Die haben sich für heute Abend wohl was vorgenomen. Nicht nur Kurden. Auch deutsche
Radikale Zellen im Herzen der Bestie. Wobei dieser Text veröffentlicht wurde auch in Englisch, Türkisch, Griechisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Polnisch.
Die bisher gelaufenen Solidaritätsaktionen mit dem Widerstand in Afrin waren richtig und gut, wir grüßen all die Genoss*innen die seit Wochen organisieren, demonstrieren und nächtliche Aktionen durchführen. Es waren wichtige Momente, aber sie reichen nicht aus. In der aktuellen Lage zwingt uns das mörderische Schweigen und die Unterstützung der faschistischen Türkei durch die internationale Gemeinschaft zu anderen Mitteln. Wir müssen von unserem Recht der Selbstverteidigung unserer Hoffnungen Gebrauch machen.
Direkte Aktionen können nicht nur ein konkreter Eingriff in die Kriegs- und Propagandamaschinerie des türkischen Staats und seiner Helfer sein, sondern haben viel mehr noch das Potential auf die außergewöhnliche Dringlichkeit der Situation aufmerksam zu machen. Brennende türkische Botschaften, sabotierte Rüstungsunternehmen und massenhaft ausgeführte militante Aktionen gegen die Symbole kapitalistischer und imperialistischer Herrschaft werden das Schweigen durchbrechen und das Gräuel des türkischen Faschismus nicht länger ignorierbar machen. Das System in Europa lebt davon uns einzubinden und zu betäuben, Konflikte und Widersprüche zu befrieden – lassen wir diese falsche Illusion des sozialen Friedens in Flammen aufgehen. Lasst uns den Herrschenden zeigen, dass wir mit den Menschen in Rojava diesen Angriffen widerstehen werden und die Revolution in Rojava, die auch unsere Revolution ist, mit allen Mitteln verteidigen werden.
Wir rufen dazu auf am Montag, dem 12.3.2018 gemeinsam mit dieser militanten Kampagne überall dort zu beginnen, wo wir die Herrschenden treffen können: Radikal, kreativ und mutig, beteiligt euch und organisiert lokale Aktionen als Auftakt eines Widerstandes der den Mächtigen dieser Welt zeigen wird, dass Afrin nicht alleine ist. Wie die Menschen in Rojava sagen auch wir: “Gemeinsam werden wir kämpfen, gemeinsam werden wir verlieren, oder gemeinsam werden wir gewinnen”.
Afrin wird nicht fallen!
Biji Berxwedana Afrin!
Hoch die internationale Solidarität!
Radikale Zellen im Herzen der Bestie
Ich beobachte das schon seit einiger Zeit. Für eine kleine, aber radikale linke autonome Subkultur ist Rojava ein Leuchtturm, wie das in meiner Jugend Nicaragua war.
Als radikale Linke in Europa sollten wir uns der historischen Bedeutung dieser Tage bewusst werden. Der Angriff auf Afrin ist der Versuch das aussichtsreichste revolutionäre Projekt unserer Generation zu zerstören. Die Revolution von Rojava ist nicht nur die einzige bedeutende emanzipatorische Perspektive im Mittleren Osten, sondern auch weltweit einer der letzten verbliebenen Hoffnungsschimmer im Kampf um eine andere Welt.
Wie keine andere Revolution der letzten Jahrzehnte hat uns Rojava inspiriert, uns gezeigt wie radikal und wunderschön der Kampf um die Befreiung einer Gesellschaft sein kann. Der heldenhafte Widerstand von YPG und YPJ in Kobani und die Selbstorganisierung der Bevölkerung unter Initiative der sich selbst befreienden Frauen zog tausende Linke, Anarchist*innen, Sozialist*innen und Feminist*innen in ihren Bann. Weltweit wurde diese Revolution diskutiert, bewundert und mit Solidarität bedacht, Hunderte machten sich auf den Weg nach Rojava und beteiligten sich am Widerstand gegen ISIS und am Aufbau einer neuen Gesellschaft. Trotz aller Widersprüche wurde die Bewegung in Rojava mit ihrer Entschlossenheit, ihrer Verbundenheit zu den Menschen und der konkreten Umsetzung unserer Utopien zum wichtigsten Kristallisationspunkt der weltweiten Kämpfe gegen Kapitalismus, Patriarchat und Rassismus.
fight4afrin