Drei Kurdenaktivistinnen in Paris erschossen

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Mein_Ingomann

Guest
AW: Drei Kurdenaktivistinnen in Paris erschossen

Noch wenige Tage vor den Morden lief im Deutschlandfunk eine Reportage über die Entwicklungen den türkischen Kurdengebieten. Leider finde ich den Podcast nicht, aber das Manuskript der Sendung ist abrufbar:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/weltzeit/1970561/

Auszug:

"Abdullah Demirbaş ist wegen einer langen Reihe von Verstößen im Zusammenhang mit seinem Bürgermeisteramt zu insgesamt 499 Jahren Haft verurteilt worden. Er ist in Berufung gegangen. Verurteilt wurde er unter anderem, weil er Schilder in Türkisch und Kurdisch in der Stadtverwaltung hatte anbringen und vor der Stadt ein Begrüßungsschild auf Kurdisch hatte aufstellen lassen. Offizielle Broschüren waren ebenfalls mehrsprachig, zudem hatte er die Herausgabe kurdischsprachiger Kinderbücher unterstützt.

Abdullah Demirbaş: "Ich habe keine Waffen. Ich bin Politiker. Ich habe niemanden umgebracht. Ich habe auch niemanden dazu überredet. Trotzdem warten auf mich 499 Jahre Haft. Wenn jemandem, der mit politischen Mitteln versucht, etwas zu verändern, so viele Hindernisse in den Weg gelegt werden, dann suchen die Jugendlichen einen anderen Weg für die Freiheit. Wenn der Staat sich so gegen Leute verhält, die gegen Gewalt sind, dann geht die Jugend in die Berge und sucht nach anderen Wegen. Mein Sohn hat genau das getan. Ich bin vom Gericht verurteilt worden. Am nächsten Tag kam mein Sohn und sagte: 'So ist das, wenn du's mit legalen Mitteln versuchst. Der Staat versteht nur die Sprache der Waffen.' Wer hat den Sohn in die Berge geschickt? Die Politik des Staates! Wer ist der Terrorist? Mein Sohn oder diejenigen, die meinen Sohn durch ihre Politik in die Berge gebracht haben? Die gewalttätige Politik des Staates ist terroristischer als die Jugendlichen, die aufgrund dieser Politik in die Berge gehen."

Der Korrespondent des DR sprach mit mehreren Betroffenen über den Konflikt und beleuchtet die aktuellen Entwicklungen. Die Reportage wurde wenige Tage vor den Morden ausgestrahlt und hat nicht direkt damit zu tun, als Hintergrundbericht ist er aber aufschlussreich.
 

Yurii

New Member
AW: Drei Kurdenaktivistinnen in Paris erschossen

vorneweg mal einpaar Fakten:

weil man mit Propaganda Zahlen versucht, den Leid Anderer auf sich selbst zu übertragen.
etwas über 30.000 Menschen sind seid dem Beginn die Krieges innerhalb von dreißig jahren gestorben. Davon sind 24.000 PKK Kämpfer (meist Frauen).

Von den verbleibenden 6000 Soldaten sind mehr als die Hälfte an Unfällen oder angeblichen Selbstmorden gestorben. In diesem jahr wieder mehr an Unfällen und "Selbstmorden" als durch PKK Hand. (überall nachzulesen). Von der verbliebenden 3000 sind mehr als die Hälfte selbst Kurden gewesen. In 30 Jahren sind also ca. 1500 Türken von der Hand eines Kurdischen PKK Kämpfers getötet worden. (Jedes Jahr sterben ein zigfaches an Verkehrsunfällen)

Also wir haben hier 30.000 Tote Menschen von denen über 28.000 Kurden sind, darüber hinaus. 80.000 die Verschwunden sind. ca. 5000 Dörfer die ebenfalls verschwunden sind. Morde der Jitem rechne ich mal gar nicht mit ein.
Den Hauptleid dieses Krieges haben die Kurden zu tragen und nicht die Türken in Istanbul. Die Propagandazahlen von türkischer Seite entsprechen nicht der Realität oder werden zumindest nicht gerne erörtert. Jeder einzelne Tote wird als eigener Toter gezählt.
Quellen?? Es gibt sogar ganz offizielle, von der Regierung. Wer sich die Mühe macht, einen neutralen Blick über das ganze zu machen, wird sie schon finden. Aber, das geht ja nich, dann ist man vllt. Pkk symphatisant Buuuh, lieber Hirn ausschalten und fressen was zu hören ist.

Zum Thema.
Das die Morde die Regierung befohlen hat, kann ich mir nicht vorstellen. ist ein zu schlechter Zeitpunkt für. Das sie innerhalb der PKK befohlen wurde, halte ich für möglich. Das man gerade über Entwaffnung der PKK verhandelt, wird nicht jedem PKK ler gefallen, ein radikaler Teil wird sich Abspalten und mit einem neuen Führer den Krieg fortsetzen. Wenn die angesprochenen Toten Frauen, gegen diese Friedensverhandlungen mit Öcalan sind. Kann ich mir vorstellen das sie eliminiert wurden.

Mein zweiter Gedanke scheint weit hergeholt. Aber ich habe vor einigen Wochen ein amerikanisches Strategiepapier gelesen. Darunter die Türkei, als eines der 5 strategisch wichtigsten Regionen für die Amerikaner. Darin stand, Wort wörtlich: dass solange die PKK existiert, der amerikanische Einfluss auf die Türkei nicht schwinden wird.
Also gibt es auch außerhalb der üblichen Feinde der Türkei, strategische Interessen die PKK am Leben und vor allem im Kampf zu lassen. Die Morde an diese hohen Persönlichkeiten , führen zu Misstrauen innerhalb der Organisation oder Hass auf die angeblichen Täter...der Türkei.
Darüber hinaus, wollen die türksichen nationalisten und das Militär auch nicht unbedingt das die PKK aufgibt. Sie verlieren an Einfluss und ihre Daseinsberechtigung.
Ich denke es wird weitere Morde geben. Wer jetzt wirklich dahinter steckt, kann man nur vermuten. Nur einfache Angestellte mitzuermorden, zeigt mir das es nicht um eine Person an sich geht (hier PKK Mitbegründer Sakine...) sondern in erster Linie, Unruhe.

Sehr guter Betrag.

Köte eventuell nicht das syrische Geheimdienst dahinter stecken?
 

Brunhilde82

Forumskönigin
AW: Drei Kurdenaktivistinnen in Paris erschossen

wenn ein mensch für den weltfrieden unschuldige tötet, dann ist dieser mensch ein terrorist!
egal ob männlein oder weiblein oder welche beweggründe solche menschen haben mögen, verdient haben sie es. manchmal ist es eben doch" auge um auge".

die menschen, die die 3 frauen erschossen haben, sind auch kein deutweit besser. die tat war feige und würdelos!

mir wäre es lieber, cansiz ( übersetzt leblos) würde im knast versauern.
auch wenn ich der meinung bin, dass gar niemand einem menschen das leben nehmen darf, muss ich doch zugeben, dass manche definitiv den Tod verdient haben!
 
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