Ist die Republik Türkei mittelbar bedroht?

univers

Well-Known Member
Ist in den Medien zum Mutter der Themen geworden:
1. Der Ochse
2. Die Zunge
Fikri Sağlar, ehemaliger Kultusminister, legt sich ins Zeug und belichtet aus eigenen Erfahrungen das Gesamtbild der Demokratie und wie die jetzige Regierung diese mit ihrem Auftritt widerspricht.
Okay, er es ist politisch Links einzuordnen, also nicht religiös und nicht konservativ.
 

Mendelssohn

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Ist in den Medien zum Mutter der Themen geworden:
1. Der Ochse
2. Die Zunge
Fikri Sağlar, ehemaliger Kultusminister, legt sich ins Zeug und belichtet aus eigenen Erfahrungen das Gesamtbild der Demokratie und wie die jetzige Regierung diese mit ihrem Auftritt widerspricht.
Okay, er es ist politisch Links einzuordnen, also nicht religiös und nicht konservativ.
Welchen Einfluss haben die Ehemaligen in Zeiten der galoppierenden Inflation und der täglich größer werdenden Reservearmee an Arbeitskräften (Lohndumping)? Werden die Intellektuellen wieder gefragt, weil die ebenso planlosen wie großmäuligen Macher die Türkei in eine Wirtschaftskrise gestürzt haben, aus der sie niemand mit Ausnahme der EU rausholen kann?
 

sommersonne

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Mit der richtigen Führung und der richtigen Politik (für die im Land lebenden verschiedenen Völker) kann das die Türkei mit viel Zeit ganz alleine lösen. Es braucht nicht für alles eine westliche Politik und die EU.
 

univers

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Werden die Intellektuellen wieder gefragt
Aber nein, wo denkst Du hin, ihnen ist der Auftritt in den Mainstream Medien verwehrt und die proregierung Medien legen weiter zu.
Die sogenannten "Veteranen vom 15. Juli", also des vermeintlichen Bitch vom Putch erstatten gestern Anzeige gegen die Sängerin Sezen Aksu, die Zielscheibe der Populistin.
Und wieder berufen sie sich auf das Volk, mich hat diesbezüglich keiner gefragt.

Mensch, kaum ist man-n in der Stadt, schon wird man Politik- Neurotiker..darüber hätten meine Ex-Hühner echt gegackert.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Mensch, kaum ist man-n in der Stadt, schon wird man Politik- Neurotiker..darüber hätten meine Ex-Hühner echt gegackert.
Willst du damit sagen, dass die Leute auf dem Land infolge ihrer Distanz zu Ankara (als Fortsetzung dessen, was immer schon so war) die politischen Entwicklungen großflächiger beurteilen als die in ihren Seilschaften steckenden städtischen Angestellten des öffentlichen Diensts? Oder anders gesagt: dem Bauern kann Erdogan nichts vormachen, auch wenn der Bauer die AKP wählt, weil in seiner Familie die CHP noch nie gewählt wurde und die Kurdenpartei selbstredend auch nicht?
 

univers

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schön wär's!
Ich habe einige Jahre unter diesen Bauern gelebt und ich wusste nicht, woher sie ihre politischen Überzeugungen her hatten, außer dass sie traditionell wählten.
Bei einer Wahl wählte ich aus Protest die AKP und als die Aufzählung ergab - im Dorf wird im Beisein der Gendarmerie sogleich gezählt- dass die AKP 2 Stimmen bekommen hatte, outete ich mich, die andere Stimme kam vom Kommandanten der Gendarmerie und erklärte den Bewohnern mein Verhalten.

Der von mir widergegebene Osten beruft sich auf die Vergangenheit und weniger, was die Gewählten erbringen, sowohl die AKP-Wähler als auch die der CHP.
Die sogenannten Linken, CHP-Wähler nehmen die Ereignisse von 1937/38:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dersim-Aufstand
als Bezugspunkt, die AKP Wähler sind auf Nationalismus/Islam gedrillt, was die AKP auch stets hervorhebt.
Es gibt keine politische Versöhnung oder Verständnis, sondern was der UR-Ur--Großvater gewählt hat.


PS: ich bekomme das Fettgeschriebene nicht raus aus dem Text, dabei sollte nur "traditionell" hervorgehoben werden.
PS2: es kommt mir, als ob wir auf zwei versschieden Gleisen unterwegs wären, Mendelssohn, so auf Anhieb erschließen sich mir deine Gedankengänge nicht...hm, aber hoffe deinen Überlegung gerecht geworden zu sein.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich habe einige Jahre unter diesen Bauern gelebt und ich wusste nicht, woher sie ihre politischen Überzeugungen her hatten, außer dass sie traditionell wählten.
Das war mein Punkt. Die Bauern wählen traditionell (CDU/AKP/Tories/Reps/PSI usw.), was aber nicht bedeutet, dass ihnen die jeweiligen Chefs vormachen könnten, dass es nicht um Geld und Macht ginge. Zwar nennen die Bauern es nicht Klassenkampf, sondern Interessenkonflikt der Großmächte, an dessen tiefster Wurzel sie hängen. Aber sie wissen oder fühlen sehr genau, dass sie die Zeche für die Konflikte der Großen zu zahlen haben, wer immer gerade oben steht. Und sie fühlen es deutlicher als in der Stadt, wo für den Bus der Minutentakt, aber nicht der Tagestakt verlängert wird. D. h. der Kranke kommt verspätet zum Doktor, der Koch nicht jeden Tag zum Arbeitsplatz und für amtliche Termine muss man einen Reiseplan entwickeln. Aber deshalb die CHP zu wählen, kommt für den Bauern nicht infrage. Dann doch eher die türkischen Nazis, um dem Bürgermeister eine Lehre zu erteilen.
 

univers

Well-Known Member
Finde keinen Ansatzpunkt ...:) also schweige ich, liebe Mendelssohn, aber heißt nicht, dass du es mir noch erklären solltest,
Tue's dir nicht an.
 
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