Heute scheint es einen
Themenabend auf Arte zu geben.
Ich denke, die ersten beiden Beiträge, Väter der Türken und der Bericht über Rojava, waren offen Türkei- und Türkenfeindlich, unerträglich parteiisch, suggestiv und voller innerer Widersprüche. Vermutlich die französischen Beiträge zum Themenabend, denn in Frankreich waren kurdische und armenische Interessengruppen immer schon sehr aggressiv und haben nicht selten sogar die Außenpolitik des Landes mit beeinflusst. Arte scheint da nicht aus dem Trend zu schlagen.
Am besten weil am ehesten noch ausgewogen und in sich schlüssig fand ich noch den Beitrag über Erdogans AKP, der von zwei deutsch-türkischen Journalisten stammte, die wohl für NDR und WDR arbeiten.
Die Doku über die Gülen-Bewegung fand ich auch etwas widersprüchlich, weil nicht wirklich herausgearbeitet wurde, warum diese Indoktrination bei so vielen Menschen offenbar fruchtet, zumal sie ja offensichtlich bei vielen recht intelligenten talentierten Menschen wirken soll. Es wurde zwar viel darüber erzählt, was Gülen alles für diese Indoktrination tut und wie er dabei immer wieder unterstützt wurde, aber warum das vor allem auch in Deutschland und westlichen Ländern so erfolgreich funktioniert, wurde mir zumindest nicht klar.
Und was die Vorurteile angeht: wenn man aus diesem ersten Beitrag über die Geschichte der türkischen Republik trotz dieser ekelhaften Einseitigkeit etwas herauslesen konnte, dann das, dass für die meisten Probleme mangelndes Verständnis und Toleranz für die jeweils andere Seite verantwortlich war, sodass Meinungsverschiedenheiten und kulturelle oder religiöse oder politische Unterschiede immer wieder eskalierten und instrumentalisiert wurden. In diesem Zusammenhang bewirkt die erwähnte Einseitigkeit und Parteilichkeit nichts anderes als weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Insofern ist mir der einseitige parteiische polarisierende Diskurs der Einen ebenso zuwider wie der einseitige parteiische polarisierende Diskurs ihrer Gegner.