Hooligans gegen Salafisten

Skeptiker

Well-Known Member
Wieso bist du dir da so sicher?
Ich glaube nicht, das es uns persönlich als Menschen viel besser geht, als Ende der 20ger bzw. Anfang der 30er.
Vergleicht man mal das damalige Leben mit das von Heute, so kann man doch auch Parallelen erkennen.
Armut in niedrigen und mittleren Schichten, Altersarmut, Arbeitslosigkeit, Suppenküchen allerorts, Bettler
auf dem Straßen, dazu ein stressiges Berufs- und Alltagsleben usw.
Abgesehen von technischen Fortschritt haben wir wieder die gleichen Probleme, teilweise uns sogar neue
Probleme aufgehalst.
Abgesehen von unseren "Millionären" in Deutschland kann man da kaum von "hervorragend" reden....

Also ich kann keine Prallelen erkennen. Das fängt ber der niedrigen Arbeitslosigkeit an (5%) und hört bei dem effektiven Sozialnetz auf.
 
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Amazone

Guest
Also erst mal will ich feststellen, Gewalt ist für mich persönlich ein NO GO. Dann bin ich ein Landei, also kenne ich was du beschrieben hast, bei uns lief das ein bisschen anders, es wurde meistens ein Streich gespielt, Kerbbaum klauen und beim Fassanstich standen sie dann zusammen an der Theke. Da war aber auch der Sohn des Architekten, der jüngste des Fürsten und der des Bürgermeisters dabei. So what!

Das erste mal richtig in die Thematik kam ich 1990, sagt dir was. Wir stellten damals Fragen zum warum in Mailand. Das Thema wurde durch den Lehrer aufgegriffen und wir haben viel dazu gelernt. Der Tenor war, solange die sich kloppen wollen unter der Autobahnbrücke, sollen sie doch.

Danach habe ich gelegentlich was dazu gelesen und erst im Job kam es dann zu einer erneuten Begegnung. Es hatten mehrere Herren der Sozietät schon vorher bekannt, um einen gemeinsamen Termin gebeten. Im feinen Zwirn aber mit Blessuren trafen sie dann ein, ich war baff als ich dann wusste worum es ging. Sie waren in eine Hinterhalt der Adler geraten, auf dem Weg zu einem Treffen und die hatten auch Schlagwaffen dabei, ein Passant bekam es mit und rief die Polizei. Das weitere spare ich mir. Es waren derer, drei hochdotierte Bänker, zwei Erben aus hohem Adel und führende Beamte in A 16. Es ging um die Vertretung in dem anstehenden Verfahren.

Ich finde es ausgezeichnet, dass der Arbeitersohn die Möglichkeit hat ein Studium zu absolvieren, was dem Kind aus vom Geldadel eher in die Wiege geschenkt wird. Wie diese mit dem Frust an sich umgehen hat nichts mit der Herkunft zu tun, sondern damit was sie aus ihrem Elternhaus in den Phasen der Sozialisation mitbekommen, was sie im Umfeld erfahren. Der bei einer Nanny oder später im Internat geparkte Geldadel Sohn, kann diese Phasen nicht wie in einer Familie erleben.

Und wenn sie dann z.B. bei den Hools diesen Frust abbauen, so what, es wurde doch beschrieben wie es abläuft, es geht nicht gegen dritte und unter Einhaltung eines Ehrenkodex.

Was Skeptiker schreibt mit den Kampfsportveranstaltungen hat auch meine Zustimmung. Es gibt in diesem Bereich illegale Veranstaltungen da ist körperliche Unversehrtheit oder ein Menschenleben nichts wert, dies gibt es bei den Hools nicht.

Hach @Pit 63 ich glaube da erreichen wir keinen Konsens!
 
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P

Pit 63

Guest
Was dem Arbeiterkind seine Hooligans sind dem Akademikerkind seine Burschenschaften.

In den sogenannten schlagenden Verbindungen sind wahrscheinlich nicht mal ein Prozent der Studenten. Es sind reaktionäre Ausnahmeerscheinungen, die bei den anderen Studenten mehr oder weniger verpönt sind. Insofern ist der Vergleich gar nicht mal schlecht- obwohl ich das rituelle Standfechten mit verbundenen Augen und eventuellem Schmiss an der Backe eher nicht mit den Schlägereien der Hooligans gleichsetzen würde.
 

turand

Well-Known Member
Zum Thema Ultras vs Hools - offener Brief eines Ultras an die HoGeSa

"Tatsächlich sind die HoGeSa und deren Demos nur Ausdruck eines viel tiefer liegenden Problems. Wenn Rassisten und Nazis in den Fanszenen schalten und walten können, springt der Funke auch auf den Rest der Gesellschaft über, denn wie viele Experten ja immer wieder sagen: Fußball ist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wenn man also Rassismus im Stadion bagatellisiert und ignoriert, passiert das auch im Alltag. Deshalb ist HoGeSa nur ein Indiz dafür, dass Rassismus und Xenophobie auch in der Mehrheitsgesellschaft auf dem Vormarsch sind. Dagegen muss etwas getan werden."


http://www.vice.com/de/read/offener-brief-eines-ultras-an-die-hogesa-884
 
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eruvaer

Well-Known Member
In den sogenannten schlagenden Verbindungen sind wahrscheinlich nicht mal ein Prozent der Studenten. Es sind reaktionäre Ausnahmeerscheinungen, die bei den anderen Studenten mehr oder weniger verpönt sind. Insofern ist der Vergleich gar nicht mal schlecht- obwohl ich das rituelle Standfechten mit verbundenen Augen und eventuellem Schmiss an der Backe eher nicht mit den Schlägereien der Hooligans gleichsetzen würde.

bist du dir da mit der Zahl (1%) sicher?
wenn wir das auf schlagende Verbindungen beschränken, mag das eventuell sein.
es gibt da aber durchaus auch noch andere Riten (zb Boxen) neben dem akademischen Fechten.
wenn ich nach Hannover rüberlinse - da gibt es haufenweise Verbindungsstudenten.
Im norddeutschen Raum sind diese traditionell eher weniger verbreitet, als im süddeutschen weswegen mich die geringe Prozentzahl schon etwas wundert. :)

mit verbundenen Augen ist dann wiederum eine ausgenommene Rarität, wenn nicht gar gänzlich ausgestorben - ebenso, wie das offiziell ledigilch an einem Ort geduldete Fechten im Freien.

warum aber würdest du diese reglementierte Form der einvernehmlichen Gewalt nun nicht mit den Hooligans gleichsetzen wollen?


abgesehen davon empfinde ich einen Menschen schon als gewaltbereit, wenn er am PC sitzt und vor Wut über etwas misglücktes auf die Tastatur losgeht oder die Kaffetasse vom Tisch räumt.
 

santiago

Well-Known Member
Wieso bist du dir da so sicher?
Ich glaube nicht, das es uns persönlich als Menschen viel besser geht, als Ende der 20ger bzw. Anfang der 30er.
Vergleicht man mal das damalige Leben mit das von Heute, so kann man doch auch Parallelen erkennen.
Armut in niedrigen und mittleren Schichten, Altersarmut, Arbeitslosigkeit, Suppenküchen allerorts, Bettler
auf dem Straßen, dazu ein stressiges Berufs- und Alltagsleben usw.
Abgesehen von technischen Fortschritt haben wir wieder die gleichen Probleme, teilweise uns sogar neue
Probleme aufgehalst.
Abgesehen von unseren "Millionären" in Deutschland kann man da kaum von "hervorragend" reden....

Da kann ich Dir nur zustimmen. Auch in der angeblich reichen Schweiz grassiert die Armut. Offiziell haben wir zwar nur leicht über 3 Prozent Arbeitslose, auch Akademiker sind darunter. Nach 2 Jahren gibt es kein Arbeitslosengeld mehr. Viele müssen ob sie wollen oder nicht die Schmäh auf sich nehmen dann zum Sozialamt. Diese Arbeitslosen schätzt man sind nochmals mehr als 5 Prozent, welche aber in keiner Arbeitslosen-Statistik aufgeführt sind. Arm zu sein ist für die meisten Schweizern/innen eine grosse Schande. Sie schämen sich "angeblich" versagt zuhaben. Suppenküchen für Arme und Obdachlose gibt es auch hier. Das Hilfswerk von Pfarrer Sieber in Zürich, sowie der Caritas in allen Kantonen sprechen eine deutliche Sprache. Hervorragend ist es auch in der Schweiz nicht, ausser für die Millionäre welche oftmals eine geringe Pauschalsteuer entrichten müssen.
Aber eben auch hierzulande ist nicht jeder mit dem goldenen Löffeli im Mund auf die Welt gekommen.
Gemäss Skeptiker@ sind oder müssen die Verhältnisse in DE viel besser sein. Was mich interessiert ob die HA. 4 Empfänger welche noch einen mtl. einen 400 Euro Job haben, den auch nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik von nicht mal 5 Prozent erscheinen. Wie viel Geld benötigt man den zum Leben, natürlich nur für dass Notwendigste monatlich in DE ?
 

eruvaer

Well-Known Member
immerhin kein Pest und Cholera, öffentliche Hinrichtungen und Straßen voll Dung mehr... :rolleyes:

aber ich find diese Diskussion über arm und reich irgendwie auch völlig unpassend in diesem Thema, wo schon die Diskussion um Gewalt an sich haarscharf nicht am Thema vorbeizieht... die Art und Weise, wie man Gewalt auslebt mag sich unterscheiden obrgund diverser unterschiedlicher Hintergrundkriterien. Vorhanden ist sie dennoch und ausgelebt wird sie ebenso - ob nun gehemmt als Sport, als einvernehmliche Gemeinschaftsgewalt oder als blanke Aggression - quer durch alle Geldbeutelklassenund und Bildungsstandards.
 
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santiago

Well-Known Member
immerhin kein Pest und Cholera, öffentliche Hinrichtungen und Straßen voll Dung mehr... :rolleyes:

aber ich find diese Diskussion über arm und reich irgendwie auch völlig unpassend in diesem Thema, wo schon die Diskussion um Gewalt an sich haarscharf nicht am Thema vorbeizieht... die Art und Weise, wie man Gewalt auslebt mag sich unterscheiden obrgund diverser unterschiedlicher Hintergrundkriterien. Vorhanden ist sie dennoch und ausgelebt wird sie ebenso - ob nun gehemmt als Sport, als einvernehmliche Gemeinschaftsgewalt oder als blanke Aggression - quer durch alle Geldbeutelklassenund und Bildungsstandards.

Ein Blick in die Geschichtsbücher reicht, damit meine ich nicht nur die letzten 100 Jahre, dass sich die Geschichte ähnlich stets wiederholt hat. Was nicht ist, kann werden. Alles ist möglich.
Irgendjemand hat mal geschrieben; mit vollen Bäuchen macht man keine Revolution. Wie lange sind aber die Bäuche noch voll.
OB keine Pest, Cholera oder sonst was kommt, dafür bin ich selber zu alt und kann es von aussen betrachten. Meine Kinder und Enkelkinder kann es wenn es schlecht läuft betreffen. Wer sich es aber wie viele zu einfach macht, lebt gleichgültig vor sich hin. Mit Bildungsstandard hatten Unruhen und Kriege nie das Geringste zu tun. War es oftmals die Elite, angefangen bei den Studenten und Akademiker welche das Fass zum explodieren brachten. Die einfache und ungebildete Schicht musste arbeiten.
 
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Pit 63

Guest
@eruvaer
Verbindungsstudenten (KV, CV, Burschenschaften, Landsmannschaften) stellen einen kleinen Teil der Studentenschaft, die schlagenden Verbindungen (innerhalb von Burschenschaften und Landsmannschaften) einen kleinen Teil dieses Teils. Diese sog. schlagenden Verbindungsmitglieder "schlagen" sich traditionell in der genannten Form, auf der Stelle stehend fechtend mit verbundenen Augen.
1 Prozent war einfach mal aus der Hüfte geschossen.
Der gesellschaftliche Zusammenhang zwischen Gewalt und Armut ist evident und wie gesagt wissenschaftlich zweifelsfrei belegt.
 
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