Irgendwie wird mir dieser Kult langsam unheimlich.
Die Anhänger reden wie Religiöse, wenn man dies und das nicht macht dann wird einem wie in der Religion in der Zukunft mit einer Strafe gedroht.
Es werden lediglich die direkten Konsequenzen des umweltschädlichen Verhaltens aufgezeigt.
Die penetranz mit der man mittlerweile darauf hingewiesen wird, spiegelt annähernd die Dringlichkeit der Problematik auf.
Religionen setzen willkürliche fiktive Grenzen und drohen mit schaurigen Märchen.
Also das Gegenteil von Wissenschaft. Und bei diesem Thema haben vielleicht so viele Wissenschaftler wir noch nie zumindest denselben Grundkanon.
Nur ändert das nichts an der Richtigkeit der Wahrnehmung von
@Msane, daß Menschen auf die Dringlichkeit eines möglicherweise zu erwartenden nahenden drohenden Weltendes (oder zumindest einer Apokalypse) nun mal reagieren, wie sie es immer tun, nämlich religiös, zumindest quasireligiös. Früher entnahm man Wissen über die baldige Wiederkunft Jesu Christi oder sowas heiligen Büchern und „Zeichen der Zeit“; Dürrekatastrophen, Pest, sowas. Für die Menschen damals war das so gewiß wie uns heute die Wissenschaft. Also reagieren wir ... viele Greta-Jünger genau so wie damals. Ich kriege das ja auch mit. Da findet sich keiner, der sagt: Das ändert nichts daran, daß Greta im Recht ist, aber das mit der Transatlantikquerung, das haben sie für diesmal gründlich verkackt. Und dann drängt sich natürlich der Verdacht auf: Jesus Christus ist damals dann doch nicht wiedergekommen, dann fällt die Klimaapokalypse diesmal vielleicht auch aus.
Problem: Das wird sie nicht.
Das Paradox ist, daß Wissenschaft uns auf einmal wieder zu quasireligiösen Reaktionen und Verhalten nötigt, das wir aber gerade aufgrund von Wissenschaft und Aufklärung nicht mehr so ernst nehmen können.
Ein weiteres Problem ist aber auch, daß Wissenschaft sich früher nur allzuoft als Religionsersatz angeboten, angemaßt hat. Im wissenschaftlichen Sozialismus inklusive endzeitlicher Armaggedon-Kriege, „die letzte Schlacht“, und den unvermeidlichen Endsieg und dem Beginn eines ewigen messianischen Weltzeitalters des Friedens, der Gerechtigkeit und Brüderlichkeit. War ja nicht Religion, war ja alles Wissenschaft.
Natürlich. Das Religiöse ist nur ein Moment. Diese komische Netzkultur, die irgendwo aus dem HipHop kommt, jedenfalls nicht von den Nerds, spielt da auch mit rein: Wenn man zugibt, daß Greta mal was verkackt hat, dann ist das direkt BIG FAIL, LOOOOSEhahaha. Vieles bei Greta ist auch einfach Pop. Sie ist auch ein Teenie-Star, es ist aufregend für Teenager, sie mal „in echt“ zu sehen.