"Die Welt geht vor die Hunde" und die jungen Menschen lassen sich das nicht einfach bieten.

Bintje

Well-Known Member
Ich finde es nicht angemessen, Lebensmittel von den Tafeln wörtlich als "Müll" zu bezeichnen.
Nur weil überreife Bananen, Obst und Gemüse mit leichten Druckstellen, Brot von gestern und Lebensmittel überm MHD nach Einzelhandelskriterien nicht mehr verkäuflich sind, ist es noch lange kein Abfall.

@sommersonne , manchmal gibt es wohl Fleisch, aber offenbar wenig und selten. Das liegt auch an gesetzlichen Vorschriften. Was nicht nur mit Mindesthaltbarkeits-, sondern mit Verbrauchsdatum versehen ist (Hackfleisch zum Beispiel oder roher Fisch), geht praktisch gar nicht, weil potenziell gesundheitsgefährdend.
Das darf nicht mehr abgegeben werden, auch nicht von den Tafeln.
 

EnRetard

Well-Known Member
Das würde ja bedeuten das es bei den Tafeln auch Fleisch gibt. Wirklich? Was bei den Tafeln verteilt wird, ist ja in den Supermärkten und Geschäften übrig geblieben und nicht eine Sonderanfertigung extra für Arme. Bedeutet alle essen Müll.
In manchen Fällen stimmt das ja schon, wenn man so liest was drin enthalten ist. Das kaufen aber auch Normalverdiener.
Ich verstehe deinen Einwand nicht.
Mit 4 € nochwas pro Tag ist es schwierig, sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Wenn es bei der Tafel Obst, Gemüse und Milchprodukte gibt, dann brauchen die Leute diese Dinge nicht mehr woanders zu kaufen, bzw. sie können sie sich überhaupt erst leisten (wenn auch unter dem Preis minderer Qualität und öffentlicher Erniedrigung) Spezialbilligfraß für Arme gibt es wohl nicht, aber Arme kaufen zwangsläufig das Billigste. Und das sind dann eben gefrorene Hähnchenteile, Gehacktes und Nudeln.

Ich finde es nicht angemessen, Lebensmittel von den Tafeln wörtlich als "Müll" zu bezeichnen.
Nur weil überreife Bananen, Obst und Gemüse mit leichten Druckstellen, Brot von gestern und Lebensmittel überm MHD nach Einzelhandelskriterien nicht mehr verkäuflich sind, ist es noch lange kein Abfall.
Was sonst im Container gelandet wäre, ist natürlich Abfall. Wie wir alle wissen, kann das noch gut genießbar sein, aber weniger frisch heißt bei Obst und Gemüse auch weniger Vitamine etc., also schlechtere Qualität.
 
Zuletzt bearbeitet:

sommersonne

Well-Known Member
Ich verstehe deinen Einwand nicht.
Mit 4 € nochwas pro Tag ist es schwierig, sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Wenn es bei der Tafel Obst, Gemüse und Milchprodukte gibt, dann brauchen die Leute diese Dinge nicht mehr woanders zu kaufen, bzw. sie können sie sich überhaupt erst leisten (wenn auch unter dem Preis minderer Qualität und öffentlicher Erniedrigung) Spezialbilligfraß für Arme gibt es wohl nicht, aber Arme kaufen zwangsläufig das Billigste. Und das sind dann eben gefrorene Hähnchenteile, Gehacktes und Nudeln.
Richtig, aber als Müll würde ich es trotzdem nicht bezeichnen. Ungesund, schlechte Qualität, ja, Müll, nein.
Es kaufen ja nicht nur arme Leute diese Sachen, sondern die Deutschen sparen sehr gern am Essen und kaufen deswegen gern beim Discounter.

Was sonst im Container gelandet wäre, ist natürlich Abfall.
Sehe ich auch nicht so. Jeder weiß doch das ein Mindeshaltbarkeitsdatum nicht bedeutet das es zu diesem Zeitpunkt schlecht ist und nicht mehr zum Verzehr geeignet ist. Deshalb ist es auch kein Abfall, sondern wird aussortiert weil es nicht mehr gekauft würde.
 

eruvaer

Well-Known Member
Sehe ich auch nicht so. Jeder weiß doch das ein Mindeshaltbarkeitsdatum nicht bedeutet das es zu diesem Zeitpunkt schlecht ist und nicht mehr zum Verzehr geeignet ist. Deshalb ist es auch kein Abfall, sondern wird aussortiert weil es nicht mehr gekauft würde.
Weil es verboten ist abgelaufene Nahrungsmittel in Verkehr zu bringen.
Deswegen schliessen Supermärkte auch ihre Container ein, damit niemand das Zeug wieder aus dem Müll holen kann.
Jeder der trotzdem Containern geht, macht sich so strafbar.
 

sommersonne

Well-Known Member
Der Staat erläßt die Gesetze. Da kann man nur hoffen das sich keiner der Gesetzgeber etwas dabei gedacht hat. Sonst bedeutet das ja das der Staat nichts dagegen hat das seine Bürger Müll essen und davon weder klüger noch gesünder werden.
 

EnRetard

Well-Known Member
Der Staat erläßt die Gesetze. Da kann man nur hoffen das sich keiner der Gesetzgeber etwas dabei gedacht hat. Sonst bedeutet das ja das der Staat nichts dagegen hat das seine Bürger Müll essen und davon weder klüger noch gesünder werden.
Der Staat nimmt billigend in Kauf, dass seine Bürger sich um zur Entsorgung Bestimmtes balgen und damit zu Almosenempfängern werden. Das Existenzminimum wird von Sattgefressenen herunterdefiniert. Das spart ihm Geld und dem Handel Entsorgungskosten und die Hartzer und Grundsicherungsrentner behandelt er wie Enten auf dem Teich im Stadtpark.
 

eruvaer

Well-Known Member
Der Staat erläßt die Gesetze. Da kann man nur hoffen das sich keiner der Gesetzgeber etwas dabei gedacht hat. Sonst bedeutet das ja das der Staat nichts dagegen hat das seine Bürger Müll essen und davon weder klüger noch gesünder werden.
u.a. die Tafeln und Containerer (oft Studenten uns Hipster) sind nur zwei von vielen, die von der Politik fordern mit dem MHD anders umzugehen. Und das nicht erst seit gestern "aus Versehen" ist das nicht.
Die Vorschriften, wegen derer Supermärkte ihr Container gegen Containern sichern, hingehen schon.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das mit dem MHD ist sowieso so eine Sache. Es suggeriert, daß die Produkte danach nicht mehr garantiert haltbar sind. Dabei sind sie allenfalls, wie der Engländer sagt, best before: Anschließend vielleicht bißchen angegammelt, auf dem Joghurt schwimmt vielleicht ein bißchen Wasser, aber durchaus noch länger haltbar.

Selbst der Gesetzgeber behandelt die Produkte anders. Aber eigentlich sind sie nur best before.
 
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