Der Tabubruch

sommersonne

Well-Known Member
Herr Merz lebt nicht nur nach dem Spruch: Was geht mich mein Geschwätz von gestern an. Er denkt auch insgeheim anders als er öffentlich heraus lässt. Schließlich sind die Gedanken frei. Diesmal hat er sich nur verplappert. Es ist auch schwer etwas zu denken und dann etwas anderes sagen zu müssen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Nicht vorstellbar nach seinem „AfD mit Substanz“-Spruch, daß er auf solche Fragen unvorbereitet und spontan geantwortet hat.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das Problem von Merz ist: Selbstverständlich hat er in der Sache vollkommen Recht. Wo es nicht um Symbolbeschlüsse geht – die Stadtverwaltung möge beschließen, in Bürgeranschreiben nicht zu gendern –, sondern um Kinderspielplätze und Kanalisationsanschlüsse für ein neues Industriegebiet, muß man mit allen Gewählten auf kommunaler Ebene reden. Erst Recht mit einem Bürgermeister oder Landrat. Machen auch alle.

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Bloß hat er mit seinem mantraartig wiederholten „Brandmauer“-Spruch dafür die Backen zu sehr aufgeplustert. Jede dieser kommunalen Kooperationen hat bei den andere Parteien stets harsche, bisweilen neunmalkluge Rückfragen höherer Parteigremien zur Folge. Muß teilweise gegen diese ertrotzt werden.

Da Merz sie aber, wie vollmundig und ahnungslos angekündigt, pauschal zu verbieten nicht durchhalten kann, hat er sie jetzt widerstandslos pauschal durchwinken müssen. Und das ist in der Tat Alleinstellungsmerkmal der CDU.



(Ok, die Beispiele sind teilweise daneben. Auf die Schnelle keine besseren gefunden. Nehmt sie als Symbolscreenshots.)
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ok, die Beispiele sind teilweise daneben. Auf die Schnelle keine besseren gefunden.
Hier:
Größere Sammlung (16/40) am Schluß: https://www.zeit.de/2021/19/zusammenarbeit-mit-afd-kooperationen-kommunalpolitik/komplettansicht
 

sommersonne

Well-Known Member
Das Problem von Merz ist: Selbstverständlich hat er in der Sache vollkommen Recht. Wo es nicht um Symbolbeschlüsse geht – die Stadtverwaltung möge beschließen, in Bürgeranschreiben nicht zu gendern –, sondern um Kinderspielplätze und Kanalisationsanschlüsse für ein neues Industriegebiet, muß man mit allen Gewählten auf kommunaler Ebene reden. Erst Recht mit einem Bürgermeister oder Landrat. Machen auch alle.

Den Anhang 18452 betrachtenDen Anhang 18453 betrachtenDen Anhang 18454 betrachtenDen Anhang 18455 betrachten

Bloß hat er mit seinem mantraartig wiederholten „Brandmauer“-Spruch dafür die Backen zu sehr aufgeplustert. Jede dieser kommunalen Kooperationen hat bei den andere Parteien stets harsche, bisweilen neunmalkluge Rückfragen höherer Parteigremien zur Folge. Muß teilweise gegen diese ertrotzt werden.

Da Merz sie aber, wie vollmundig und ahnungslos angekündigt, pauschal zu verbieten nicht durchhalten kann, hat er sie jetzt widerstandslos pauschal durchwinken müssen. Und das ist in der Tat Alleinstellungsmerkmal der CDU.



(Ok, die Beispiele sind teilweise daneben. Auf die Schnelle keine besseren gefunden. Nehmt sie als Symbolscreenshots.)
Nein, auf jedem Gebiet und jeder politischen Ebene verbietet sich eine Zusammenarbeit mit dieser Partei. So ähnlich hat es in D schon mal angefangen.
 

Bintje

Well-Known Member
Die Hütte hat gewaltig gebrannt. Sicher, wenig Unionsleute aus der ersten Reihe (Söder immerhin), aber sehr, sehr heftig schon gestern Abend.
Er beschädigt sich selber und merkt's nicht. Linnemann ist ihm natürlich sofort zur Seite gesprungen. Finde ich gut: Über kurz oder lang dürfte es beide gemeinsam aus dem Sattel fegen. ;) Was die erste Reihe betrifft: Wer sich zu früh aus dem Fenster hängt, hat als potenzieller Nachfolger schon verloren, wird als Königsmörder gebrandmarkt. Alte Granden wie Polenz und Röttgen haben nichts mehr zu verlieren, andere aber durchaus.
 

Bintje

Well-Known Member
Wo es nicht um Symbolbeschlüsse geht – die Stadtverwaltung möge beschließen, in Bürgeranschreiben nicht zu gendern –, sondern um Kinderspielplätze und Kanalisationsanschlüsse für ein neues Industriegebiet, muß man mit allen Gewählten auf kommunaler Ebene reden. Erst Recht mit einem Bürgermeister oder Landrat. Machen auch alle.
Der Punkt ist aber, dass die Macht eines Bürgermeisters oder Landrats durch die jeweilige Kommunalordnung deutlich eingebremst ist.
Ohne Stadtrat oder Gemeindevertretung bzw Kreistag können die nicht viel machen. Sie brauchen Mehrheiten. Wenn Merz nun hingeht und der AfD offiziell die Tür zur politischen Zusammenarbeit aufreißt, setzt er ganz klare Signale - denn Bgm- und Landratswahlen sind an einzelne Kandidaten, nicht an Parteien oder Listen gekoppelt wie bei Kommunalwahlen. Wenn Merz also lapidar erklärt, bei demokratischen Wahlen sei das eben so, man müsse halt nur zusammenarbeiten, senkt er damit auch Hemmschwellen bei entsprechend gesinnten Wähler:innen, nicht "nur" einzelne Kandidaten, sondern bei allernächster Gelegenheit das ganze unappetitliche Paket zu wählen. Aber das weiß er; davon ist auszugehen.

ps Notabene: Von Ferne lacht die sog. "Werteunion" mit ihrem AfD-affinen Vorsitzenden Hans-Georg Maaßen.
Kaum zu glauben, dass der mal oberster Verfassungsschützer war oder so tat ...
 
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