Der Tabubruch

EnRetard

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Das Grundgesetz verbietet Minderheitsregierungen nicht. Es ist auch nicht so, als seien wir das Gefühl nicht gewohnt. Fast jede Bundesregierung hat nicht immer oder nie die Mehrheit des Bundesrats hinter sich. Das Feilschen kennen sie also und auch, dass Gesetzesvorhaben scheitern. Eine Minderheitsregierung stürzt nur, wenn eine andere Mehrheit einen anderen Kanzler wählt oder sie selbst eine Vertrauensabstimmung verliert und es dem Bundespräsidenten beliebt, den Bundestag aufzulösen. Gegen dauernde Regierungsstürze mit Neuwahlen wie in Israel oder Bulgarien gibt es also probate Mittel. Es ist deshalb für micht nicht einleuchtend, wieso Regierungen lieber mit Koalitionsparteien und Länderregierungen verhandeln also mit der Opposition im Bundestag. Passende oder unpassende Beispiele im Ausland heranzuziehen, führt auch nicht weiter. Jedes Land hat andere Gegebenheiten. Israel und Bulgarien chronisch polarisierte Partien, in Kanada ist die Aversion gegen formale Koalitionen größer als gegen Minderheitsregierungen, in Spanien könnte die Regierung wohl kaum eine Koalition mit der linken Regierungspartei ERC in Katalonien eingehen, aber sich von ihr gegen dinero/diners den Haushalt abnicken lassen ist eine andere Sache und so weiter und so fort. Die Deutschen müssen ihren eigenen Weg finden, ohne Vorurteile und ohne das ständige Erinnern an die Weimarer Republik.
 

EnRetard

Well-Known Member
Es geht um Minderheitenregierung. De facto wirkt der Fraktionszwan
Eben. Weshalb es einer Absprache bedarf, wenn man ein Vorhaben durchbekommen will. In einer Koalition im Kabinett oder im Koalitionsausschuss und bei einer Minderheitsregierung unter den Fraktionen. Aber egal, bei der Abstimmung gilt der Fraktionszwang (an den sich bei solch umstrittenen Dingen wie EU-"Hilfen" aber nie alle halten).
 

EnRetard

Well-Known Member
Das hat die dämliche Berliner SPD jetzt davon. Im Bett mit einem Regierenden, der so sexy-rassistisch ist, dass auch die Nazipartei nicht widerstehen konnte.
 

EnRetard

Well-Known Member
Ich beziehe mich auf Vorwürfe unter anderem von den Berliner Jusos, die die Forderung von Wegner und anderen Berliner CDU-Politikern nach der Veröffentlichung der Namen jugendlicher deutscher Tatverdächtiger von den Silvesterkrawallen mit dem Zweck, anhand der Namen eine nichtdeutsche Abstammung offenzulegen, als rassistisch bezeichnet hatten. Mich erinnert das ebenfalls an das Nazi-Konzept der Arierpässe.
 

Alubehütet

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Rassistisch oder nicht. Er kokettiert damit in einer Weise, die schon in NRW nicht ginge. Laschet hatte die Landtagswahl auch gewonnen, weil er, Silvester Hbf Köln an der Backe, sich eben nicht einließ auf einen Anti-Merkel-Kurs in der Flüchtlingspolitik. Dabei kann man mit Antimigrations-Stimmungsmache, weiß ich jetzt nicht, in Paderborn vielleicht sogar Stimmen machen. Nicht im „Mach meinen Kumpel nicht an!“-Ruhrgebiet. Sowas darf in Berlin schon mal gar nicht gehen.
 

EnRetard

Well-Known Member
Rassistisch oder nicht. Er kokettiert damit in einer Weise, die schon in NRW nicht ginge. Laschet hatte die Landtagswahl auch gewonnen, weil er, Silvester Hbf Köln an der Backe, sich eben nicht einließ auf einen Anti-Merkel-Kurs in der Flüchtlingspolitik. Dabei kann man mit Antimigrations-Stimmungsmache, weiß ich jetzt nicht, in Paderborn vielleicht sogar Stimmen machen. Nicht im „Mach meinen Kumpel nicht an!“-Ruhrgebiet. Sowas darf in Berlin schon mal gar nicht gehen.
Natürlich kann man im Ruhrgebiet mit Erfolg rassistische Ressentiments schüren und ausnutzen. Erinnerst du dich nicht an Guido Reil aus Essen-Karnap, der von der SPD zur AfD übergelaufen ist? https://www.zeit.de/2016/47/guido-reil-spd-afd-wahlkampf/komplettansicht Der Artikel ist von Ende 2016, lohnt sich aber immer noch.
 

Msane

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Rassistisch oder nicht. Er kokettiert damit in einer Weise, die schon in NRW nicht ginge. Laschet hatte die Landtagswahl auch gewonnen, weil er, Silvester Hbf Köln an der Backe, sich eben nicht einließ auf einen Anti-Merkel-Kurs in der Flüchtlingspolitik. Dabei kann man mit Antimigrations-Stimmungsmache, weiß ich jetzt nicht, in Paderborn vielleicht sogar Stimmen machen. Nicht im „Mach meinen Kumpel nicht an!“-Ruhrgebiet. Sowas darf in Berlin schon mal gar nicht gehen.
Armin Laschet war im Allgemeinen kein schlechter Ministerpräsident.

Er hatte sich nur als Kanzlerkandidat völlig verhoben und wollte die Tatsache nicht akzeptieren, dass es besser ist auf
die Kandidatur zu verzichten.


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