Die Ukraine in der Krise

Berfin1980

Well-Known Member
Da die Männer ja wohl in Gefangenschaft sind ist doch dem Willen des Nazijägers Alu genüge getan, oder? Da aber auch in Russland Kriegsrecht gilt, denke ich die Gefangenen haben nichts gutes zu erwarten, zumal der FSB für sie zuständig ist. Es ist Krieg und auch in der Ukraine werden Gefangene denen Kriegsverbrechen nachgewiesen werden, verurteilt zu lebenslanger Haft.

Ich habe schon mal gefragt ob man das Asowsche Meer jetzt auch umbenennen muss?
 

Alubehütet

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Wer es noch nicht wußte.


Mal ein Fernsehportrait mit Selenkyj gesehen: Da wird er gefragt, warum er seine Solotournee in russisch unternehme, er sei schließlich in der Ukraine. Sagt er: Russisch sei seine Muttersprache, darin könne er schneller denken, reagieren, wenn etwas aus dem Saal kommt. Die Letten kenne ich weitaus dogmatischer (sind aber auch viel weniger, deren Sprache gehört zu den bedrohten).

Das ist übertrieben, aber ein wenig will mir scheinen, die Ukraine als Nation wird jetzt erst erschaffen.
 

EnRetard

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Die Letten kenne ich weitaus dogmatischer
Die Letten sind kulturell ein paar Lichtjahre weiter weg. Lutherisch geprägt, in Letgallen katholisch. Die Sprache ist nicht slawisch. Selenskyj kommt aus einer russischsprachigen Gegend in der Ukraine, Ein Unterscheidungsmerkmal war die Sprache vor dem Putin-Krieg doch nur in den Ex-KuK-Teilen der Ukraine zwischen Lemberg und Czernowitz.
 

sommersonne

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Das ist übertrieben, aber ein wenig will mir scheinen, die Ukraine als Nation wird jetzt erst erschaffen.
Das ist übertrieben. Die Sowjetunion war zwar ein Vielvölkerstaat, aber auf die Traditionen der einzelnen Völker wurde überhaupt kein Wert gelegt, teilweise sogar verboten. Sie wurden mit den dominanten Russen gleichgeschaltet. Aber viele Völker pflegten ihre Traditionen im Verborgenen und fanden nach dem Untergang schnell zu ihnen zurück. Was von Anfang an von den Russen bzw. den "Herrschern" nicht gern gesehen wurde.
(wollte ich mal noch ergänzen)
 

Alubehütet

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Offiziell war aber in den Sowjetrepubliken die jeweilige Sprache gleichberechtigt mit dem Russischen. Aber um Karierre zu machen war russisch natürlich obligatorisch. Und die Vielvölkerprropaganda war vielfach nur Folkloregedöns.

Was ich meine, ist, daß sich die Ukrainer bislang doch mehr politisch als eigenständige Nation verstanden haben als national. Die waren die, die in den Westen wollen und vielleicht auch mal kommen. Ob einer von Haus aus russisch spricht oder ukrainisch, ist erst einmal egal. Und damit hat Putin auch wohl nicht gerechnet: Ich habe gehört von ukrainischen Armeeeinheiten, die miteinander russisch sprechen – Einfach, weil sie es besser können.

Die Letten etwa waren immer schon nationalistischer drauf. Das ist aber nur eine Handvoll. Da geht es wirklich um das Überleben etwa der Sprache. Das konnten die Ukrainer, 40 Millionen, entspannter sehen.
 

sommersonne

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Da Russisch die Amtssprache war und natürlich auch in der Sprache an Schulen und Unis so gelehrt wurde, war es doch kein Wunder das die eigentliche Sprache kam noch angewendet wurde. Das war ja seit der Oktoberrevolution so, hat also mehrere Generationen betroffen und wenn dann in der Familie ukrainisch nicht mehr gesprochen wurde, weil mühsam da schon viel vergessen, dann hat der Nachwuchs auch lieber russisch gesprochen.

Wieso das bei den Letten anders war, keine Ahnung. Obwohl Lettland war ja schon mal selbständig und wurde erst, 1922 oder so russisch. Quasi okkupiert. Kann sein das dadurch ihr Nationalstolz stärker ist.
 

sommersonne

Well-Known Member
Bin ich eigentlich die Einzige die glaubt das Deutschland die Ukraine in Sachen militärische Hilfe absolut im Stich läßt? Da wird versprochen, verschoben, verzögert. Vor allem unser lieber Kanzler kümmert sich um alles, nur nicht um die Ukraine. Es kommt mir so vor als wolle er nicht das die Ukraine Rußland aus dem Land werfen kann. Den Eindruck habe ich schon lange und ehe es der CDU-Politiker offen aussprach habe ich mir quasi verboten das zu denken. Aber nun ...
 
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