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Würde es von den Flüchtlingsgegnern abhängen, ob Flüchtlinge aufgenommen werden oder nicht, dann würde ich auch umschalten, dann hätte das Schicksal der Flüchtlinge für mich seelisch-geistig Priorität- aber nicht vorher. Dafür ist die Gesamtsituation, das davor und danach einfach zu beschissen.
Ich denke, dass schon vorbeugend vorallem praktische Solidarität gezeigt werden muss, wenn es nicht soweit kommen soll, dass der Mob gegen die Flüchtlinge die Oberhand gewinnt. Scheint mir gewissermaßen auch besser für das kollektive Karma, weil es kulturelle Brücken baut und Gastfreundschaft ein hohes geistiges Ideal ist. Also ganz platt ausgedrückt: besser für den Weltfrieden. Und zwar unabhängig von der Frage, was nun gerade der Mainstream sagt.
Die Ansage von Joko & Klaas z.B. fand ich nämlich mittelgradig verlogen und unangenehm peinlich. Kalkhofe genauso, blödsinnig und klischeehaft verächtliche Wortakrobatik, um sich selbst über andere Menschen zu stellen.
Inhaltlich kann ich den Beschreibungen der Systemzusammenhänge von Ken Jebsen sogar oftmals zustimmen, aber das Gesamtpaket, mit dem er sich darstellt, missfällt mir. Jebsen ist meines Wissens auch kein Flüchtlingsgegner. Hier ging es mir nur um die Frage, was authentisch sei und ob Authentizität objektivierbar ist oder eben nicht.