 6/100.000 dies und jenes, bei 9 dann alles dicht, das hätte man auch schon vor sechs Wochen vereinbaren und vor allem in Ruhe dann noch durchdiskutieren können mit allen Bedenkenträgern. Klar. Man kann auch über Freedom-Days diskutieren. Die Wissenschaftler als Miesmacher ansehen. Oder auf Streeck und Kekule hören, die sind ja auch Wissenschaftler. Das hindert aber doch ja trotzdem nicht, Mitte September einen Plan B zu schmieden, falls dann doch nicht.
Noch mal Drosten in der Zeit:
ZEIT: Und der Streit in den Talkshows? Kommt die zweite Welle nun, oder kommt sie nicht?
Drosten: Das war keine Meinungsverschiedenheit innerhalb der Wissenschaft. Das Hauptfeld der Wissenschaftler wusste natürlich, dass im Winter 2020/21 die zweite Welle kommt. Daran gab es keinerlei Zweifel bei den relevanten Experten.