Wie wäre es mit - eine Hauptstadt für einen Staat. Mal gesponnen. Israel und Palästina ein Land.
Nur ganz formal betrachtet: Israel definiert sich als jüdischer Staat. Die Araber müßten da mitmachen. Diejenigen Araber, die israelische Staatsbürger sind, haben das akzeptiert. Viele andere hätten damit Probleme.
Es gab bei der Staatsgründung einen Streit darüber, ob es ein Staat für die Juden sein soll oder ein jüdischer Staat.
Als Staat für die (verfolgten und diskriminierten) Juden war es von Herzl Ende des 19. Jahrhunderts und nach dem 2. Weltkrieg auch von den säkularen Zionisten gedacht (Staat für die Juden bedeutet nicht, daß für Nicht-Juden kein Platz ist, es bedeutet nur, daß Juden Anspruch auf die Staatsbürgerschaft haben). Die andere Fraktion setzte sich durch: es sollte ein jüdischer Staat sein, angelehnt an jüdisches Recht und an jüdische Sitte und Religion.
Der Streit ist bis heute nicht beigelegt. Tel Aviv ist die Hauptstadt der Juden, Jerusalem die Hauptstadt des jüdischen Staats. Netanjahu, ein weltlicher Zionist, der in Tel Aviv eigentlich ganz zufrieden ist, braucht die Religiösen, um regieren zu können. Deshalb der Hype um Jerusalem. Um die religiöse Rechte zu bedienen.