Flüchtlingskrise

Alubehütet

Well-Known Member
In der Regel ist die Regierung nicht schlechter als ihre Wählerschaft.
Entschiedener Einspruch. Ich verweise noch mal auf diesen Artikel, der mich sehr beeindruckt hat:
Beispiellose Naturkatastrophe – Nach zwei Wochen ist noch nicht einmal klar, aus welchem Topf das Benzingeld der ehrenamtlichen Helfer bezahlt werden soll. Wir haben ein monumentales Systemversagen auf allen Ebenen der Politik und Verwaltung. Ich finde den Fehler nicht, aber es sind immer wieder, überall die selben Geschichten. Corona, Flutkatastrophe, Afghanistan. Ein durchaus solidarisches Volk, und eine komplett unfähige Politik. Ich bin neuerdings froh, wenn ich auf Korruption stoße, weil das wenigstens für mich Sinn ergibt.
 

sommersonne

Well-Known Member
Du meinst die vom Volk gewählten Repräsentanten, die Sorge hatten, dem Volk ein paar tausend Afghanen und Afghaninnen vor der Wahl zuzumuten? Ich würde das Volk in dieser Frage nicht reinwaschen. In der Regel ist die Regierung nicht schlechter als ihre Wählerschaft.
In diesem Fall war die Bevölkerung besser als die Regierung. Denn die Bevölkerung war mehrheitlich dafür die Afghanen heraus zu holen. Das Motiv muss natürlich nicht unbedingt Ausländerfreundlichkeit gewesen sein, sondern das Gefühl das man Zusagen einfach einhält und Menschen nicht als Schachfiguren benutzt und sie anlügt. Wahrscheinlich hätte so mancher Afghane von einer Beschäftigung beim deutschen Militär abgesehen hätte es die Zusage "wir nehmen euch mit wenn es schief geht" nicht gegeben.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
In diesem Fall war die Bevölkerung besser als die Regierung. Denn die Bevölkerung war mehrheitlich dafür die Afghanen heraus zu holen.
Auch im April, Mai, Juni, Juli, also vor dem Durchmarsch der Taliban und der entsprechenden Bilder, oder immer schon? Den meisten Deutschen ist doch erst jetzt klar geworden, warum man dort "am Hindukusch" war. Zudem steht der afghanische Flüchtling als schwer integrierbar nicht in bestem Ruf. Gern hat sich der Boulevard auf die afghanische Herkunft von Beziehungstätern und Vergewaltigern bezogen. Jetzt, da man sie nicht mehr rausbekommt, kann man es einer vom Volkswillen abgetrennten Regierung zuschreiben. Welcher shitstorm über die Regierung ausgebrochen wäre, wenn man im Mai oder spätestens Ende Juni mit der Evakuierung angefangen hätte, lässt sich nur erahnen. Dann wäre nämlich der Durchmarsch der Taliban dem Abzug der Ortskräfte in die Schuhe geschoben worden.
Wie gesagt, hinterher ist man immer schlauer, insbesondere dann, wenn das neue Mitgefühl nichts mehr kostet.
Ich bleibe dabei: die falsche Entscheidung der Regierung gegen eine frühzeitige Evakuierung wurde von Rechts angetrieben. Keine der beiden Regierungsparteien, weder CDU noch SPD, haben den Spielraum, noch mehr Stimmen an die AfD abzugeben, wenn sie den Kanzler stellen wollen. Hier wollte man die AfD nicht bedienen, die sich ja auch mit Kritik am Zurücklassen der afghanischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Dienst der Bundesrepublik zurückhalten.
 

Msane

Well-Known Member
Ich bleibe dabei: die falsche Entscheidung der Regierung gegen eine frühzeitige Evakuierung wurde von Rechts angetrieben. Keine der beiden Regierungsparteien, weder CDU noch SPD, haben den Spielraum, noch mehr Stimmen an die AfD abzugeben, wenn sie den Kanzler stellen wollen. Hier wollte man die AfD nicht bedienen, die sich ja auch mit Kritik am Zurücklassen der afghanischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Dienst der Bundesrepublik zurückhalten.

Die Regierungsparteien haben sich entschieden das ihnen Wählerstimmen und den damit verbundenen Pöstchen im Bundestag wichtiger sind als Menschenleben.
Solche moralisch verwerflichen Entscheidungen jetzt nachträglich irgendwie mit einen Kampf gegen Rechts zu rechtfertigen ist einfach nur billig und
leicht durchschaubar.


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sommersonne

Well-Known Member
Die Regierungsparteien haben sich entschieden das ihnen Wählerstimmen und den damit verbundenen Pöstchen im Bundestag wichtiger sind als Menschenleben.
Solche moralisch verwerflichen Entscheidungen jetzt nachträglich irgendwie mit einen Kampf gegen Rechts zu rechtfertigen ist einfach nur billig und
leicht durchschaubar.


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Auf den Punkt gebracht, da brauche ich nichts mehr hinzuzufügen.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die Regierungsparteien haben sich entschieden das ihnen Wählerstimmen und den damit verbundenen Pöstchen im Bundestag wichtiger sind als Menschenleben.
Solche moralisch verwerflichen Entscheidungen jetzt nachträglich irgendwie mit einen Kampf gegen Rechts zu rechtfertigen ist einfach nur billig und
leicht durchschaubar.


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An welcher Stelle hätte ich Regierungshandeln in dieser Frage gerechtfertigt????????
Ich denke, dass ich das Regierungshandeln kritisiert habe, und zwar als vorauseilenden Gehorsam gegenüber "Rechts". Es gibt keinen anderen Grund, sich gegen eine rechtzeitige und gut durchgeplante Evakuierung der afghanischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu entscheiden, und schon gar nicht mit Blick auf das historische Gedächtnis der Deutschen.
@Merkel und Afghanistan: in dieser Sache hatte Merkel noch nie ein glückliches Händchen. Ich erinnere an die vom Kanzleramt abgenickte Bombadierung eines Menschenauflaufs rund um das Leck einer Pipeline. Mit Blick auf die hohe Anzahl der zivilen Opfer wäre damals ein Rücktritt durchaus angemessen gewesen. Und auch jetzt hat sie durch Passivität geglänzt. Kein Wort zur humanitären Katastrophe, stattdessen Abschiedstour durch Meck-Pom. Dass der CDU diese Katastrophe mehr auf die Füße fällt als der SPD ist einleuchtend. Kanzleramt und Verteidigungsministerium sind in CDU-Hand.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Soviel zum sicheren Syrien....

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Der AI-Bericht zitiert die syrische Frau Alaa, die zusammen mit ihrer 25-jährigen Tochter an einem Grenzübergang verhaftet wurde, als sie aus dem Libanon zurückkehrten. Fünf Tage lang wurden die beiden festgehalten. „Sie zogen meiner Tochter die Kleider aus. Sie legten ihr Handschellen an und hängten sie an die Wand. Sie schlugen sie. Sie war völlig nackt. Einer steckte seinen Penis in ihren Mund“, wird Alaa zitiert.

:mad:
 
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