Der Lipka ist einer dieser Laberheinis, der nur hinter seinem Schreibtisch sitzt und die "realen" Probleme falsch betrachtet.
Lipka: Die Arbeitsvermittler sind doch heute längst nicht mehr nur Arbeitsvermittler. Sie sind Lehrer, Seelsorger, alles in einem.
Die Arbeitsvermittler stammen selbst aus dem Pool von ehemaligen Arbeitslosen oder Quereinsteigern, denen man einen befristeten Arbeitsvertrag unterjubelt und nach einer dreiwöchigen Einarbeitungsphase auf die Bedürftigen loslässt. Keinerlei Fachkompetenz aus dem SGB I - XII (12 Bücher voll von Rotz, die man erstmal verstehen muss). Daneben kommen noch die ganzen Regularien zum Thema Verwaltungsakte, Verwaltungsbescheide usw.. Zudem kommen dann auch noch die Anforderungen von Datenschutz zum Thema Sozialdaten und Personendaten. Diese Leute sind weder Lehrer, Arbeitsvermittler, Seelsorger, Ärzte. Verhalten sich aber wie Richter, Polizei und Anwalt in einem.
Auch ist mir der Artikel viel zu sehr auf "Stimmungmache" ausgelegt, da hier nicht objektiv betrachtet wird, wie diese 4 PKW aus der Bedarfsgemeinschaft zustande kommen. Kann ja sein, dass Eltern und Geschwister normal Arbeiten aber der Sohn in der Haushaltsgemeinschaft lebt und seine eigene Bedarfsgemeinschaft bildet. Da kann man dann pauschal mal auf 4 Autos kommen (die im Übrigen einen Restwert von 7500€ nicht überschreiten dürfen). Davon abgesehen sind Hartz4'er nunmal auch Menschen, denen man ein Auto zugestehen muss.
Es wird in solchen Artikeln immer einen auf "Die Hartzer leben so gut" getan. Die Realität ist jedoch, dass ein Bedürftiger mit Transferleistungsbezug nur 391€ mtl. als Regelsatz zusteht und zusätzlich die Kosten der Unterkunft. Darin sind aber kein PKW, kein Benzin usw. enthalten. Keine Steuern, keine Versicherung usw. Auch muss aus dem Regelsatz von 391€ mtl. der Strom bezahlt werden, was auch nicht reicht (wenn man die Stromsteigerungsraten gegenrechnet). Du bekommst weiterhin keine Rentenzahlungen usw.
Lipka: Ach, das spielt doch in der Praxis keine Rolle. Theoretisch muss zwar jeder jede Arbeit annehmen. Wir würden aber zum Beispiel niemals einer Person aus dem untersten Segment ein Angebot für den ersten Arbeitsmarkt machen.
Der Lipka sollte mal das SGB2 in die Hand nehmen. Jeder Bedürftige muss jede
zumutbare Arbeit annehmen. Arbeiten, die einen Wuchercharakter haben, Lohndumping, Arbeitsverträge die aus Nötigung oder Notlage erpresst werden, usw. muss er oder sie nicht annehmen. Es gab Fälle, wo Frauen als Arbeitnehmerinnen in ein Freudenhaus vermittelt wurden (Vermittlungsvorschlag kam per Verwaltungsakt), dass dies natürlich sitten als auch rechtswidrig ist, sollte klar sein.
Mit anderen Worten: Der Lipka, der angeblich 20 Jahre in dem Job ist, sollte in Pension gehen. Das ist eine bloße Selbstdarstellung und Stimmungmache.
Kleines Update:
Bitte nicht vergessen, dass Hartz4 Empfänger auch Menschen sind. Dabei handelt es sich nicht um zweite Wahl oder niedere Kreaturen. Sie haben die gleichen Rechte und Verpflichtungen, wie sie aus dem GG ausgehen. Leider verstößt ALG2 mehrheitlich gegen das geltende GG.
Zum Thema: Dafür gehe ich jeden morgen Arbeiten (aus dem Thread was ärgert euch). Schau mal auf Stuttgart21 oder dem BER, da wird mehr Kohle verbraten, als du arbeiten kannst. Das steht in keinem Verhältnis zu den Ausgaben im SGB2 Bereich.