Diyanet wettert gegen neue Berliner Moschee

Alubehütet

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Muslime aller Glaubensrichtungen sowie Frauen und Männer beten in ihrer 2017 in Berlin eröffneten Moschee gemeinsam. Nun plant die deutsche Frauenrechtlerin und liberale Muslimin Seyran Ates, auch in Wien eine solche liberale Moschee zu gründen.

Krone
 

Bintje

Well-Known Member
Muslime aller Glaubensrichtungen sowie Frauen und Männer beten in ihrer 2017 in Berlin eröffneten Moschee gemeinsam. Nun plant die deutsche Frauenrechtlerin und liberale Muslimin Seyran Ates, auch in Wien eine solche liberale Moschee zu gründen.

Krone

Was mich gewundert hat an den Reaktionen auf Ateş' Initiative: dass überall so getan und so berichtet wurde, als werde das Rad neu erfunden, als gäbe es sonst keine liberalen Gemeinden in Deutschland. Die gab und gibt es aber sehr wohl, auch in Berlin (sowie in Köln, Stuttgart usw.). Der Liberal-Islamische Bund und die dazugehörigen Gemeinden existieren schon viel länger als die 2017 in Berlin eröffnete Moschee. Dass Männer und Frauen dort gemeinsam beten, Frauen gleichberechtigt sind und auch als Imamin einer Gemeinde vorstehen können (Rabeya Müller in Köln), dass der Koran historisch-kritisch gelesen wird, LGBT+-Menschen dazugehören und so weiter ist dort selbstverständlich. Deswegen habe ich das ganze Tamtam um Ateş' Gründung als schwer begründbaren Medienhype wahrgenommen.

Hier* kann man sich näher informieren:


Oder da: https://www.deutschlandfunk.de/libe...m-komplett.886.de.html?dram:article_id=387929

Oder zum Beispiel auch dort: https://de.wikipedia.org/wiki/Liberal-Islamischer_Bund

Das 2015 gegründete Muslimische Forum Deutschlands positioniert sich auch ganz eindeutig.
http://www.muslimisches-forum-deutschland.de/_PDF/Berliner-Thesen-des-MFD.pdf

*P.S. @EnRetard , @rüzgar : falls ihr euch das Video anschaut, achtet mal auf die Passage ab 3'10".
Wir hatten ja kürzlich diese Diskussion wegen Vegetariern anlässlich des Opferfests. ;- )
 

Almancali

Well-Known Member
Was mich gewundert hat an den Reaktionen auf Ateş' Initiative: dass überall so getan und so berichtet wurde, als werde das Rad neu erfunden, als gäbe es sonst keine liberalen Gemeinden in Deutschland.
Es geht denen vermutlich weniger um eine liberale Gemeinde als darum, dass das Ganze von Ates angeleiert wurde. Ates wird von vermutlich vielen Türken als kontroverse Person betrachtet. Die Frage die sich mir seit der Eröffnung der "liberalen Moschee" stellt ist folgende: Hat sie es wegen der medialen Aufmerksamkeit - mal wieder im Rampenlicht zu stehen - getan oder ging es ihr wirklich um einen liberalen Islam ? Ging es um die persönliche Selbstdarstellung, dann hat sie sich ein kritisches Thema gewählt.
 

Msane

Well-Known Member
Was mich gewundert hat an den Reaktionen auf Ateş' Initiative: dass überall so getan und so berichtet wurde, als werde das Rad neu erfunden, als gäbe es sonst keine liberalen Gemeinden in Deutschland. Die gab und gibt es aber sehr wohl, auch in Berlin (sowie in Köln, Stuttgart usw.). Der Liberal-Islamische Bund und die dazugehörigen Gemeinden existieren schon viel länger als die 2017 in Berlin eröffnete Moschee. Dass Männer und Frauen dort gemeinsam beten, Frauen gleichberechtigt sind und auch als Imamin einer Gemeinde vorstehen können (Rabeya Müller in Köln), dass der Koran historisch-kritisch gelesen wird, LGBT+-Menschen dazugehören und so weiter ist dort selbstverständlich. Deswegen habe ich das ganze Tamtam um Ateş' Gründung als schwer begründbaren Medienhype wahrgenommen.

Der Punkt ist das es diese liberalmuslimische Gemeinden leider nicht in die öffentliche Wahrnehmung geschafft haben.
Stattdessen dominieren rückwärtsgewandte Islamverbände die Debatte.
Mit Ateş hat der liberale Islam nun einen bekannten Namen auf seiner Seite, das sorgt für die Aufmerksamkeit die der liberale Islam braucht.


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EnRetard

Well-Known Member
Schlimmer als fehlende Aufmerksamkeit ist, dass die reaktionären Verbände mit ihrem Kopfab-und-Steinigen-Islamverständnis die Deutungshoheit bei den weitaus meisten Muslimen haben, was man auch an ihrer Hasskampagne gegen die ReligionslehrerInnen-Ausbildung bei Mouhanad Khorchide sehen kann.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Frau Ates hat NTV ein vielbeachtetes Interview gegeben. Nähert sich allmählich der Frau Kelek an.

Es passiert häufig, dass Kinder in der Schule zusammenbrechen, weil sie den ganzen Tag nichts getrunken haben. Und manche Schulen reagieren dann so, dass sie Tests oder Prüfungen verschieben. Hier sage ich: Es kann nicht sein, dass eine Religionsgemeinschaft auf das Schulwesen so einen Einfluss gewinnt, dass der Unterricht nicht mehr richtig stattfinden kann. Deshalb geben wir den Lehrern an den Schulen mit: Lasst nicht zu, dass die Religion so viel Platz einnimmt.
 

EnRetard

Well-Known Member
"Es passiert häufig, dass Kinder in der Schule zusammenbrechen, weil sie den ganzen Tag nichts getrunken haben. Und manche Schulen reagieren dann so, dass sie Tests oder Prüfungen verschieben. Hier sage ich: Es kann nicht sein, dass eine Religionsgemeinschaft auf das Schulwesen so einen Einfluss gewinnt, dass der Unterricht nicht mehr richtig stattfinden kann. Deshalb geben wir den Lehrern an den Schulen mit: Lasst nicht zu, dass die Religion so viel Platz einnimmt."

Blablabla, solange NRW voller katholischer und evangelischer Bekenntnisschulen ist (ein Drittel der Grundschulen, Stand 2017/18), die sich, obwohl in kommunaler Trägerschaft, ihre Schülerschaft nach Religionszugehörigkeit aussuchen und die Teilnahme am jeweiligen Religionsunterricht ohne Alternative vorschreiben können, scheint mir die Einflussnahme islamischer Vertreter vergleichsweise unerheblich.
 

sommersonne

Well-Known Member
Hier geht es ja um Kinder die nichts trinken dürfen wegen Ramadan und dann dem Unterricht nicht mehr folgen können. Das finde ich auch nicht in Ordnung, im Interesse der Kinder.
Da könnte sich die Religionsgemeinschaft mal ein bischen bewegen damit die Kinder nicht fasten müssen, sondern nur Erwachsene. Steht es nicht sowieso schon fest das Kinder nicht fasten müssen? Wieso halten sich die Gläubigen nicht daran?
 
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