Gauck soll neuer Bundespräsident werden

naumburger

Well-Known Member
AW: Staatsanwälte wollen Wulffs Immunität aufheben lassen

Religionsfeinde ist auch ein schönes Wort, darf ich mir das ausdrucken?


Ja ,das ist ein schönes Wortgeschöpf, habe ich heute zum Rosenmontag erfunden.
Fühlst du dich angesprochen ? Ich erinnere mich aber nicht in meinen Beitrag Namen genannt zu haben. Es war nur eine kleine freundliche allgemeine Anfrage. Du darfst dir das natürlich ausdrucken das ist doch keine Frage.
 

Lynx72

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Grüne: Mehmet Kılıç will Gauck nicht wählen

Mehmet Kılıç, Grünen-Bundestagsabgeordneter, hat angekündigt, er werde in der Bundesversammlung nicht für Joachim Gauck stimmen. Er begründet dies gegenüber Spiegel Online mit Gaucks Lob für Sarrazin und seinen Äußerungen zur Occupy-Bewegung.

"Ich habe auf jeden Fall Bauchschmerzen bei der Kandidatur Joachim Gaucks - vor allem wegen seines Lobes für Sarrazin und seiner Aussagen zur Occupy-Bewegung. Beide Punkte finde ich nicht gut. Es ist deshalb nicht möglich für mich, ihn zu wählen. Er ist aus meiner Sicht nicht wählbar", sagte Kilic SPIEGEL ONLINE. Damals, vor der ersten Kandidatur, habe Gauck vor der Grünen-Fraktion eine "bewegende" Rede gehalten, in der er auch die "richtigen Worte" in Bezug auf die Rolle von Migranten gefunden habe. Aber kurz nach seiner Wahlniederlage "attestierte er Sarrazin Mut. Da habe ich gedacht: Mit Sprache kann er offenbar blendend umgehen. Er selbst hat ja gefordert, dass man Politiker beim Wort nehmen soll - ich komme dem einfach nach und komme zu dem Ergebnis, dass ich ihn nicht wählen kann."

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,816481-3,00.html

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Konsequent. 8)
 
S

sintostyle

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AW: Grüne: Mehmet Kılıç will Gauck nicht wählen

Mehmet Kılıç, Grünen-Bundestagsabgeordneter, hat angekündigt, er werde in der Bundesversammlung nicht für Joachim Gauck stimmen. Er begründet dies gegenüber Spiegel Online mit Gaucks Lob für Sarrazin und seinen Äußerungen zur Occupy-Bewegung.

"Ich habe auf jeden Fall Bauchschmerzen bei der Kandidatur Joachim Gaucks - vor allem wegen seines Lobes für Sarrazin und seiner Aussagen zur Occupy-Bewegung. Beide Punkte finde ich nicht gut. Es ist deshalb nicht möglich für mich, ihn zu wählen. Er ist aus meiner Sicht nicht wählbar", sagte Kilic SPIEGEL ONLINE. Damals, vor der ersten Kandidatur, habe Gauck vor der Grünen-Fraktion eine "bewegende" Rede gehalten, in der er auch die "richtigen Worte" in Bezug auf die Rolle von Migranten gefunden habe. Aber kurz nach seiner Wahlniederlage "attestierte er Sarrazin Mut. Da habe ich gedacht: Mit Sprache kann er offenbar blendend umgehen. Er selbst hat ja gefordert, dass man Politiker beim Wort nehmen soll - ich komme dem einfach nach und komme zu dem Ergebnis, dass ich ihn nicht wählen kann."

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,816481-3,00.html

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Konsequent. 8)

Finde ich gut... kann er nur hoffen nicht aus der Partei geschmissen zu werden...
 

Lynx72

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AW: Grüne: Mehmet Kılıç will Gauck nicht wählen

Finde ich gut... kann er nur hoffen nicht aus der Partei geschmissen zu werden...

Wird er bestimmt nicht. Er dürfte auch nicht der einzige bleiben, der Gauck nicht wählen mag. Dem Ströbele ist Gauck auch schon ganz heftig über den Mund gefahren. Mit dem stritt er sich in Österreich über Wikileaks. Diese Art Ausplauderei von Staatsheiligtümern mag unser künftiger Präsident gar nicht. Er hält sie schlicht für Diebstahl.

m Gespräch ist natürlich Wikileaks mit seinen umstrittenen jüngsten Enthüllungen der US-Diplomatendepechen, aus denen Medien nun weltweit zitieren. "Richtig und wichtig" findet Ströbele diese. Denn: "Das ist Pressefreiheit, diesen Mut muss man haben." Das eben empört Gauck. Er weist darauf hin, dass es sich bei den Daten um gestohlenes Material handelt. "Das kann ich nicht akzeptieren, dass das gefeiert wird, das ist ein elementarer Verlust von Recht."

Quelle: http://derstandard.at/1291454160226...eater-Der-Staat-darf-nicht-zum-Spitzel-werden

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Der Honeymoon wird schon bald vorbei sein. Und kann unser Merkelchen sagen: Selber schuld. Ihr wolltet den ja unbedingt. Beschwer euch nicht bei mir.
 
P

pauline09

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AW: Gauck soll neuer Bundespräsident werden

Ich bin ja mal gespannt, ob Gaucks Kandidatur den im Internet heraufziehenden Shitstorm übersteht. Zur Aufrechterhaltung dieser Erregungswelle ist ja nicht wichtig, was der Mann tatsächlich gesagt hat, sondern wie es vereinfacht, verkürzt und mit unvermeidlichem Schneeballeffekt weitertransportiert wird. Beispiel Sarrazin:

In jenem Gespräch mit dem Tagesspiegel attestierte Gauck dem früheren Berliner Finanzsenator Sarrazin, mit seinem umstrittenen Bestseller (....)"Mut bewiesen" zu haben. "Er hat über ein Problem, das in der Gesellschaft besteht, offener gesprochen als die Politik." Die politische Klasse könne aus dem Erfolg von Sarrazins Buch lernen, dass "ihre Sprache der politischen Korrektheit bei den Menschen das Gefühl weckt, dass die wirklichen Probleme verschleiert werden sollen".

So weit bis hierhin. Und diese Passage wird, wie bei Medien üblich, auf den kürzestmöglichen Nenner gebracht. Folgerichtig hängen bleibt nur, Sarrazin habe "Mut bewiesen". Das bildet eine exzellente Steilvorlage, Gauck als Sarrazin-Freund und Rassisten-Sympathisanten zu diffamieren. Aber hier geht's weiter im Text:

Sarrazin müsse "genauer differenzieren" und dürfe "nicht alles mit einem einzigen biologischen Schlüssel erklären wollen", sagte Gauck damals. Zugleich bezeichnete er die Debatte um Sarrazin als "angstgesteuert" und forderte stattdessen eine nüchterne und argumentative Auseinandersetzung mit der Integrationsfrage.

Hier geht's zur Quelle, und da zum Wortlaut eines früheren Interviews mit der Süddeutschen. Die entsprechende Passage lautet so:

SZ: Herr Gauck, Sie sagen, mutige Politiker seien Ihnen lieber. Ist Thilo Sarrazin mutig?

Gauck: Er ist mutig und er ist natürlich auch einer, der mit der Öffentlichkeit sein Spiel macht, aber das gehört dazu. Er setzt sich dem Missbehagen von Intellektuellen und von Genossen seiner Partei auseinander - darunter werden viele sein, deren Missbilligung er eigentlich nicht möchte. Nicht mutig ist er, wenn er genau wusste, einen Punkt zu benennen, bei dem er sehr viel Zustimmung bekommen wird.

SZ: Wie würden Sie das deutsche Integrationsproblem beschreiben?

Gauck: Es besteht nicht darin, dass es Ausländer oder Muslime gibt - sondern es betrifft die Abgehängten dieser Gesellschaft. Darum erscheint es notwendig, und das ist meine Kritik an Sarrazin, genauer zu differenzieren und nicht mit einem einzigen biologischen Schlüssel alles erklären zu wollen. Und plötzlich wird aus einem Hype eine nüchterne Debatte.

Das nimmt sich m.E. schon ganz anders aus. Und dass er Sarrazins undifferenzierten Biologismus tatsächlich kritisiert, wird von Gauck-Gegnern zurzeit schlicht unterschlagen, aus welchen Motiven auch immer. Der Rest des relativ langen Interviews ist übrigens auch lesenswert. Ich teile seine Auffassungen in manchen Fragen nur bedingt, in manchen vllt. auch gar nicht, aber um das herauszufinden, müsste ich noch viel mehr über ihn und von ihm lesen. Der wesentliche Knackpunkt scheint bis jetzt vor allem, dass Gauck tatsächlich ein Problem hat: Er redet zu viel. Oder er denkt zu komplex. Zumindest liefert er nicht die mediengerechten Schlagwörter und Platitüden, mit denen er in der Sarrazin-Frage zurzeit an die Wand genagelt wird.
 

Lynx72

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AW: Staatsanwälte wollen Wulffs Immunität aufheben lassen

In Paulines Artikel äussert er sich aber deutlich differenzierter zum Thema Sarrazin.

Ganz einfach: Es sind zwei verschiedene Äußerungen des Herrn Gauck, die aus zwei verschiedenen Zeitungsinterviews stammen. Ein Interview mit dem Tagesspiegel, in dem das Wort "Mut" fiel und das mit der SZ, in dem sich Gauck von den biologistischen Thesen distanziert.

Die biologistischen Thesen sind Rassismus in seiner allerengsten Definition. Die Distanzierung davon ist wohlfeil. Gauck distanziert sich in keinem der beiden Interviews von der grenzenlosen Menschenverachtung, die Sarrazin zum Ausdruck bringt. Ich kann jedenfalls Herrn Kılıçs Entscheidung, Gauck nicht zu wählen, nur begrüßen. Grotesk finde ich hingegen, dass sich Özdemir bei der Gauck-Kür mit aufs Podium gesetzt hat.

Noch verheerender als die Einlassungen Gaucks zu Sarrazin finde ich aber die Ignoranz, die er bei der Podiumsdiskussion in Wien zum Thema WikiLeaks an den Tag legt. Ich hoffe, der Mann hat unterdessen was dazugelernt.
 
P

pauline09

Guest
AW: Staatsanwälte wollen Wulffs Immunität aufheben lassen

Ganz einfach: Es sind zwei verschiedene Äußerungen des Herrn Gauck, die aus zwei verschiedenen Zeitungsinterviews stammen. Ein Interview mit dem Tagesspiegel, in dem das Wort "Mut" fiel und das mit der SZ, in dem sich Gauck von den biologistischen Thesen distanziert. (..)

Hast Du bitte mal den Wortlaut des Tagesspiegel-Interviews zum Nachlesen? Ich habe gestern nacht vergeblich gesucht.

So weit ich weiß, hatte er das Buch zum Zeitpunkt des (oder der beiden) Interviews noch nicht mal gelesen. Zwar könnte man ihm daraus nun auch wieder 'nen Strick drehen, andererseits aber ist das wenig erstaunlich, wenn man weiß, wie solche Gespräche im allgemeinen ablaufen. Fakt ist: er kritisiert Sarrazins Biologismus. Wie man von dort aus auf das schmale Brett kommt, er sei Sarrazin-Fan, erschließt sich mir nicht.
 
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Mein_Ingomann

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