"Die Welt geht vor die Hunde" und die jungen Menschen lassen sich das nicht einfach bieten.

Alubehütet

Well-Known Member
Was stellst Du Dir denn vor? Einfach weiter wie bisher? Bislang hatte ich Dich anders verstanden.
Wie soll es denn Deiner Meinung nach laufen ohne sofortige Umstellung und Konversion?
Verstehe ich ihn falsch? @Msane setzt auf Innovation, auf Technologie. Nicht so eher moralische Lösungen wie Jute statt Plastik oder Tempo 130, sondern Innovationen, die vor allem auch exportfähig sind. Wo auch China sagt, hey, geil, das hilft wirklich, das führen wir bei uns auch ein. Nicht nur wegen Förderung der deutschen Exportwirtschaft, sondern weil China und die USA ja auch die Hauptproblemfelder sind, wo wir Lösungen auch für sie entwickeln sollten. In und für Deutschland, naja, kann man was machen, ist in der Weltklimabilanz aber ohnehin nicht so wichtig. Der wesentlichste Beitrag wäre, was wir eben auch können, ein weltweiter Beitrag: Deutsche Ingenieurskunst. – Da ist jetzt ziemlich viel Lindner-Sound von mir in der Wiedergabe drin, wenn @Msane sich da mißverstanden fühlt, denkt, ich habe da viel Lindner reininterpretiert, dann muß er das klarstellen.

Haben wir übrigens mal gemacht. An fähigen Ingenieuren mangelt es uns nicht. Aber was uns fehlt, das sind charismatische Unternehmer/Verkäufer wie Steve Jobs. Wir hatten mal einen Knaller „Flugzeug auf Schienen“, den Transrapid. Gebaut für Länder mit weit auseinanderliegenden Zielen wie die USA. New York – Los Angeles auf Schienen, das wäre ein Ding. Die Politik bei uns war zu blöd, das zu verkaufen. Wolfgang Clement dachte, das zur Fußball-WM als Schaufenster rauszubringen – Auf europäische Ebene wäre ein Transrapid gewesen: Paris - Berlin - Warschau, mit Zwischenhalt im Ruhrgebiet, erweiterbar nach Madrid und Moskau. Clement dachte nicht, daß das ein Flugzeug ist, der hielt das für einen superneuen ICE. Mit Eisenbahn hatte der Transrapid nichts zu tun. Das war ein Schienenflugzeug, diese Kunden hätte das adressiert. Und keine WM-Bimmelbummelbahn von Düsseldorf nach Doatmund.

Mein Einwand wäre: Heute ist zu spät. Die Zeit ist vorbei. Das RWTH Aachen hat ein Elektroauto hervorgebracht, Elon Musk ist spektakulär, und Apple hat da irgendwas in der Pipeline. Aber Neues heute lostreten ist zu spät. Was nicht schon ausgetragen wird und im Geburtskanal ist, das wird nicht mehr rechtzeitig kommen, und darauf sollten wir auch nicht hoffen, dürfen das schon gar nicht einberechnen, „och, für unsere CO₂-Zielsetzung 2032 wird unseren Ingenieuren schon noch was einfallen“.

Klar gibt es immer mal so Sahins, mit denen keiner gerechnet hat. Aber drauf verlassen, daß die kommen, kann sich auch niemand. Vielleicht doktort gerade ein Daniel Düsentrieb an einen gigantischen Co₂-Staubsauger. Wer sich darauf verlässt, der wird verlassen.


Die Zeit läuft aus. Wir müssen jetzt, in den nächsten zehn Jahren arbeiten mit dem, was da ist.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Lindners Ökopolitik ist übrigens überhaupt kein Wegsehen, Weitermachen mit faulen Argumenten. Es gab den Gedanken eines Weges zwischen Verzicht und ungebremsten, aber ökologisch verheerenden Wachstum: Ernst Ulrich von Weizsäcker vom Wuppertaler Umwelt Instititut hat das vertreten, Klaus Töpfer hat das visionär umgesetzt. Für mich sieht das aber so aus, daß das nicht erfolgreich genug protegiert worden ist, und jetzt eben doch nur die Verzichts- und Einschränkungspolitik bleibt.
 
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Msane

Well-Known Member
Durch die skandalös schlecht umgesetzte Energiewende werden die Energiekosten in Deutschland auf utopische Höhen steigen, dann wird zwangsläufig verzichtet da der Geldbeutel leer ist.
 

sommersonne

Well-Known Member
Wenn wir weiterhin zulassen das fast alles was wir verbrauchen in China oder z.B. Indien hergestellt wird, dann wird das nichts mit der Umwelt und dem Klimaschutz. Dort herrschen solche schlimmen Verhältnisse bei der Produktion von dem was wir hier verbrauchen, das ist unbeschreiblich.

Vor zwei Tagen gab es eine Sendung über Lebensmittel für Europa aus China. Ich ahnte ja nicht was alles von dort kommt und unter welchen Zuständen das hergestellt wird. Totaler dicker Smog in den Städten mit den Fabriken. Arbeiter arbeiten 12 Stunden, Arbeiterwohnheime in denen nicht gefilmt werden durfte. Das alles für umgerechnet 250 bzw. 350 Euro als Lohn.
Unter anderem ging es um Tomatenmark. Es wurden Felder gezeigt die dermaßen überdüngt und mit Pestiziden vollgepumpt werden, weil der Ertrag stetig zurück geht, das die Erde absolut verdorben ist.
Wenn wir denken das wir extra gutes Tomatenmark aus Italien kaufen dann irren wir uns gewaltig. Die Italiener kaufen das versiffte Mark und vertreiben es dann als ihr Produkt. Es muß nicht auf den Dosen stehen wer es hergestellt hat. Allen ist klar das keiner was aus China möchte, deshalb wird vermieden das zu kennzeichnen.

Keine Ahnung welches Tomatenmark ich in Zukunft kaufen werde. Wahrscheinlich gar keins.
 

sommersonne

Well-Known Member
Mach es selber kann man auch einkochen. Danke......und dann noch hinzufügen der globale Transport des ganzen, der auch seine Spur hinterlässt.
Das ist eine Möglichkeit. Aber von diesen roten Wasserbomben?
Allerdings immer noch besser als die Pestizid-Bomben.
Hatte vergessen zu erwähnen, die nehmen in China Zeug das bei uns verboten ist. Es dauert ja immer lange bevor etwas verboten wird, also hat das dann auch seinen Grund.
 
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