kann die Türkei atheistisch bleiben?

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EllaHH

Guest
AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

je mehr man mit guten leuten im kontakt kommt, desto mehr lernt man gutes.
und je mehr man mit schlechten leuten was unternimmt, desto schlechter wird man, es sei denn, man nimmt abstand und denkt nach.
da ich glaube, bzw. weiß, dass es einen einzigen gott gibt, denke ich, dass atheisten falsch denken und somit leider schlechte menschen sind.
und wenn man jetzt sich atheisten nähert, dann sollte man auch aufpassen und absatnd nehmen..

jaaaa... das leuchtet mir ein, danke für die Info.:icon_eyecrazy::icon_eyecrazy:
und erkläre doch bitte, was machen Menschen, die halt nicht religiös erzogen wurden? Sind die jetzt automatisch böse, oder schlechte Menschen? Ich meine, die können ja nichts dafür, das die eltern denen das nicht mit gegeben haben.
 

alterali

Well-Known Member
AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

je mehr man mit guten leuten im kontakt kommt, desto mehr lernt man gutes.
Es gibt Menschen, die sind nicht bereit zu lernen, weder etwas gutes noch etwas böses, sie haben die Wahrheit gepachtet.

denke ich, dass atheisten falsch denken und somit leider schlechte menschen sind.
Du meinst sicher, das Atheisten das Falsche denken. Aber davon abgesehen, ob jemand falsch denkt oder dass Falsche denkt, was in 3 Teufels Namen hat das damit zu tun, dass er ein schlechter Mensch ist.

und wenn man jetzt sich atheisten nähert, dann sollte man auch aufpassen und absatnd nehmen..
Vor allem sollte man sich vor Menschen in Acht nehmen, die meinen zu wissen!
 

alterali

Well-Known Member
AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

wenn man an eine wahre religion glaubt, .
Soll das bedeuten, das es mehrere wahre Religionen gibt?
Was für ein Fortschritt!
Aber davon abgesehen, wenn man glaubt und sagt man weiß, bleibt es dennoch ein Glauben.
Und man hat natürlich folgendes Problem, eins und eins gibt zwei, darauf werden sich die meisten Menschen einlassen. Aber die wahre Religion, da werden andere Menschen immer etwas anderes drunter verstehen.
 

schatten

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AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

Selamün aleyküm,

Ich nehme an es geht um einen laizistischen Staat (laik devlet oder auf französisch état laic). Dabei geht es darum, dass die Religion konsequent Privatsache ist und aus der Politik herausgehalten wird. Der Einzelne kann natürlich trotzdem einer Religion angehören, solange er nicht versucht, religiöse Gesetze oder gar eine Diktatur auf Grundlage dieser Religion einzuführen wie z.B. im Irak.

Die Türkei ist, ebenso wie auch Frankreich laut Verfassung ein laizistischer Staat. Das Laizismusprinzip wurde von Mustafa Kemal Atatürk fest in der Türkei verankert, aber im Laufe der Zeit leider geschwächt. Menderes hat sunnitischen Religionsunterricht an den Schulen eingeführt. Und es wird sehr viel Geld für den Moscheebau, für die Imame und für Korankurse vom Staat ausgegen, und das alles aus allgemeinen Steuergeldern. Also auch von den Steuern die Aleviten und Christen zahlen. Wer ein Cemevi oder eine Kirche bauen will, muss erst eine Genehmigung beantragen (und oft sogar vor Gericht erstreiten) und dann auch alles selbst bezahlen.

Dass das alles nicht im Sinne Atatürks ist, ist klar. Wenn es die AK Parti also ernst meint, mit dem Laizismus, wird sie ein paar Reformen machen müssen. Immerhin haben sie den sunnitischen Religionsunterricht jetzt freiwillig gemacht. Das reicht aber nicht. Man muss auch den anderen Religionen die gleichen Gelegenheiten geben. Ich würde zum Beispiel vorschlagen, die Diyanet zu teilen. Sie ist ja eine komische Behörde. Einerseits soll sie die Religion(en) beaufsichtigen und andererseits verbreitet sie den sunnitischen Islam.

Ich finde, es sollte eine Behörde unter Kontrolle des Parlaments geben, dass alle Religionen beaufsichtigt, z.B. Baugenehmigungen für religiöse Gebäude erteilt, die Gesetzestreue der Religionen sicherstellt und so. Und als zweites mit echter Trennung eine Verwaltung der sunnitischen Religion, die von den Religionsprofessoren der Unis geleitet wird. So wie in Deutschland auch werden dann Verträge geschlossen zwischen dem Religionsaufsichtsamt und der sunnitischen Verwaltung, zum Beispiel über den Religionsunterricht. Die Religionsverwaltung macht die religiösen Inhalte und die staatliche Verwaltung passt auf, dass nichts extremistisches oder so reinkommt.

Und genauso wie die das Religionsaufsichtsamt sich gegenüber der sunnitischen Verwaltung verhalten würde, würde es sich auch gegenüber den Kirchen, der jüdischen Gemeinde und auch den Aleviten verhalten. Die alevitischen Kulturvereine könnten ebenso eine gemeinsame Religionsverwaltung wählen, die dann dem Staat als Ansprechpartner dient, eigenen Religionsunterricht machen, unter staatlicher Aufischt, etc.

Dann noch zur Finanzierung: Wie gesagt kann es nicht sein, dass auch Nichtsunniten mit ihren Steuergeldern das Sunnitentum finanzieren müssen. Die Türkei hat ja eben keine Staatsreligion. Deshalb bin ich für die sogenannte Mandatssteuer. Das bedeutet: ein gewisser Teil der Einkommenssteuer geht nicht an den Staat, sondern an eine religiöse Gemeinschaft nach Wahl des Steuerzahlers. Also zum Beispiel an die sunnitische oder alevitische Religionsverwaltung, an eine Kirche etc. Und wer keine Religion hat kann das Geld einem sozialen Zweck zuführen, zum Beispiel dem Roten Halbmond. Dieses System gibt's zum Beispiel in Ungarn und Italien, und der Unterschied zur deutschen Kirchensteuer ist halt, dass man das Geld auf jeden Fall einer Organisation zuführen muss. In Deutschland treten ja viele nur aus der Kirche aus, um die Kirchensteuer zu sparen.

Also nochmal zur Zusammenfassung: Die Türkei ist zwar ein laizistischer Staat, in der Praxis wird aber eine Religion stark bevorzugt. Wenn man den Laizismus retten will, muss man da Reformen machen, die alle Religionen gleichberechtigen.
 

ernamueller

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Laizismus + Religion = meine Meinung

Auch in einem laizistischen Staat sollte durch ausgebildete Pädagogen Religion in Schulen und Universitäten gelehrt werden. Warum einen so wichtigen Bestandteil von vielen Menschen aussparen?

Dieser Unterricht sollte im Wechsel jedoch alle Weltreligionen umfassen und Bestandteil der Schulpflicht sein. :biggrin:
 

schatten

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AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

Es ist ja schon ein Unterschied, ob man Glaubenslehre betreibt, oder in einem Unterricht neutral über die Religionen informiert. Letzteres sollte natürlich geschehen, gehört auch zur Allgemeinbildung.

Bei einem Religionsunterricht, wo den Schülern gesagt wird, was sie glauben sollen, ist es ein Problem. In Frankreich sagt man ja konsequent: Das ist Privatsache. Ein Nachmittag pro Woche ist frei, dass die Kirchen oder Religionen selbst so einen Religionsunterricht machen können. Das könnte man entweder in der Türkei auch so machen, der Religionsunterricht findet dann nicht an der Schule statt, sondern wird von der Moschee, dem Cemevi, der Kirche an einem freien Nachmittag organisiert. Oder man macht es wie in Deutschland und ermöglicht allen Religionen, ihren Unterricht an der Schule anzubieten. Der Vorteil ist, dass der Staat dann auch kontrollieren kann, was gelehrt wird. Dann müsste es aber nicht sunnitischen Unterricht für alle geben, sondern für jeden Unterricht in seiner Religion.
 

ernamueller

New Member
AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

"ist Privatsache" und
...Moschee, dem Cemevi, der Kirche an einem freien Nachmittag organisiert...
zwingt dann keinen, sich mit anderen Religionen auseinander zu setzen.

Eine Radikalisierung von Kindern wird es in geneigten Gesellschaften so oder so geben. Ich bin jedoch überzeugt, daß eine staatlich erzwungene Auseinandersetzung mit Religionen - wenn dies nicht als Instrument der Bekehrung eingesetzt wird - zwar einige wenige aber doch einige für eine "bunte" Gesellschaft erschließen kann. Und das ist Pflicht des Staates! Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, daß seine Bürger mündige Bürger werden. Ein mündiger Bürger in diesem Sinne ist weniger anfällig für Manipulationen.

Denn solange Religion eine Privatsache ist, erschließt sich keine andere Sichtweise und fremdes bleibt fremd und dies bedeutet wieder sehr oft Unsicherheit, Unverständnis, Hören-Sagen ...
 

schatten

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AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

"ist Privatsache" und zwingt dann keinen, sich mit anderen Religionen auseinander zu setzen.
Ich hab ja den Unterschied gemacht zwischen Glaubenslehre und Unterricht über die Religionen. Letzterer gehört zur Allgemeinbildung und sollte von allen Schülern gemeinsam besucht werden.
Bei einem Unterricht, wo man den Schülern sagt, was sie glauben sollen, muss man wenigstens sicherstellen, dass niemand zur Teilnehme gezwungen wird, der dieser Religion gar nicht angehört und dass alle Religionen die gleichen Rechte haben. Ich finde es gut, wenn man Schülern an einer staatlichen laizistischen Schule überhaupt nicht sagen würde "Du sollst an XY glauben", wenn man es aber erlaubt, dann gleiches Recht für alle. Und der Glaubensunterricht an der Schule hat auch den Vorteil, dass der Staat aufpassen kann, was im Unterricht gelehrt wird.


Eine Radikalisierung von Kindern wird es in geneigten Gesellschaften so oder so geben.
Das kann der Staat auch verhindern, wenn er es denn will. Die Voraussetzung dafür ist eine konsequente Kontrolle, einschließlich aus dem Verkehr ziehen radikaler Prediger.
 
I

icerimabi

Guest
AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

jaaaa... das leuchtet mir ein, danke für die Info.:icon_eyecrazy::icon_eyecrazy:
und erkläre doch bitte, was machen Menschen, die halt nicht religiös erzogen wurden? Sind die jetzt automatisch böse, oder schlechte Menschen? Ich meine, die können ja nichts dafür, das die eltern denen das nicht mit gegeben haben.

alle menschen haben einen verstand. deshalb haben alle meschen die plicht zu denken, egal wie man erzogen ist. wenn es sowas wie materie gibt, dann MUSS es auch einen einzigen erschaffer geben, der selbst nicht erschaffen worden ist. soviel zum thema logik. deshalb sollte ein mensch an gott glauben. und dann entstehen auch plichten...
 
I

icerimabi

Guest
AW: kann die Türkei atheistisch bleiben?

Soll das bedeuten, das es mehrere wahre Religionen gibt?
Was für ein Fortschritt!
Aber davon abgesehen, wenn man glaubt und sagt man weiß, bleibt es dennoch ein Glauben.
Und man hat natürlich folgendes Problem, eins und eins gibt zwei, darauf werden sich die meisten Menschen einlassen. Aber die wahre Religion, da werden andere Menschen immer etwas anderes drunter verstehen.

nein, das soll es nicht bedeuten. es gibt eine einzige wahre religion.
wie sie religion bezeichnen, dass ist eigentlich egal. ich bezeichne, alle muslime bezeichen ihre religion als wissen.
 
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