Es müßte genau umgekehrt sein. Tönnies ist ein Imperium, da kommst Du als kleiner Landrat nicht gegen an. Größter Steuerzahler vor Ort usw. Laschet müßte da draufhauen mit der Faust.
Nun, Adenauer könnte
mindestens laut und vernehmlich darauf hinweisen, dass sie mehr als 480 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis haben und die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Grenze von 50/100.000 längst gesprengt ist!
Und, wie gesagt: da die Sommerferien samt Urlaubsreisen, mehr Mobilität usw. beginnen, dürfen wir uns darauf einrichten, dass sich das munter in alle vier Himmelsrichtungen ausbreitet.
Während Einreisende aus Drittstaaten und EU-Staaten, in denen die Rate der Neuinfektionen 50/100.000 überspringt, zurzeit noch zwei Wochen in Quarantäne sollen. Aus Gründen. Aber konsistent geht anders.
Mit ihrer Nicht-Strategie riskieren Laschet & Co. den nächsten größeren Lockdown.
Der dürfte sich dann nicht nur im Kreis Gütersloh & umzu abspielen.
Aber vielleicht geht es ihnen auch darum, keine Ahnung. Wenn das auch in anderen Bundesländern und im Ausland wieder richtig losgeht, kann die Tönnies-Chose ja gar nicht so ausschlaggebend gewesen sein. Das ruckelt sich dann perspektivisch zurecht. (Ja, ich weiß, das klingt böse und ist exakt so gemeint.)
Adenauer hat von Anfang an gesagt, dass er einen Lockdown vermeiden werde. Bisher war es auch immer heititei zwischen ihm und Tönnies. Erst als Tönnies sich sträubte, die Daten der Beschäftigten rauszugeben und der Kreis Ordnungsverfügungen erlassen wurde, wurde sein Pressesprecher sauer ("Null Vertrauen").
Heititei? Klar.
Tönnies wirbt für Adenauers Gurken. Kein Witz.
Paywall, aber das Wesentliche lässt sich dem frei zugänglichen ersten Absatz entnehmen.
Der Text erschien vor drei Tagen.
"Gütersloh/Verl. „Grillfans aufgepasst" heißt es in einer Werbeanzeige, die am Mittwoch veröffentlich wurde. In der neuen Ausgabe von Verler Leben lobt die Firma Tönnies ein Gewinnspiel aus. Verlost wird ein Grillkoffer, ein Gutschein für den Tönnies Werksverkauf sowie zwei Gläser „Adenauers Gourmet-Gurken". Die Gurken-Serie hatte Sven-Georg Adenauer im Februar auf den Markt gebracht gemeinsam mit dem Biohof Bremehr. Zunächst wurde verkündet, dass die Gourmet-Gurken ausschließlich im Hofladen in Verl zu erwerben seien (...)"
Altes Muster unter verfilzten Lokalgrößen: Man kennt sich, man mag sich - und schont einander.
Die Gurken kann man dann ja im Lockdown futtern. Den halte ich für unumgänglich. Vielleicht schmecken sie wenigstens. Sauer genug wird's für alle Betroffenen ja ohnehin.
