Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

feshak

Moderator
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Wer die Bombardierung Dresdens mit der Vokabel Mord bezeichnet, tut das gleiche wie die NPD. Bei Ottoman gehe ich allerdings nicht davon aus, dass das gezielt geschehen ist.

Die Opfer von Dresden können nichts für die jahrzehntelange einseitige Vereinnahmung durch fragwürdige Parteien und Strömungen. Nur weil über die Zeit keine vernünftige Art des Gedenkes aufgrund falscher Tabuisierung gefunden wurde.

Was anders war es denn wenn nicht gezieltes Töten von Menschen mit a) unter "grausam" zu subsumierenden Mitteln und aus b) niederen Beweggründen? Also Mord? Mal ganz rational.

Um es mal ganz "salopp" zu bringen. Man hat da keine Zufahrtschienen zu irgendwelchen KZ, keine Industrieanlagen bombardiert. Und das wusste man sehr wohl, was man da vor sich hat. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, getroffen hat man durch solche Bombardements v.a. jene, denen der Zugang zu Luftschutzkellern verwehrt war, Kriegsgefangene, politische Häftlinge etc. Ergo "seine". Dresden zu der Zeit war noch dazu eine Stadt voll und dicht von Menschen aufgrund der Flüchtlingszüge. Und wenn du dir auch die Geschichte vieler anderer zerbombter Städte nimmst. Am schlimmsten getroffen und betroffen waren sehr oft (Arbeiter)Viertel, aus denen sich normalerweise der Anhang von Kommunisten und Sozialdemokraten rekrutierte.
 

Lynx72

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AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?


Nein, du machst es dir einfach. Was soll die Bezeichnung der Bombardierung Dresdens als Mord bewirken, wenn nicht die Relativierung der Kriegsschuld der Deutschen? Ich sage bewusst "der Deutschen", denn die NSDAP ist auf demokratischem Wege an die Macht gekommen. Was soll das Theater um einen Gedenktag für die Vertriebenen fast 67 Jahre danach? Deutschland hat unter dem begeisterten Gejohle der Massen ein Kriegsverbrechen nach dem anderen begangen. Selbst wenn du kein persönliches Interesse hast, eine Umdeutung der Kriegsschuldfrage zu betreiben, das Herumreiten auf dem Schicksal der Vertiebenen und der Bombenopfer bewirkt genau das.
 

Lynx72

Gesperrt
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Die Opfer von Dresden können nichts für die jahrzehntelange einseitige Vereinnahmung durch fragwürdige Parteien und Strömungen. Nur weil über die Zeit keine vernünftige Art des Gedenkes aufgrund falscher Tabuisierung gefunden wurde.

Was anders war es denn wenn nicht gezieltes Töten von Menschen mit a) unter "grausam" zu subsumierenden Mitteln und aus b) niederen Beweggründen? Also Mord? Mal ganz rational.

Um es mal ganz "salopp" zu bringen. Man hat da keine Zufahrtschienen zu irgendwelchen KZ, keine Industrieanlagen bombardiert. Und das wusste man sehr wohl, was man da vor sich hat. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, getroffen hat man durch solche Bombardements v.a. jene, denen der Zugang zu Luftschutzkellern verwehrt war, Kriegsgefangene, politische Häftlinge etc. Ergo "seine". Dresden zu der Zeit war noch dazu eine Stadt voll und dicht von Menschen aufgrund der Flüchtlingszüge. Und wenn du dir auch die Geschichte vieler anderer zerbombter Städte nimmst. Am schlimmsten getroffen und betroffen waren sehr oft (Arbeiter)Viertel, aus denen sich normalerweise der Anhang von Kommunisten und Sozialdemokraten rekrutierte.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Flächenbombardements der Wohngebiete deutscher Städte ebenso wenig durch das Kriegsvölkerrecht gedeckt waren wie Bombardierung von Rotterdam, Coventry, Belgrad etc.

Allerdings sollten wir uns davor hüten, sie mit den Kriegsverbrechen des Aggressors gleichzusetzen.

Speziell diesen Satz: Die Opfer von Dresden können nichts für die jahrzehntelange einseitige Vereinnahmung durch fragwürdige Parteien und Strömungen. finde ich politisch töricht. Bei allem Gedenken dürfen ursache und Wirkung nicht verwechselt werden.
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Was soll das Theater um einen Gedenktag für die Vertriebenen fast 67 Jahre danach?

Ebend! Eine viel zu lange Zeit! Theater sähe auch anders aus!


Selbst wenn du kein persönliches Interesse hast, eine Umdeutung der Kriegsschuldfrage zu betreiben, das Herumreiten auf dem Schicksal der Vertiebenen und der Bombenopfer bewirkt genau das.

Nur, wenn man diese Bedeutung hineinlegt! Es ist auch unsäglich, wenn man jeden, der auch nur diese Schicksale erwähnt und auch da Fehler und Verbrechen der Alliierten aufzeigt, als zielgerichtet auf Umdeutung der Kriegsschuldfrage brandmarkt! So kann natürlich keine objektive und umfassende Diskussion zustande kommen, was sicherlich auch nicht gewünscht ist!

Allerdings sollten wir uns davor hüten, sie mit den Kriegsverbrechen des Aggressors gleichzusetzen.

Gibt es also gute und schlechte Kriegsverbrechen? Illegale und legale Kriegsverbrechen? Versuchst du hier gerade wirklich, Greueltaten zu verharmlosen?
 

Lynx72

Gesperrt
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Ebend! Eine viel zu lange Zeit! Theater sähe auch anders aus!




Nur, wenn man diese Bedeutung hineinlegt! Es ist auch unsäglich, wenn man jeden, der auch nur diese Schicksale erwähnt und auch da Fehler und Verbrechen der Alliierten aufzeigt, als zielgerichtet auf Umdeutung der Kriegsschuldfrage brandmarkt! So kann natürlich keine objektive und umfassende Diskussion zustande kommen, was sicherlich auch nicht gewünscht ist!



Gibt es also gute und schlechte Kriegsverbrechen? Illegale und legale Kriegsverbrechen? Versuchst du hier gerade wirklich, Greueltaten zu verharmlosen?
Der Dreh- und Angelpunkt ist: Hat Deutschland den Zweiten Weltkrieg begonnen oder hatte Hitler recht, als er brüllte: Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen.
 

Ottoman

Well-Known Member
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Nein, du machst es dir einfach. Was soll die Bezeichnung der Bombardierung Dresdens als Mord bewirken, wenn nicht die Relativierung der Kriegsschuld der Deutschen? Ich sage bewusst "der Deutschen", denn die NSDAP ist auf demokratischem Wege an die Macht gekommen. Was soll das Theater um einen Gedenktag für die Vertriebenen fast 67 Jahre danach? Deutschland hat unter dem begeisterten Gejohle der Massen ein Kriegsverbrechen nach dem anderen begangen. Selbst wenn du kein persönliches Interesse hast, eine Umdeutung der Kriegsschuldfrage zu betreiben, das Herumreiten auf dem Schicksal der Vertiebenen und der Bombenopfer bewirkt genau das.

Es gab keinen Grund Dresden in Schutt und Asche zu bombardieren, kurz vor der Kapitualation. Das wußten auch die Allierten. Wenn man das aber dennoch tut, obwohl es keinerlei kriegsentscheidende Bedeutung hat, dann sehe ich das als bewußt kalkulierter Mord an.
Es kann doch nicht sein, dass Du das mit der Kriegsschuld Deutschland's zu entschuldigen versuchst. Das ist pervers.
 

blackcyclist

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AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Es gab keinen Grund Dresden in Schutt und Asche zu bombardieren, kurz vor der Kapitualation. Das wußten auch die Allierten. Wenn man das aber dennoch tut, obwohl es keinerlei kriegsentscheidende Bedeutung hat, dann sehe ich das als bewußt kalkulierter Mord an.
Es kann doch nicht sein, dass Du das mit der Kriegsschuld Deutschland's zu entschuldigen versuchst. Das ist pervers.

Klar, die hatten doch alle Hitler gewählt, also wegbomben. :icon_eyecrazy:

Dank der politischen Vereinnahmung des Themas von Rechts UND Links wird es wohl keine wirkliche Aufarbeitung der Geschehnisse geben. Sieht man doch schon hier im Forum, jede Kritik an den oft militärisch unsinnigen Taten der Allierten wird sofort als Revisionismus und Geschichtsverfälschung abgetan.

Aber ist es nicht so, wenn Stalin erstens nicht mit Hitler paktiert hätte, zweitens seine Rote Armee praktisch enthauptet und dann noch tatenlos zu´gesehen hätte, wie gigantische Militärverbände an der Grenze zur Sowjetunion aufmarschieren, dann wäre die Geschichte wohl auch anders verlaufen. Die Sowjetunion hat unglaublich viele Menschen verloren, aber die absolute Unfähigkeit ihrer Führung trägt daran zumindest eine Mitschuld.

Den Krieg hat Hitler natürlich angefangen, ganz klar.
 

TheCore

Moderator
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Niemand ist daran gehindert, Gedenken an etwas zu üben; auch unter Anteilnahme der Politik, wer man kein Problem damit hat.
Ein offizieller Gedenktag ist aber ein politisches Signal, auch ein außenpolitisches, und ich finde es derzeit das falsche. Menschen mit ausgeprägtem Generationen-Gedächtnis erwecken bei mir das Misstrauen, aus Konflikten der Vergangenheit solche der Gegenwart machen zu wollen und aus ihnen Kapital zu schlagen.
Mit einem Feiertag für Frieden in Europa, der nicht an ein Kriegsende gebunden ist und die Herausforderungen der Zukunft anmahnt, könnte ich mehr anfangen.
 

naumburger

Well-Known Member
AW: Gedenktag für die Opfer von Vertreibung?

Es gab keinen Grund Dresden in Schutt und Asche zu bombardieren, kurz vor der Kapitualation. Das wußten auch die Allierten. Wenn man das aber dennoch tut, obwohl es keinerlei kriegsentscheidende Bedeutung hat, dann sehe ich das als bewußt kalkulierter Mord an.
Es kann doch nicht sein, dass Du das mit der Kriegsschuld Deutschland's zu entschuldigen versuchst. Das ist pervers.

Der Krieg war ja zu diesen Zeitpunkt für D-Land verloren.
Zu diesen Zeitpunkt war DRESDEN auch mit 1000ten Flüchtlingen überfüllt, auch das haben die Alliierten gewusst :!: Was haben die Russen mit den Flüchtlingstrecks gemacht die über das Frische Haff geflohen sind :?: Die Kilometerlangen Flüchtlingstrecks waren ganz klar als solche aus der Luft (durch Aufklärung) zu erkennen gewesen :!:
Ich möchte hier keine Aufzählung von Kriegsverbrechen machen,aber ein
Gedenktag für die Opfer der Vertreibung sollte schon sein.
 
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