Die Ukraine in der Krise

Bintje

Well-Known Member
Das heißt doch nicht das sich EU-Mitglieder nicht mehr um die Probleme des eigenen Landes kümmern dürfen und sich irgendeine Organisation von außen einmischt.
Europol ist nicht "irgendeine Organisation". Vielleicht machst Du Dich mal schlau? Da steht auch was zu Zielen.

Der Artikel ist mir zu flach. Bild glaubt und denkt und hat gehört.
Lach, ja, aber mal ab davon, dass ausgerechnet deren Mitarbeiter bzw stellvertretender Chef Paul Ronzheimer in der Ukraine gut vernetzt ist und keineswegs einen schlechten Job macht, glaubst Du doch auch sonst, wenn "Bild" permanent in die Welt hinausbläst, dass Deutschland in Bezug auf die Ukraine angeblich "versagt"?
Ich glaube, Dir passt einfach die Message nicht ins Konzept. Aber auch die Ukraine wirbt Söldner an - und zwar emsig!
Das haben sie schon relativ schnell nach Kriegsausbruch verkündet, und es ist ja auch nicht strafbar.


"Außenminister Dmytro Kuleba schrieb auf Twitter, wer sich an der "Internationalen Legion" beteiligen wolle, könne sich bei den diplomatischen Vertretungen der Ukraine in den jeweiligen Ländern melden. Am Wochenende sprach er im US-Sender CNN von 20.000 ausländischen Freiwilligen, die dem Aufruf inzwischen gefolgt seien." (Stand: 11. März 2022)

Zeit und andere berichteten ebenfalls.
Reicht das? Oder hältst Du es noch immer für Fakenews und Erfindungen aus der Fabrik in St. Petersburg? ;)
 

sommersonne

Well-Known Member
Wie kommst du darauf das ich der Bild etwas glaube? Und wie kommst du darauf das ich nicht wüsste was Europol tut?
Ich kann deinen Artikeln nicht viel Glauben abgewinnen. Natürlich gefällt mir auch die Message nicht, das hast du gut erkannt.
Ich kann es nicht ausstehen wenn mit zweierlei Maß gemessen wird. Wir haben unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt. Wir unterstützen Mali. Für beides ist genug an Material vorhanden.
Aber für ein Land in recht unmittelbarer Nähe, das überfallen wurde und wo evtl. eine Ausweitung des Überfalles droht sieht es ganz anders aus. Da wird erörtert und gesucht was man ihm in Kriegszeiten alles vorwerfen kann.
Es wird verzögert und versprochen und nicht gehalten. Das ist so unehrlich und falsch. Zu feige zuzugeben das Deutschland die Russen nicht total verärgern möchte, sich einen Hinterausgang offen halten möchte? Lieber auf Verhandlungen setzt. Das werde ich nie gut heißen.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Best Buddy von Reichelt, wollte ich nur anmerken.

Wie nennen wir denn die Söldner aus den Russen zugeneigten Staaten, wenn ich fragen darf? Wo gibt es die nicht und warum eigentlich noch darüber aufregen?

Ich kann den Paule da überhaupt nicht ab.....auch nur eine Anmerkung. Darüber habe ich auch schon endlos mit Enno diskutiert, weswegen ich jetzt auf eine solche keine Lust mehr habe.

Was Material und schwere Geräte angeht hatte ich, wenn ich mich richtig erinnere, den derzeitigen Markt und den Mangel an Rohstoffen angedeutet. Stahlknappheit z.B. herrscht schon seit letztem Jahr.

Und genau deswegen können wir auch der Ukraine nicht alles schicken und uns hier blank machen.
 

Bintje

Well-Known Member
Wir haben unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt. Wir unterstützen Mali. Für beides ist genug an Material vorhanden.
Nee, "wir" haben das ganz bestimmt nicht getan, zumindest ich nicht, habe beides nicht begrüßt.

Und die Ukraine ist mir persönlich emotional so nah wie ... denk dir was aus. Jedenfalls so wenig wie Russland. Ehrlich gesagt, wüsste ich auch nicht, warum es anders sein sollte - außer dass einem momentan in den Schädel gehämmert wird, alles an der Ukraine sei geradezu fabelhaft, toll und jedes weitere Aufsprengen der EU wert. Ich stelle nur fest, dass dort ein supermieser Angriffskrieg stattfindet, den ich verurteile, den ich aber nicht unfreiwillig immer weiter mit befeuern und unterhalten will, indem ich völlig unkritisch alle vermeintlichen Zauberformeln von "uneingeschränkter (sic!) Solidarität" nachbete, die der Axel Springer Verlag schon einmal verkündet hat: direkt nach 9/11. Die jetzige Situation erinnert mich in gewisser Weise daran.

Ja, dann bin ich vielleicht ein unsolidarisches Arxxxloch in den Augen anderer, mag sein. Aber ohne Verhandlungen gehen Kriege niemals zu Ende.
Gut, vielleicht braucht es momentan für den Westen eine einigende Klammer, möglich, sogar sehr gut möglich, und ganz sicher ist es für die Ukraine keineswegs von Nachteil, dass sie auf der Agenda der allermeisten Staaten - oder vieler - spätestens seit Februar ganz oben steht. Aber was erwächst daraus? Wie geht es weiter? Wie geht es vor allem weiter, wenn die ukrainische Seite, siehe oben, genau so wenig verhandeln will wie die russische?

Sie täten nach meinem bescheidenen Dafürhalten gut daran, trotzdem eine Einigung zu versuchen. Wenigstens der fortgesetzte Versuch ist es wert.
Alles andere kostet nur weitere Menschenleben. Das sollten Putin und Selenskyj vielleicht auch mal in Betracht ziehen, statt sich auszurechnen, wie sie auf der einen oder anderen Seite bestmöglich profitieren können. Wovon inzwischen auf beiden Seiten auszugehen ist: Nationalismus gegen Nationalismus.
Und den einen sollen wir gut finden: weil besser: weil er angeblich "unsere" Werte verkörpert. Was sind denn "unsere" Werte? Europäische Werte? Weiterhin Menschen im Mittelmeer ersaufen zu lassen, scheint damit jedenfalls problemlos kompatibel. Nee, liebe Sonne, so nicht!
 

sommersonne

Well-Known Member
Was Material und schwere Geräte angeht hatte ich, wenn ich mich richtig erinnere, den derzeitigen Markt und den Mangel an Rohstoffen angedeutet. Stahlknappheit z.B. herrscht schon seit letztem Jahr.

Und genau deswegen können wir auch der Ukraine nicht alles schicken und uns hier blank machen.
Das verlangt sicher auch keiner, ich schon garnicht. Das sind zwei gute Gründe. Aber nach dem ganz lavieren, zögern, hin und her Getausche glaubt uns das die Ukraine wohl nicht mehr so richtig. Wundert mich nicht.
Hätte der Bundeskanzler von Anfang an eine klare Linie vertreten und kommuniziert, wäre es ganicht erst dazu gekommen. Hat er aber nicht. Jetzt ist der Eindruck entstanden - die wollen nicht. Verstehe ich auch.
 

Bintje

Well-Known Member
Best Buddy von Reichelt, wollte ich nur anmerken.
Bekannt. (Beziehungsweise: das habe ich als bekannt vorausgesetzt.) Und trotzdem macht er momentan einen guten Job.

Wie nennen wir denn die Söldner aus den Russen zugeneigten Staaten, wenn ich fragen darf?
Ebenfalls Söldner, ganz einfach. Auch das ist bekannt.
Ich finde es nur fahrlässig, die Ukraine völlig einseitig zu glorifizieren und alles abzustreiten, was seit Monaten überall nachzulesen ist.

In der TR bin ich übrigens beiden begegnet, Russen wie Ukrainern. Augenscheinlich eher wohlhabende(re) Kreise, die nicht den Eindruck erweckten, als hätten sie Lust, sich auch nur für 10 Hrywnja oder Rubel die Köpfe über die Situation in ihren Herkunftsländern zu zerbrechen. Vielleicht täuschte es, aber sie wirkten zufrieden und lediglich auf ihre jeweiligen individuellen Vergnügungen bedacht. Während wir uns hier innenpolitisch gegenseitig zerschroten, um über Gebühr so viel wie möglich in diesen Krieg reinzupumpen, um bloß nicht als "kalte, empathiefreie" (haha, kleiner Scherz) Deutsche zu gelten.
Muss ich das verstehen? ; )
 

sommersonne

Well-Known Member
Nee, "wir" haben das ganz bestimmt nicht getan, zumindest ich nicht, habe beides nicht begrüßt.
Ich hatte dich auch nicht persönlich angesprochen.
Und die Ukraine ist mir persönlich emotional so nah wie ... denk dir was aus.
Das ist sehr deutlich geworden.
Ich stelle nur fest, dass dort ein supermieser Angriffskrieg stattfindet, den ich verurteile, den ich aber nicht unfreiwillig immer weiter mit befeuern und unterhalten will, indem ich völlig unkritisch alle vermeintlichen Zauberformeln von "uneingeschränkter (sic!) Solidarität" nachbete,
Keiner hat von befeuern gesprochen, sondern helfen zu beenden. Ja Solidarität ist wohl eher aus der Mode gekommen oder war sie vielleicht nie so richtig da?
Aber ohne Verhandlungen gehen Kriege niemals zu Ende.
Das ist nicht korrekt. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Seite siegt oder eine Seite kapituliert. Verhandlungen können danach über das weitere Vorgehen immer noch geführt werden. Deutschland ist ein gutes Beispiel.

Nationalismus gegen Nationalismus.
Und den einen sollen wir gut finden: weil besser: weil er angeblich "unsere" Werte verkörpert. Was sind denn "unsere" Werte? Europäische Werte? Weiterhin Menschen im Mittelmeer ersaufen zu lassen, scheint damit jedenfalls problemlos kompatibel. Nee, liebe Sonne, so nicht!
Nationalismus ist per se etwas Schlechtes? Wir haben da wohl jeweils andere Vorstellungen. Es bedeutet auch seine Heimat zu schätzen. Das haben wir uns Jahrzehnte lang selbst verboten.
Wieso verquickst du den jetzt das Flüchtlingsproblem mit dem Kriegsproblem.

So nicht? Na dann eben nicht. Ich bin jedenfalls froh das ich mit meiner Meinung nicht allein da stehe, das es noch Menschen gibt denen Mitgefühl, Empathie und Solidarität ohne Hintergedanken etwas bedeutet.
 

Bintje

Well-Known Member
Solidarität ist wohl eher aus der Mode gekommen
Ich hab was gegen Solidarität, die mit zweierlei Maß misst! Und wenn Du Dir mal anschaust, wie geflohene Drittstaatler in Deutschland und Europa noch immer behandelt werden, die sehr viel härtere Bedingungen und längere Wege als viele Ukrainer hatten (und haben), schwillt mir der Kamm. Ich weiß nicht, wie es sich aktuell verhält, aber an der ukrainisch-polnischen Grenzen wurden Flüchtende schon kurz nach Kriegsbeginn ganz organisiert mit sorgsam ausgeschilderten Reisebussen eingesammelt und abgeholt, um in ein europäisches Land ihrer Wahl transportiert zu werden. Das ist nicht nur in Helferkreisen bekannt. Selbst Dänemark hat seine beinharte Linie gegenüber Flüchtlingen exklusiv in Bezug auf Ukrainer mittlerweile korrigiert.
Ich vermische da gar nichts, ich stelle nur fest. So viel zur "Solidarität" made in EU, während Geflüchtete auf den griechischen Inseln, die das Mittelmeer trotz sorgsam dokumentierter illegaler Pushbacks überlebt haben, gern weiter da vegetieren dürfen. Leider falsche Hautfarbe, falsche Religion, ..

Nationalismus ist per se etwas Schlechtes? Wir haben da wohl jeweils andere Vorstellungen.
Ja, haben wir. Nationalismus bedeutet mir nichts. Für mich zählt ein Verfassungspatriotismus, der sich z.B. geschämt hätte, das Asylrecht bis zur Unkenntlichkeit auszuhöhlen, nachzulesen in Art 16a (2) Grundgesetz ff. - und was nicht noch alles verschärft wurde in den vergangenen Jahren.

Das ist nicht korrekt. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Seite siegt oder eine Seite kapituliert. Verhandlungen können danach über das weitere Vorgehen immer noch geführt werden. Deutschland ist ein gutes Beispiel.
Dir ist aber schon klar, dass es damals noch nicht die Option jederzeit möglicher Atomwaffeneinsätze gab, oder? ;)
Es mag in Deinen Augen wild-romantisch anmuten, aber Vernichtungskriege mit automatisch eingebauten Eskalationsspiralen sind mir zuwider.
 
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