Das dicke Ende kommt nach der Wahl...

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schneidersitz

Guest
Lieber ein Schrecken mit Ende, als ein Schrecken ohne Ende, so auf die
Also, ich sehe das genau so.
Wie gesagt, die Griechen und auch die Zyprioten können sich mit den ihnen auferlegten Sparprogrammen nicht aus der Scheisse ziehen.
Auch ohne diese nicht.
Selbst mit einem Schuldenschnitt hat man nichts nachhaltiges getan, ausser die Kosten für die Rettung der Banken vom griechischen auf den deutschen Steuerzahler umzuwälzen.
Wer will das?
Ich nicht.
 

Faktotum

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Lieber ein Schrecken mit Ende, als ein Schrecken ohne Ende, so auf die Art, nur komplizierter ausgedrückt.
Ich versuch mich mal als Politiker, deswegen. :D
Muss/soll mich ja nicht jeder verstehen.

Ich bin kein begeisterter Euro Verfechter aber ... würde ein Ausschluss Griechenlands nicht als Zeichen der Schwäche und damit zu einem enormen Vertrauensverlust in den Euro ausserhalb Europas zur Folge haben? Und wer wäre der nächste? Spanien? Italien? Oder ist das mit dem Euro mehr so wie in einer guten Ehe - in guten wie in schlechten Zeiten?
 
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Pit 63

Guest
Dann hätten sie diese nicht mit an Bord nehmen sollen.
Wer war es? Wer ist schuld?
Die Antwort ist wie oft; jeder und doch keiner.

ME nach sind -natürlich nicht offen- die USA nebst verbündeten global denkenden Wirtschaftslobbies stärkste Triebfeder für die Aufnahme wirtschaftlich schwacher oder besser inkompatibler EU-Staaten.

Goldman Sachs ist bis heute nicht für den Bilanzbetrug belangt worden, ohne den Griechenland nicht aufnahmefähig gewesen wäre. Auch wenn sie damit Milliarden verdient haben bzw. noch verdienen- ohne Rückendeckung hätten sie sich nicht so weit aus dem Fenster gelehnt.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...=Nx1rlo3YWiw3CuQTtJ8C0w&bvm=bv.52434380,d.bGE

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...=ZP2cWOPc-A2ZK-J65W78qw&bvm=bv.52434380,d.bGE

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...=DlF2oHGSL_X31Axbr_9uxQ&bvm=bv.52434380,d.bGE

Wie aus dem Artikel in der Zeit aus dem Jahr 2010 hervorgeht, waren an dem fortlaufenden Betrug auch andere US-Grossbanken beteiligt. Das zeigt doch recht eindeutig, woher der Wind weht. Dieses Verschleiern zog sich all die Jahre nach der Aufnahme bis zum offenen Ausbruch der Krise hin.

Zitat:
"Selbst als die Haushaltskrise in Griechenland sich ihrem Höhepunkt näherte, suchten US-Banken der New York Times zufolge nach Wegen, dem Land eine Offenbarung seines Schuldenproblems zu ersparen. Anfang November habe Goldman Sachs der Regierung ein Konzept vorgelegt, durch das sie die Fälligkeit der Schulden des griechischen Gesundheitssystems in ferne Zukunft hätte verschieben können. Auf dieses Angebot sei Athen jedoch nicht eingegangen.
Diesen Vorwürfen, wonach wonach große US-Banken Griechenland jahrelang bei der Verschleierung geholfen haben, geht nun auch die EU-Kommission nach."

-natürlich bis heute ohne Ergebnis.
 
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pauline09

Guest
Ich bin kein begeisterter Euro Verfechter aber ... würde ein Ausschluss Griechenlands nicht als Zeichen der Schwäche und damit zu einem enormen Vertrauensverlust in den Euro ausserhalb Europas zur Folge haben? Und wer wäre der nächste? Spanien? Italien? (..)

Berechtigte Frage, die m.E. aber auch schon die Antwort liefert. Meiner laienhaften Meinung nach würde der Zerfall des Euro insbesondere auch den USA in die Hände spielen, weil das den Dollar als Leitwährung automatisch aufwerten würde.
 
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Pit 63

Guest
Berechtigte Frage, die m.E. aber auch schon die Antwort liefert. Meiner laienhaften Meinung nach würde der Zerfall des Euro insbesondere auch den USA in die Hände spielen, weil das den Dollar als Leitwährung automatisch aufwerten würde.

So ist es. Der Verlust des Leitwährungsstatus und damit der globalen Wirtschaftsmacht wäre für die bis zur Halskrause öffentlich wie privat verschuldeten und realwirtschaftlich im internationalen Vergleich immer schwächer werdenden Amerikaner eine Katastrophe. Deshalb ist den USA auch die Ölindustrie so wichtig- der Leitwährungsstatus beruht primär auf dem weltweiten dollarbasierten Ölhandel. Um den Leitwährugsstatus zu behalten, würde die politisch massgebliche amerikanische (Finanz-) Wirtschaft alles tun, sogar Kriege führen, davon bin ich überzeugt.
Bezeichnend für die vorstehende Problematik ist das Verhältnis der Amerikaner zu den ölproduzierenden Ländern, insbesondere das freundschaftliche Verhältnis zu Saudiarabien einerseits und das feindschaftliche Verhältnis zum Iran andererseits. Islamischer Fundamentalismus und Terrorismus erscheinen in diesem Licht nur als Werkzeuge amerikanischer (finanz-)wirtschaftlicher Interessenpolitik.
 

Bender

Well-Known Member
Zitat:
"Selbst als die Haushaltskrise in Griechenland sich ihrem Höhepunkt näherte, suchten US-Banken der New York Times zufolge nach Wegen, dem Land eine Offenbarung seines Schuldenproblems zu ersparen. Anfang November habe Goldman Sachs der Regierung ein Konzept vorgelegt, durch das sie die Fälligkeit der Schulden des griechischen Gesundheitssystems in ferne Zukunft hätte verschieben können. Auf dieses Angebot sei Athen jedoch nicht eingegangen.
Diesen Vorwürfen, wonach wonach große US-Banken Griechenland jahrelang bei der Verschleierung geholfen haben, geht nun auch die EU-Kommission nach."

-natürlich bis heute ohne Ergebnis.

Ja, hatte ich auch mitbekommen.
Ich gehe mal einen Schritt weiter und behaupte mal, dass dies eigentlich ein offenes Geheimnis unter Finanzexperten und Banken war. Und auch die Rolle der Ratingagenturen finde ich nicht unerheblich.
Griechenlands Wirtschaft ist recht klein und überschaubar, es hat keine allzugrosse produzierendes Gewerbe und die Exportzahlen sind bekannt, sowie auch die der Importe. Die Krux liegt also eigentlich im Finanzsektor.
Als Euroland haben sie recht günstige Kredite bekommen und konnten damit recht gut leben.
Als immer mehr Kredite nötig waren, hätten schon die Alarmglocken läuten müssen. Hier hätten auch schon die Ratingagenturen ansetzen können, schliesslich ist das ihre Aufgabe und schliesslich werden sie dafür bezahlt.
Es muss also ein ganzes Netzwerk an Finanzhaien gewesen sein, die wohl auch nicht nur Verbindungen zu Ratingagenturen (und es ist nicht nur eine Ratingagentur) hatten, sondern auch besonders zu Politikern.
Natürlich fallen einem dann Namen wie Goldmann Sachs ein oder diese Beraterfirma Mac....oder Mc..nochwas, -mir fällt der Name gerade nicht ein-, ein.
Die griechischen Politiker jedenfalls waren dabei sehr unbedarft und haben ihr Staatsapparat weiter aufgebläht, vor allem auch mit nahen Verwandten. Es wurden Schmiergelder kassiert für grosse Staatsaufträge (Telekom, Militär....), es wurden hübsche Spielzeuge wie Panzer und Uboote gekauft undsoweiterundsofort.
Sie waren verblendet und wollten die Krise nicht wahrhaben und bezogen als weiter Kredite.
Und damit das so weiterläuft und viele damit noch lange mitverdienen können, wurde ihnen geholfen, Gelder zu verschieben, Zahlen zu schönigen und irgendwelche Bilanzen zu fälschen.
jedenfalls lange Rede, kurzer Sinn, der Hebel hätte schon viel früher angesetzt werden müssen.
und die betreffenden Finanzleute gehören abgestraft, aber die sind international und ihre Spur verliert sich in diesem ganzen Verschachtelungs-, Beratungs-, und Transaktionssystem.
Und gerade als dieses aufgeblähte Schuldensystem nicht mehr zu verbergen war, wurden sie von der ersten Klasse der Kreditabnehmer auf Ramschniveau runtergestuft und das hat ihnen zusätzlich das Genick gebrochen.

Das sind meine kurzen Gedanken als Laie dazu.

Es müsste eigentlich eine unabhängige internationale Abteilung/Kommission dafür gegründet werden, die solchen Betrügern (von kleinen Fischen bis zu hoch angesehenen Leuten und auch wie gesagt, ganzen Netzwerken) vorzeitig erkennt und ihnen das Handwerk legt, was natürlich schwierig ist, aber dann sollten sie es wenigstens im Nachhinein nachgehen und schwer abstrafen und damit meine ich auch richtig schwer abstrafen, wie etwa mit langen Gefängnisstrafen.
 
S

schneidersitz

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@Pit
Soll Europa denn jetzt um jeden Preis an der (jetzigen) Währungsunion festhalten, nur um den Dollar schwach zu halten?
 
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