"Die Welt geht vor die Hunde" und die jungen Menschen lassen sich das nicht einfach bieten.

eruvaer

Well-Known Member
Kann vielleicht sein...zweifle zwar, ob die Reichen alle, tatsächlich einen so aufwendigen Lebensstil betreiben. Hier in der Schweiz kenne ich selber eine Handvoll Reiche, welche sehr bescheiden leben. Selten ein Flug und wenn, dann nur um alle paar Jahre Verwandte im Ausland zu besuchen. Viele haben nicht einmal ein Auto, welches jünger als 8 - 10 Jahre alt ist. Und da gab es noch den Immobilen König in Winterthur (kürzlich mit 95 verstorben) besass über eintausend Liegenschaften, trug "tageintagaus" die gleichen Hosen und lebte in einer kleinen 3-Zimmer Wohnung. Sein Milliarden - Vermögen floss in eine Stiftung. Kann mir gut vorstellen, wenn man so viele Millionen hat, um sich das Teuerste und Beste zu leisten, man einfach keinen Bock hat zu konsumieren. Ein sehr reicher Nachbar von uns, mit einer Firma um 200 MA lebt in einem einfachen Reihenhaus. Fährt praktisch immer ö.V. Fahrrad. Sein grosser Luxus ist, sein über 20-jähriger Ferrari und mit diesem fährt er im Jahr keine 3'000KM.
Bei den Neu-Reichen, rich-kids usw. sieht es vermutlich anders aus.
Du, keine Sorge, die verschwenderischen, grossspurigen "Reichen" gibt es hier in der Schweiz auch.
Setz die mal an eine deutsche (ehr nördlich, nicht grade bei München) und eine schweizer Autobahn und guck dir an, wie unterschiedlich der jeweilige Fuhrpark ist. Hier sieht man haufenweise Dodge RAM, Mustang, Challenger, Königstein und ähnliche Kolosse der Strasse. Das ist mein Unterhaltungsprogamm hier als Pendler - wirklich alte Auos sind eher selten und auch die sind nich bestens gepflegt auf Neuwagenniveau. Mein hier gebraucht für unter 2000CHF gekaufter Polo 3 BJ1999 ist wie aus dem Ei gepellt, bis auf ein paar kleine Kratzer im Lack oder Fleckchen im Polster. Und auch so eine bescheidene 3-Zimmer-Wohnung kann schonmal deutsche Kinnladen runterklappen lassen (hab selbst so eine ;) ist nichts besonderes - günstige Bauweise usw.)

Was Müllproduktion angeht, sind die Schweizer trotz fleissigem Recycling traurige Spitzenreiter.
Einzig an (privatem) Einsatz erneuerbarer Energien können se mal einiges. Allen voran hier wiederum die bereits erwähnt vielen Tesla, Autohäuser, EKZs, Kinos und co mit eigener solar flower, Erdwärme, Minergie, schiessmichtot.

Aber ja, auch reiche verschwenderische Schweizer sind im -ungang vergleichsweise sehr geerdet und bescheiden. Über Geld spricht der Schwezer nicht und Prahlen gleicht einer Todsünde ;)
 

santiago

Well-Known Member
Stimmt, sehr viele Leute fahren eine Luxus-Autos in der Schweiz. Tatsache sind aber, gemäss Studien, dass die wenigsten Autos hier auf der Strasse bezahlt sind. Auf Leasing & Kredit. Vielleicht ist es in Deutschland anders ?

Geld, Vermögen oder Schulden muss man nicht an die grosse Glocke hängen. Wozu auch ? Reicht, wenn das Steueramt dies weiss.
 

santiago

Well-Known Member
Ein paar Tausender-Noten unter die Matratze oder in den Safe legen geht ja noch. Bei Summen ab 1 Mio. Franken auf dem Bankkonto muss man momentan 1 Prozent Negativ-Zinsen oder leicht mehr bezahlen. Man bezahlt für Vermögenssteuern, aber in den meisten Kantonen weniger. Nehme an, dass die Reichen rechnen können.
Im Weiteren kann ich steuerlich nicht deklariertes grosse Vermögen nirgends investieren. Seit dem automatischen Datenaustausch ab 1.1.18 werden gegenseitig Konten in der ganzen EU auch Deutschland - Schweiz ausgetauscht. Sogar ein Ferienhaus im Schwarzwald oder in Italien muss ich deklarieren bei den Steuern. Hat zwar nur "satzbestimmend" Einfluss auf das Vermögen.
Auch Bankkonten und Ferienwohnungen in der Schweiz von Deutschen werden an das entsprechende Finanzamt gemeldet.
Die "faulen Eier" kommen sehr schnell ans Licht.

Man kann natürlich auch Geld in Fremdwährungen (nicht TL) auf türkischen Banken anlegen, wo es sogar Guthaben-Zinsen gibt.
 

eruvaer

Well-Known Member
Verbrechen lohnt sich in der Schweiz nicht.
Und mit zu schnell Fahren, kann man hier schon zum Schwerverbrecher werden ;)
 

Msane

Well-Known Member
Da ist eben vor allem der Kunde gefragt.
Und "zu teuer" kann da wirklich keine Ausrede sein.
Ja es gibt viele treue fairtrade Shops, aber es gibt auch viele faire und nachhaltige Alternativen, die kostengünstig sind und nicht teurer, als H&M oder Samsung

Meiner Meinung nach ist dieses "es darf dann auch gerne mehr kosten" ... so eine Art Ablasshandel für Leute mit genug Geld.
Sie wollen ihren Lebensstil nicht ändern und erkaufen sich ein besseres Gewissen.


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eruvaer

Well-Known Member
Meiner Meinung nach ist dieses "es darf dann auch gerne mehr kosten" ... so eine Art Ablasshandel für Leute mit genug Geld.
Sie wollen ihren Lebensstil nicht ändern und erkaufen sich ein besseres Gewissen.


.
Das bessere Gewissen ist wie gesagt nicht unbedingt teuer. Ich hab mir jetzt neue T-shirts von Thokkthokk bestellt. Die Basics für 20€/Stück. Bisher hatte ich entweder welche von H&M oder NewYorker für 15 (im Angebot) - 25€.
Letztere weder fair noch nachhaltig, erstere "Bio, vegan und fair".
Es muss nicht das gebürstete Lamababy aus Kamerun mit handgeklöppeltem Markenemblem von Manufactum sein, wenn man ernsthaft will.
Und mein Fund war schon extrem faul gesucht über die Bilder bei Google zu "schwarzes Shirt Baumwolle fair" :confused:
Hab halt langsam nur noch drei heile T-Shirts, die dürften auch ihre 6-8 Jahre auf dem Buckel haben...

Teuer ist nicht fair und fair ist nicht teuer.
Das Geld landet nur einfach auch mehr da, wo es hingehört. Die Produzenten stecken sich nicht immense Summen in die eigene Tasche mit Gewinnspannen von mehreren hundert Prozent.
Guck dir das Shiftphone als Beispiel an. Vergleich die Leistung mit einem iPhone. Vergleich dann noch den Preis, die fairness, die Modularität, austauschbaren Akku, austauschbare Teile - durch und durch mit dem Willen bestmögliche Nachhaltigkeit mit einem absolut nicht nachhaltigen Produkt zu schaffen. Und sind dabei preiswert bis günstig (billig = mehr schlecht als recht, ist es eben nicht).

Apple könnte das. Easy nebenbei, ohne dass es jemand merkt.
Tesla hätte statt Elektro auf Wasserstoff bauen können, wenn sie doch eh überall Tankstellen aufstellen uswusf
Jede grosse Firma könnte so einfach so viel bewegen, mit nur wenigen Prozenten von den hunderten an "Verlust".
 

santiago

Well-Known Member
Verbrechen lohnt sich in der Schweiz nicht.
Und mit zu schnell Fahren, kann man hier schon zum Schwerverbrecher werden ;)

Ist ja in Deutschland und Schweiz noch sehr, sehr gnädig....3-4 Km über dem Limit in Ortschaften mit 50 Km ist man mit so mit 30 Euro Busse dabei.
Ganz krass ist es hingegen in Frankreich. 1-2 Km in Ortschaften über 50 Km...90 Euro Mindeststrafe.
Zweimal haben sie mich dort im letzten Sommer erwischt. Die Busse aus Frankreich erreichte mich per Post in der Schweiz.
Bei Nicht Bezahlen kommen noch zusätzliche 300 Euro drauf. Die 7 Halunken in Bern helfen den Franzosen noch dabei...
 

sommersonne

Well-Known Member
Kann vielleicht sein...zweifle zwar, ob die Reichen alle, tatsächlich einen so aufwendigen Lebensstil betreiben. Hier in der Schweiz kenne ich selber eine Handvoll Reiche, welche sehr bescheiden leben. Selten ein Flug und wenn, dann nur um alle paar Jahre Verwandte im Ausland zu besuchen. Viele haben nicht einmal ein Auto, welches jünger als 8 - 10 Jahre alt ist. Und da gab es noch den Immobilen König in Winterthur (kürzlich mit 95 verstorben) besass über eintausend Liegenschaften, trug "tageintagaus" die gleichen Hosen und lebte in einer kleinen 3-Zimmer Wohnung. Sein Milliarden - Vermögen floss in eine Stiftung. Kann mir gut vorstellen, wenn man so viele Millionen hat, um sich das Teuerste und Beste zu leisten, man einfach keinen Bock hat zu konsumieren. Ein sehr reicher Nachbar von uns, mit einer Firma um 200 MA lebt in einem einfachen Reihenhaus. Fährt praktisch immer ö.V. Fahrrad. Sein grosser Luxus ist, sein über 20-jähriger Ferrari und mit diesem fährt er im Jahr keine 3'000KM.
Bei den Neu-Reichen, rich-kids usw. sieht es vermutlich anders aus.
Da gehe mal in Zug spazieren oder in Zürich, da sieht es aber anders aus.
 
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