Erdogan plant zweiten Bosporus

turkish talk

Well-Known Member
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Bist du noch so optimistisch mit dem EU-Beitritt?

Ich hatte noch nie meine Zweifel an einem EU-Beitritt der Türkei ...


Ich habe das Gefühl, die Chancen werden schlechter und die Türken willen auch nicht mehr so richtig in den Verein.
... auch wenn einige Kräfte in der Türkei alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, das zu verhindern.
 
P

pauline09

Guest
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Aber warum sollte die EU Fördergelder bezahlen?

Ob man aber so ein Bauprojekt mit EU-Geldern finanzieren kann, weiß ich nicht.

Blacky, in der EU gibt's verschiedene so genannte Fördergebiete. Beispielsweise Portugal, Sizilien und (bis vor einiger Zeit) auch die ostdeutschen Länder haben lange überproportional bei Infrastrukturmaßnahmen profitiert, auch bei Straßenbauprojekten usw.

Keine Ahnung, wie's konkret in den jetzigen Beitrittsländern ausschaut bzw. wann und wie deren Fördermaßnahmen auslaufen. Aber falls die TR tatsächlich zur EU stößt, hätte sie selbstverständlich das gleiche Anrecht darauf, Gelder aus Fördertöpfen zu beantragen. Wäre aber in Bezug auf Ostanatolien m.E. prioritär. Läge eher auf der Hand als so ein Prestigeprojekt wie ein Parallelkanal zum Bosporus.
 

blackcyclist

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AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Ich hatte noch nie meine Zweifel an einem EU-Beitritt der Türkei ...

... auch wenn einige Kräfte in der Türkei alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, das zu verhindern.

Erdogan hat sicherlich die Türkei in vielen Dingen fitter für die EU gemacht. Aber insgesamt habe ich eher die Befürchtung das seine Politik (ich sage nur schleichende Islamisierung) langfristig zum Gegenteil führt.

Wenn dann die Türkei dank hoher Wachstumsraten (hohoho, höher als die Deutschen, hahaha, aber bitte auch die Ausgangszahlen sehen) die eigene Position etwas überschätzt (was man auch gern mal hier im Forum erlebt) und die EU ihren Christlichen Verein Junger Länder lieber "rein" hält, dann stoßen eben zwei sehr unterschiedliche Postionen aufeinander.

WObei ich schon denke, insgesamt würde die Türkei von einem Beitritt profitieren.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Blacky, in der EU gibt's verschiedene so genannte Fördergebiete. Beispielsweise Portugal, Sizilien und (bis vor einiger Zeit) auch die ostdeutschen Länder haben lange überproportional bei Infrastrukturmaßnahmen profitiert, auch bei Straßenbauprojekten usw.

Keine Ahnung, wie's konkret in den jetzigen Beitrittsländern ausschaut bzw. wann und wie deren Fördermaßnahmen auslaufen. Aber falls die TR tatsächlich zur EU stößt, hätte sie selbstverständlich das gleiche Anrecht darauf, Gelder aus Fördertöpfen zu beantragen. Wäre aber in Bezug auf Ostanatolien m.E. prioritär. Läge eher auf der Hand als so ein Prestigeprojekt wie ein Parallelkanal zum Bosporus.

Das mit den Fördergebieten ist schon klar, nur liegen die alle IN der EU.

Die Frage ist ja, gibts auch Gleder BEVOR die Türkei beitritt, wenn überhaupt. Wie gesagt, ich kann mir vorstellen, das die EU aus EIgennutz was beisteuert, aber massiv Geld würde es wohl erst beim Beitritt am Sankt Nimmerleinstag geben.
 
S

sommersonne

Guest
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Es gibt aber noch mehr solcher Grossprojekte, gefunden in Walters Anamur-Forum:


Zitat:
- Gründung von zwei neuen Grossstaedten um İstanbul
- 3. Bosporus-Brücke mit Fahrbahn und Eisenbahntrasse
- 3. Grossflughafen mit einer Jahreskapazitaet von 50 Mio Passagieren.
- Tunnelprojekt unter dem Bosporus, bereits begonnen, aber irgendwie ins Stocken geraten.
- Völlig neues Hafenprojekt in İzmir, welches unter die 10 grössten Kreuzfahrtdestinationen vorstossen will.
- Gesamtplanung und Realisierung eines neuen, riesigen Hafens in der Stadt-İstanbul
- İstanbul-İzmir 600 km Schnellstrassenprojekt mit Brücke über eine grosse Marmara-Bucht.
- Über 1000 Projekte für weitere kleinere, mittlere, aber auch grosse Staudaemme
- Planung von 3 AKW's, wobei 2 Standorte bereits feststehen.
- Kanal İstanbul, das neueste Projekt, welches die Regierung gestern vorgestellt hat. Eine neue 50 Killometer lange Kanalverbindung zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer, welches den Bosporus von gefaehrlichen Schiffstransporten entlasten soll. Damit würde der europaeische Teil İstanbuls nach der Vorstellung der Planer zu einer Art İnsel
- Bau von weiteren 15 000 Kilometer Autobahnen in der Zeit von 2011-2023.
- Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes auch in den Osten der Türkei.


Diesen Riesen-Projekten ist gemeinsam, dass sie, obwohl mit riesigem Tempo und Terminvorgaben angekündigt, letztlich alle auf das Jahr 2023 (den 100. Jahrestag der Republikgründung) hinzielen. Dann soll die "neue" Türkei in vollstem Glanze erstrahlen und die Kraft, welche das alles bewerkstelligt hat, will die seit 8 Jahren regierende AKP sein. Auch im Jahre 2023.

Da fliesst hoffentlich noch viel Wasser den Bosporus hinauf und hinunter.
Wobei der Bosporus-Kanal angeblich (und kann ich mir auch wirklich vorstellen) sehr nötig wäre. Es wird echt eng auf dem Bosporus.

Aber wie Pauline schon schrieb, Anatolien hätte eine Zuwendung dringender nötig.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Es gibt aber noch mehr solcher Grossprojekte, gefunden in Walters Anamur-Forum:


Zitat:
- Gründung von zwei neuen Grossstaedten um İstanbul
- 3. Bosporus-Brücke mit Fahrbahn und Eisenbahntrasse
- 3. Grossflughafen mit einer Jahreskapazitaet von 50 Mio Passagieren.
- Tunnelprojekt unter dem Bosporus, bereits begonnen, aber irgendwie ins Stocken geraten.
- Völlig neues Hafenprojekt in İzmir, welches unter die 10 grössten Kreuzfahrtdestinationen vorstossen will.
- Gesamtplanung und Realisierung eines neuen, riesigen Hafens in der Stadt-İstanbul
- İstanbul-İzmir 600 km Schnellstrassenprojekt mit Brücke über eine grosse Marmara-Bucht.
- Über 1000 Projekte für weitere kleinere, mittlere, aber auch grosse Staudaemme
- Planung von 3 AKW's, wobei 2 Standorte bereits feststehen.
- Kanal İstanbul, das neueste Projekt, welches die Regierung gestern vorgestellt hat. Eine neue 50 Killometer lange Kanalverbindung zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer, welches den Bosporus von gefaehrlichen Schiffstransporten entlasten soll. Damit würde der europaeische Teil İstanbuls nach der Vorstellung der Planer zu einer Art İnsel
- Bau von weiteren 15 000 Kilometer Autobahnen in der Zeit von 2011-2023.
- Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes auch in den Osten der Türkei.


Diesen Riesen-Projekten ist gemeinsam, dass sie, obwohl mit riesigem Tempo und Terminvorgaben angekündigt, letztlich alle auf das Jahr 2023 (den 100. Jahrestag der Republikgründung) hinzielen. Dann soll die "neue" Türkei in vollstem Glanze erstrahlen und die Kraft, welche das alles bewerkstelligt hat, will die seit 8 Jahren regierende AKP sein. Auch im Jahre 2023.

Da fliesst hoffentlich noch viel Wasser den Bosporus hinauf und hinunter.
Wobei der Bosporus-Kanal angeblich (und kann ich mir auch wirklich vorstellen) sehr nötig wäre. Es wird echt eng auf dem Bosporus.

Aber wie Pauline schon schrieb, Anatolien hätte eine Zuwendung dringender nötig.

In Deutschland wäre wahrscheinlich bis 2023 die Planung dieser Projekte abgeschlossen und dann abgeblasen, weil da irgendwelche einzigartigen Lurche auf einer Wiese leben. Aber Deutschland ist auch schon gut mit Straßen und Kanälen versorgt.

Insgesamt klingt das alles, vor allem die Zielsetzung 1923, wie Propaganda aus bester sowjetischer Historie. Da musste zum 50. Parteitag der KPdSU irgendwas gebaut werden und die letzten 100 Kilometer wurde dann so geschludert, dass das ganze Bauwerk recht schnell unbenutzbar wurde.
 

turkish talk

Well-Known Member
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Erdogan hat sicherlich die Türkei in vielen Dingen fitter für die EU gemacht. Aber insgesamt habe ich eher die Befürchtung das seine Politik (ich sage nur schleichende Islamisierung) langfristig zum Gegenteil führt.

Brauchst Du nicht. Was Du als schleichende Islamisierung bezeichnest, ist nur der Versuch der Nationalisten ein Schreckensgespenst zu zeichnen, um den Beitritt zu verhindern. Bei einem Beitritt in die EU sind die Kemalisten die größten Verlierer und da verwundert es nicht, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, eben diesen zu verhindern. Man verteidigt seine Pfründe. Eine Islamisierung, wie ständig behauptet wird, findet faktisch nicht statt. Aber wen kümmern schon die Fakten, wenn man ein Feindbild hat?
 

Sithnoppe

Moderator
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Selbst bei EU-Beitritt wird solch ein Mammut-Projekt nicht einfach zu finanzieren sein, wenn nicht ein Konsortium aus Wirtschafts- und Finanzwelt den dicksten Batzen übernimmt, dann aber auch die Gewinne abschöpfen wird.
Für mich ist das Ganze lediglich Wahlkampfgewitter; vergleichbar wäre es, wenn eine deutsche Partei vor der Bundestagswahl bekannt gibt, dass Deutschland komplett untertunnelt wird, um die Straßen von lästigem Transferverkehr zu befreien. "Wir haben zwar noch nicht berechnet, was es kostet und ob es überhaupt technisch möglich ist, aber wir sind 2025 fertig!" :biggrin:
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Erdogan plant zweiten Bosporus

Brauchst Du nicht. Was Du als schleichende Islamisierung bezeichnest, ist nur der Versuch der Nationalisten ein Schreckensgespenst zu zeichnen, um den Beitritt zu verhindern. Bei einem Beitritt in die EU sind die Kemalisten die größten Verlierer und da verwundert es nicht, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, eben diesen zu verhindern. Man verteidigt seine Pfründe. Eine Islamisierung, wie ständig behauptet wird, findet faktisch nicht statt. Aber wen kümmern schon die Fakten, wenn man ein Feindbild hat?

Naja, du weißt es sicher besser. Aber ich denke schon, das eine islamische Regierung (wie jede andere auch) und die hat die Türkei ja, ihre Leute in allen möglichen Positionen in Stellung bringt. Ob man das für gut oder schlecht hält, liegt an der Position des Betrachters.
 
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