Gedichte und Gebete

Majnomon

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"Eitel ist und vielfältig ist und Haschen nach Wind ist die Welt. Eins aber und einzig ist der Gott Israels, das Seiende, das Überwirkliche, Jahwe.“

(Weisheit Salomos)
 

Majnomon

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AW: Gedichte und Gebete

Allah ist das Licht von Himmel und Erde.
Sein Licht gleicht einer Nische,
in der sich eine Lampe befindet;
die Lampe ist in einem Glase,
und das Glas gleicht einem flimmernden Stern.
Es wird angezündet von einem gesegneten Baum,
einem Ölbaum, weder vom Osten noch vom Westen,
dessen Öl fast leuchtete,
auch wenn es kein Feuer berührte—
Licht über Licht

(Sure 24; 35)
 

Majnomon

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AW: Gedichte und Gebete

Die alte Mär von dem Gericht
wird wahr in meinem Herzen.
Erblick' ich Gottes Angesicht,
Muss sterben unter Schmerzen.

Der jüngste Tag zu guter Letzt
in meiner dunklen Seele -
Komm, süßer Tod, ins Hier und Jetzt,
damit die Liebe sich erwähle!

(Icke)
 

fritztotila

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Mal was vom obersten Müßiggänger vor dem Herrn:


„Niemand kann zwei Herren dienen. Entweder, er wird den einen hassen und den anderen lieben oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Darum sage ich euch, sorgt euch nicht um euer Leben - was ihr essen und trinken werdet. Auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und nicht der Leib mehr als die Kleidung?

Seht die Vögel unter dem Himmel an. Sie sähen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne hinzusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt. Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung?

Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen, sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht. Ich sage euch, dass auch Salomon in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, wird er das nicht auch für euch tun, ihr Kleingläubigen?

Darum sollt ihr euch nicht sorgen und sagen, was werden wir essen, was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. So wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, der morgige Tag wird für das seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“

(Matthäus 6, 24-34)

danke, einer meiner Lieblingstexte. So wahr und erleichtert das Leben
 

Majnomon

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Die Jünger sprachen zu Jesus: „Wir wissen, dass du uns verlassen wirst. Wer ist es, der groß über uns werden soll?“
Jesus sprach zu ihnen: „Wo auch immer ihr herkommt, geht zu Jakobus, dem Gerechten, dessentwegen Himmel und Erde entstanden sind.“

Thomasevangelium, Vers 12.
 

Majnomon

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Die Hölle besteht nur so lange wie es Menschen gibt, die an diesem Glauben festhalten.

Wenn der letzte Mensch den Glauben an die Hölle aufgegeben hat, wird die Menscheit frei sein im LEBENDIGEN Gott, der ICH BIN und keine Strafe kennt.


Der König ist tot, es lebe der König! Ich öffne hiermit die Tore der Unterwelt.

AMEN!
 

Majnomon

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Der Gute Hirte (Psalm 23)

Ein Psalm Davids.

1 Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser.
3 Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich.
5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
 
M

Mein_Ingomann

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Anlässlich des Filmstarts von "Unsere Mütter, unsere Väter - eine andere Zeit".



Kurt Tucholsky: Gebet nach dem Schlachten


Kopf ab zum Gebet!

Herrgott! Wir alten vermoderten Knochen

sind aus den Kalkgräbern noch einmal hervorgekrochen.

Wir treten zum Beten vor dich und bleiben nicht stumm.

Und fragen dich, Gott:

Warum –?


Warum haben wir unser rotes Herzblut dahingegeben?

Bei unserm Kaiser blieben alle sechs am Leben.

Wir haben einmal geglaubt ... Wir waren schön dumm ... !

Uns haben sie besoffen gemacht ...

Warum –?


Einer hat noch sechs Monate im Lazarett geschrien.

Erst das Dörrgemüse und zwei Stabsärzte erledigten ihn.

Einer wurde blind und nahm heimlich Opium.

Drei von uns haben zusammen nur einen Arm ...

Warum –?


Wir haben Glauben, Krieg, Leben und alles verloren.

Uns trieben sie hinein wie im Kino die Gladiatoren.

Wir hatten das allerbeste Publikum.

Das starb aber nicht mit ...

Warum –? Warum –?

Herrgott!

Wenn du wirklich der bist, als den wir dich lernten:

Steig herunter von deinem Himmel, dem besternten!

Fahr hernieder oder schick deinen Sohn!

Reiß ab die Fahnen, die Helme, die

Ordensdekoration!

Verkünde den Staaten der Erde, wie wir gelitten,

wie uns Hunger, Läuse, Schrapnells und Lügen den Leib zerschnitten!

Feldprediger haben uns in deinem Namen zu Grabe getragen.

Erkläre, dass sie gelogen haben! Läßt du dir das sagen?

Jag uns zurück in unsre Gräber, aber antworte zuvor!

Soweit wir das noch können, knien wir vor dir – aber leih uns dein Ohr!

Wenn unser Sterben nicht völlig sinnlos war,

verhüte wie 1914 ein Jahr!

Sag es den Menschen! Treib sie zur Desertion!

Wir stehen vor dir: ein Totenbataillon.

Dies blieb uns: zu dir kommen und beten!

Weggetreten!


(Theobald Tiger,Die Weltbühne, 07.08.1924, Nr. 32, S. 233)
 

Majnomon

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Was kommen muss

Für all jene, die in einer traditionellen, orthodoxen Religion die Wahrheit suchen:
Solange nicht Schule und Minarett in den Staub gesunken sind,
Wird unser heiliges Werk nicht vollbracht sein.
Solange Gläubigkeit nicht Zurückweisung wird,
Und Zurückweisung nicht Glaube,
Solange wird es keinen wahren Gläubigen geben.

(Abu Said)
 
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