Flüchtlingskrise

Msane

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Rackete standen mehrere Häfen zur Auswahl die näher lagen, unter anderem stand Tunesien bereit, sie hat aber den langen Weg nach Italien gewählt und bewusst die medienwirksame Konfrontation mit der ital. Regierung gesucht, von daher hat ein Verfahren gegen Salvini schlechte Karten.


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Alubehütet

Well-Known Member
Auf Lesbos spitzt sich die Lage zu. Nur ein Bericht von vielen:

Die Situation auf Lesbos hat sich in den letzten Tagen extrem zugespitzt. Als heute eines der Boote anlegen wollte, standen etwa hundert Menschen am Hafen, haben „Geht zurück in die Türkei“ gebrüllt und die Menschen mit Gegenständen beworfen. Einige haben das Boot immer wieder aufs Meer hinausgestoßen. Es waren Kinder an Bord, die geweint haben. Die Küstenwache hat sich nicht blicken lassen.

Die Lage ist extrem angespannt. Seit Freitag kommen die Boote mit Geflüchteten auch tagsüber an. Alleine heute waren es elf. Die Situation erinnert ein wenig an Rostock-Lichtenhagen 1992. Hier braut sich gerade ein Pogrom zusammen. Ich habe schon seit ein paar Tagen Angst gehabt, dass es bald eskalieren könnte.

Die Flüchtlinge sind verzweifelt. Klauen, weil geht nicht anders. Die Bewohner der Insel, anfänglich sehr hilfsbereit, gehen nach jetzt 5 Jahren auf dem Zahnfleisch, werden alleine gelassen, sind überfordert. Tourismus bleibt ohnehin aus. In dieser Situation marodieren Nazi-Schlägertrupps frei und ungehindert herum. Die werden zwar nicht gerade unterstützt, aber alle sind der Meinung, dann muß es eben knallen, damit endlich was passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:

sommersonne

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Erdogan weiß genau was er tut. Er will Europa destabilisieren. Ihm gefällt nicht das Europa ihn, denn er ist die Türkei, nicht mehr aufnehmen will.
 

Alubehütet

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Was soll er machen? Die Afrin-/Rojava-Invasionen hatten ja nicht nur die Bekämpfung der YPG zum Ziel, sondern auch den Beginn der Repatriierung syrischer Flüchtlinge. Wenn die von der Türkei unterstützten Jihadisten Idlib nicht halten können, kommen stattdessen sogar noch mal weitere 100.000de. So langsam wächst Erdogan die Flüchtlingsfrage wirklich über den Kopf, und den Druck reicht er weiter an Europa. Lenkt zugleich ab von der möglicherweise eintretenden Misere in Idlib.
 

sommersonne

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Er wollte mit der Ansiedlung der Syrer verhindern das sich die Kurden dort wieder niederlassen. Eine humane Geste war das nicht.
Wenn Idlib mal irgendwann von der syrischen Armee eingenommen wurde, dann können die Flüchtlinge zurück kehren und ihr Land wieder aufbauen.
Mit Assad müssen sie sich eben erst mal abfinden, wenigstens wären sie dann wieder in ihrer Heimat. Assad möchte sicher auch erstmal kein unbewohntes zerstörtes Land und wird sie zurück nehmen. Ihn müssen die Syrer, wenn sie wollen, auf anderem Wege los werden.
 

Msane

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Ganz so einfach ist das nicht mit der Rückkehr nach Syrien, denn wenn Flüchtlinge zurückkehren stellen sie oftmals fest, dass in ihren Häusern, sofern die noch stehen, mitlerweile andere Menschen leben.
Dann stehst du da, ohne Haus, ohne Ackerland in einem Staat in dem es keine Sozialhilfe gibt.
Eine geregelte Rückkehr ist eine große Herausforderung und bedarf der Mitarbeit, aller beteiligten Akteure in Syrien.
Genauso wie mögliche Geberländer ausreichende Finanzmittel für den Wiederaufbau bereitstellen müssen.


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sommersonne

Well-Known Member
Da ist doch Geld zu machen beim Wiederaufbau. Es ist so viel in Schutt und Asche. Da findet sich auch die Wirtschaft aus anderen Ländern ein und "hilft". Noch ist es ja nicht so weit.
 

alterali

Well-Known Member
Europa, speziell Deutschland muss sich dazu bekennen, die Flüchtlinge, ja die vielen Millionen Flüchtlinge aufzunehmen. Große Lager (Städte), gut organisiert, aber mit Residenzpflicht (, so wie viele Einheimische demnächst auch werden leben müssen).
 
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