doppelte Staatsbürgerschaft - Identität?

Filiz.

Active Member
Meine Nationalität: Mensch. :)

Ich sehe es ähnlich, wie es oben bereits erläutert wurde.
Eine Nationalität, die meiner Meinung nach keinen (direkten) Bezug auf die Persönlichkeit eines Individuums hat, definiere ich nicht als meine persönliche Identität. Warum denn auch?
Mag ja sein, dass sich nicht wenige Menschen über ihre eigene Nationalität definieren, indem sie den Fokus auf die Gemeinsamkeiten ihres Volkes, wie beispielsweise Sprache, Kultur und Normen, legen.

Bei mir war es jedoch schon immer so, dass ich stets meinen eigenen Weg gegangen bin. Ich habe diejenigen Werte für mich festgelegt oder selbst definiert, mit denen ich mich identifizieren konnte und mich nicht blind dem Denkmuster angeschlossen, welchem die Türken im Allgemeinen folgen. Ich würde auch ehrlich gesagt nie auf die Idee kommen, Werte und Normen blind zu übernehmen, ohne sie zumindest mehrmals zu hinterfragen, bloß weil sie von der Mehrheit als "das Wahre" angesehen werden.
Was die türkische Kultur angeht, muss ich einfach mal so ehrlich sein und zugeben, dass ich ehrlich gesagt nicht wirklich Ahnung habe, schon mal gar nicht auf historische Ereignisse bezogen. Ich habe aber ebenso den Eindruck, dass dieses "Phänomen" bei der heutigen türkischen Jugend in Deutschland nicht gerade selten ist.

Solche Bezeichnungen wie "die Deutschen" oder "die Türken" sind in meinen Augen sowieso schwachsinnig, da nicht selten zwischen den Menschen innerhalb einer Volksgruppe größere Unterschiede bestehen als zwischen Menschen verschiedener Volksgruppen. Ich kenne mehr als genug Türken, die in keinster Weise die für Türken als verbindlich angesehenen Eigenschaften in sich tragen, sowohl äußerlich als auch charakterlich. Genauso verhält es sich auch mit Deutschen, Italienern etc... Jeder Mensch ist verschieden, und genau das macht jeden Menschen so besonders, so einzigartig.
 

dirk1966

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der einzige Grund warum ich die deutsche Staatsangehörigkeit habe ist wie Laledevri auch sagte die Reisefreiheit... es ändert aber nichts daran das ich Türkin bin... ich habe da nicht solche Identitätsprobleme mit dem Pass...

aber das man in D. nicht die doppelte haben kann das ärgert mich sehr...
Stimmt, mich stört es auch das ich nicht die deutsche und die türkische Staatsbürgerschaft
haben kann.
Man sieht also, nicht nur Türken haben dieses Problem^^
 

dirk1966

Well-Known Member
Bist Du nicht mit einer Türkin verheiratet und lebst in der Türkei? Das geht doch nach ein paar Jahren, man muss nur aufpassen, die Fristen einzuhalten bei den Deutschen für die Beibehaltungserklärung.
Ja das stimmt.
Problem ist nur, das die Beibehaltung der deutschen Staatsbürgerschaft nicht ohne weiteres gestattet wird-
Es müssen wohl schon trifftige Gründe vorliegen, das man es genehmigt kriegt.
Ob es da reicht, das z.B meine Eltern und Geschwister in Deutschland leben, weiß ich nicht so recht.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung hier in Forum?
 

Taze1

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Für Türken ist entweder oder, entweder man bleibt türkisch oder man wird deutsch.
Doppelte Staatsangehörigkeit gibt es zur Zeit in Deutschland für Türken doch nicht, im Gegensatz zu anderen Staatsangehörigen.
 
P

pauline09

Guest
Für Türken ist entweder oder, entweder man bleibt türkisch oder man wird deutsch.
Doppelte Staatsangehörigkeit gibt es zur Zeit in Deutschland für Türken doch nicht, im Gegensatz zu anderen Staatsangehörigen.

Nein, das ist nicht ganz richtig. Du hast es vielleicht nicht mitbekommen, aber das wurde geändert:

http://www.zeit.de/politik/deutschl...aatsbuergerschaft-bundestag-mehrstaatlichkeit

Der Bundesrat hat die Neuregelung vor einem Monat auch durchgewinkt. Gilt aber, so weit ich informiert bin, nur für die Jahrgänge ab 1990.
 

DonAtilla

Well-Known Member
Für Türken ist entweder oder, entweder man bleibt türkisch oder man wird deutsch.
Doppelte Staatsangehörigkeit gibt es zur Zeit in Deutschland für Türken doch nicht, im Gegensatz zu anderen Staatsangehörigen.

Neben der Tatsache dass dies geändert wurde können "Mischlinge" wie ich (welch hässliches Wort in diesem Zusammenhang) schon seit langer Zeit beide Staatsbürgerschaften haben, wurde mir im Konsulat Nürnberg bestätigt.
 

eruvaer

Well-Known Member
Staatsbürgerschaft
Deutsch sein
Ausländer sein
....maaaaaaan...........

ich hab das ganze Theater so verstanden, dass die gute Idee hinter der Bildung eines Staates die ist, den Menschen ein sozial-gesichertes Leben zu ermöglichen.
Der Staat als eine große Wohngemeinschaft, in der alle ihren Teil in die Kaffeetasse tun und sich an die Hausordnung halten, um ein möglichst sorgenfreies Leben in Freiheit und Frieden leben zu können.
Der Staat und seine Angestellten übernehmen die Gesamtverantwortung für die gemeinsam beschlossene Lebensweise (ich geh mal von einer Demokratie aus).

Ich lebe gern in Deutschland. Es würde mir schwer fallen von hier fort zu ziehen, da ich - typisch Westfale ;) - mit meinem Boden verwurzelt bin.
Ich trage meinen Teil zu diesem Land bei und halte mich an seine Regeln.
Ich bin keine "Deutsche".
Ich bin ich.
und das werd ich auch immer bleiben. egal mit welchem Pass in der Tasche. egal mit welchem Wohnort unterm Hintern.
Ich lebe in und mit und irgendwie auch für Deutschland.
Also gehöre ich dazu.

Meiner Meinung nach können auch Menschen, die in Deutschland leben und keinen deutschen Pass haben, genau so ein Teil von Deutschland sein, wie ich.
Was ist denn dieser Pass?
Ein Zettel, den es doch nur gibt, weil manche Staaten sich nicht leiden können, weil sie deswegen Leute, die von einem unliebsamen Staat kommen, nicht haben wollen. Weil Hin- und Herwohnen reglementiert werden soll. Weil "die da oben" gern wüssten, wer wann wo wie zuhause ist, damit er auch weiss an wen/wohin die Strafe für "den Müll nicht rausbringen" und die Abrechnung der letzten "Kaffeekasse" in welcher Höhe zu schicken ist.
Mehr doch nicht.

Solange Menschen alles mögliche - wie Pässe, Religionen, Hautfarben, Hobbys, Klamottenmarken nutzen müssen, um sich voneinander abzugrenzen, statt einfach mal zu akzeptieren, dass wir verflucht noch mal alle GLEICH sind, dann hört des Gezoppe doch nie auf! -_-
 

Skeptiker

Well-Known Member
Natürlich kann man die Staatsbürgerschaft als "ein Stück bedrucktes" Papier abtun. Für mich ist es jedoch eine Verpflichtung gegenüber der Vertragsgemeinschaft, zu der ich gehören will. Da hat ersteinmal ethnische und kulturelle Idendität nichts mit zu tun. Es geht darum, welcher Verfassung ich mich unterwerfe, welche Rechte und Pflichten ich bereit bin einzugehen. Gerade aus dem Hintergrund der Vertragsgemeinschaft sehe ich die doppelte Staatsbürgerschaft als absoluten Humbug an. Ich kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen und ich werde das Gefühl nicht los, daß der Hauptgrund für die doppelte Staatsbürgerschaft persönliche Vorteilnahme und Egoismus ist.
 
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