Flüchtlingskrise

Bintje

Well-Known Member
Gewinnerin des Spezialpreis der CIVIS VIDEO Jury geht an Isabel Schayani (Journalistin und Leiterin von WDRforyou) !!!!
Autsch, schwere Abzüge in der B-Note. ^^
Isabel Schayani macht allerdings wirklich einen herausragenden Job, auch neutral betrachtet wäre ihre Arbeit preiswürdig.
Schade, dass es jetzt so gelaufen ist.
 

Bintje

Well-Known Member

Das war klar. Scholz ist so.

Im übrigen finde ich die ganze Debatte verlogen. Sie läuft vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. Seitdem sind mehr als eine Mio. Menschen allein aus der UA nach Deutschland geflüchtet, auch in andere europäische Staaten. Die fallen aber gar nicht unter die verschärften Regelungen, mit denen man jetzt alle anderen außen vor halten will. Es sind vergleichsweise wenige Leute, die übers Mittelmeer kommen, sowieso sehr viel rigider behandelt werden und in Zukunft noch ärger unter Putins Expansionsdrang und populistischen Entscheidungen leiden sollen. Bei der jetzt angepeilten Verschärfung wird es voraussichtlich weder gelingen, humane Verfahren durchzuführen noch Schutzsuchenden gerecht zu werden, die tatsächlich verfolgt sind.
Und bei der vollmundig verkündeten Verkürzung aller Verfahren sehe ich leider auch noch schwarz, rabenschwarz.

Deutschland hat es m.E. versäumt, sich als modernes Einwanderungsland aufzustellen. Wodurch Drittstaatler, die es anders nicht schaffen, regelrecht ins behäbige Asylverfahren gezwungen werden. Dass sie gern nach Deutschland wollen, kann man ihnen m.E. nicht vorwerfen; staatliche Leistungen sind in der Regel großzügiger als in anderen europäischen Staaten, die Verfahren dauern lang, der Zugang zum Arbeitsmarkt bleibt oft verwehrt.

Würde man den Arbeits- und Ausbildungsmarkt bei sinnvollen Kriterien öffnen und zugleich Asylentscheidungen auf einige wenige Tage oder Wochen verkürzen, würde, davon bin ich überzeugt, die Zahl der Asylanträge schnell zurückgehen. Davon würden auch Menschen profitieren, die wirklich Unterstützung brauchen, Traumatisierte, Verfolgte und Kriegsopfer. Weil deren Verfahrensdauer sich verkürzen würde und sie - vielleicht - schneller in den Genuss von Ressourcen kämen, die ihnen echte Perspektiven eröffnen würden.

ps Über die gewünschte Anwerbung von IT'lern aus dem Ausland muss ich insgeheim öfters grinsen: Womit kann denn Deutschland punkten im Vergleich zu Staaten wie Kanada, USA, Australien oder anderen attraktiveren Einwanderungsländern? Ernstgemeinte Frage auch für andere Bereiche.
Der steigende Zuspruch für die AfD und bräsige Anerkennungsverfahren für ausländische Ausbildungen kann es jedenfalls nicht sein.
 

Msane

Well-Known Member
Einwanderungsländer zeichnen sich durch beinharte Selektion aus, wer die Forderung aufstellt Deutschland soll
ein echtes Einwanderungsland werden, sollte diesen Umstand bei seinen Überlegungen berücksichtigen.


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EnRetard

Well-Known Member
m übrigen finde ich die ganze Debatte verlogen. Sie läuft vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. Seitdem sind mehr als eine Mio. Menschen allein aus der UA nach Deutschland geflüchtet, auch in andere europäische Staaten
Das ist nicht verlogen, sondern unverhohlener Rassismus.

Deutschland hat es m.E. versäumt, sich als modernes Einwanderungsland aufzustellen. Wodurch Drittstaatler, die es anders nicht schaffen, regelrecht ins behäbige Asylverfahren gezwungen werden. Dass sie gern nach Deutschland wollen, kann man ihnen m.E. nicht vorwerfen; staatliche Leistungen sind in der Regel großzügiger als in anderen europäischen Staaten, die Verfahren dauern lang, der Zugang zum Arbeitsmarkt bleibt oft verwehrt.
Man sollte sich ehrlich machen und die Einreisen mit gewöhlichen Verkehrsmitteln ermöglichen. - genauso, wie man Rauschmittel entkriminalisieren sollte-. Das schützt Menschenleben, trocknet kriminelle Strukturen aus und spart Ressourcen. Die Anerkennungsverfahren sollten so vereinheitlicht werden, dass die Kriterien für die Anerkennung allgemein bekannt sind und die Antragsteller*innen wissen, was für Beweismittel hilfreich sind. Die Verfahren könnte man in ein paar Tagen durchführen und die Abgelehnten mit den gleichen Verkehrsmitteln wieder dorthin zurückreisen lassen, von wo aus sie nach Europa abgereist sind.

Wird aber nie klappen, weil rechte Politiker ihren Wähler*innen Null Muslim-und-Schwarzenmigration versprochen haben und Bilder von Gangways herunterschreitenden Afrikanern oder arabischen Hijabträgerinnen nicht kommunizieren könnten, selbst wenn die Hälfte von diesen kurze Zeit später die Gangway in umgekehrter Richtung wieder hinaufsteigen würden.

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Die Anwerbung von Arbeitnehmer*innen aus Drittstaaten sehe ich kritisch. Das ist Rosinenpickerei, gern auch mit Lohndumping, auch ohne Rücksicht auf die Arbeitsmärkte in den Abgabeländern. Ich erinnere an Spahnsche Absaugbemühungen für Ärzt*innen und Pflegekräfte in Kosovo und Albanien. In einem mir gut bekannten sauerländischen Krankenhaus freut sich die zahlreiche ortsansässige kosovarische Community, und nicht nur die, sehr über gleich mehrere kosovarische Ärzte allein in der Kardiologie, während das Gesundheitswesen im Kosovo sich wegen des Fachkräftemangels Katastrophenzonen-Niveau annähert.

Wir leisten uns in diesem Land ein schändlich schlechtes, elitäres und gleichzeitig unterfinanziertes Schulsystem, das Zigtausende Schüler*innen im Stich lässt, wir leisten uns den Luxus, qualifizierte Fluchtmigrant*innen in Scharen im Wohlfahrtssystem zu halten, weil wir die Qualifikationen nicht anerkennen, Deutschkurse verschleppen, zum Teil die Leute nicht mal mit Aufenthaltspapieren versorgen, weil die Kommunalverwaltungen dysfunktional sind, und dann fordern wir Fachkräfte-Einwanderung, die wir wegen unserer Überheblichkeit (- Deutschkenntnisse --- Visa im Heimatland beantragen mit 12 Monaten Wartezeit!--etc.) auch noch versemmeln.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich habe mich unterhalten mit einem, dem wird nicht einmal sein marokkanischer Führerschein anerkannt. Müßte ihn komplett neu machen. – Theoretische und praktische Prüfung noch mal machen, um sicherzustellen, daß er die speziellen deutschen Regelungen beherrscht. Schnell würden sich Fahrschulen darauf spezialisieren, landesspezifisch nachzuschulen.
 

Bintje

Well-Known Member
Schnell würden sich Fahrschulen darauf spezialisieren, landesspezifisch nachzuschulen.
Haben sie doch längst getan, die Theorieprüfung z.B. kann man längst auch auf Arabisch, Türkisch, Rumänisch und in x anderen Sprachen ablegen. Sprachen wie Dari, Farsi und Tigrinya sind meines Wissens allerdings nicht dabei. Aber ein Marokkaner kann es seit 2016 auch auf Arabisch machen.
Allerdings sollte er auch die hiesigen Verkehrsregeln kennen, deshalb hat's durchaus Sinn, die Prüfung zu machen, zumal Jobcenter dafür und ggf. auch die Fahrschule zahlen.
 

Bintje

Well-Known Member
hat aber halt nix mit Einwanderungsland zu tun zu dem Deutschland laut Bintje ja werden soll
Was du vergisst: Deutschland ist schon ein Einwanderungsland, längst! Nur leider zu verklemmt, sich dazu zu bekennen und für zuwanderungswillige Drittstaatler klare Kriterien wie zum Beispiel ein Punktesystem zu formulieren. Weswegen alle Jahre wieder reflexhaft die Asylfrage hochgespült und alles miteinander vermischt wird.
 
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