Keine Akzeptanz?

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M

mar

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

ich denke , und ich glaube, da wiederhole ich mich sicher mal wieder: egal , wo man lebt,egal wohin einen der wind weht oder das schicksal treibt ( oder die liebe) menschen nehmen SICH SELBST überall mit hin. ein miesepeter wird auch im paradies ein miesepeter bleiben und ein innerlich glücklicher mensch wird auch unter widerigen umständen das beste aus dem leben rausholen können.
man muss es nur einfach wollen. friede , freude, eierkuchen gibt es nirgends wo, selbst wenn man eigene hochgeschraubte ansprüche hat, diese umzusetzen und realitätsnah zu transformieren, liegt nicht nur in den händen der anderen sondern AUCH bei sich selbst.
ich denke, daß ein mensch, der offenen auges durch leben geht und dessen fokus einfach erweitert ist, der modern und trotzdem dem guten traditionellem verhaftet bleibt, kann sich selbst sehr gut in die gesellschaft einbringen, kann auch mal blöden sprüchen mit humor begegnen und nicht hinter jeder frage einen angriff vermuten.
meine beobachtungen sind vielfältig und sehr positiv. sie stützen sich auf einen breite schicht bei freunden und verwandten und bekannten. es sind akademiker, arbeiter, selbsständige, arbeitslose, studenten, jugendliche, nachbarn. ich habe noch NIE eine geringschätzende meinung aus deren mündern über türken gehört, oder gespräche die über die problematik z.b. meines bezirkes stattfinden ( berlin-neukölln) münden NIE in irgendwelchen plagiaten sprüchen, das türken zweiter klasse seien.
sicher gibt es dumme leute oder menschen, die ewig gestrigen halt, aber die gibt es in jedem land auch. ich kann natürlich auch auf die strasse gehen mit dem ziel: heute suche ich mal alle türkenhasser und dann rege ich mich mal so richtig auf! oder, um es persönlicher zu machen: heute suche ich mal alle leute, die keine juden leiden können, und ergiesse mich im selbstmitleid, wie arm dran ich bin in meiner heimat.
aber das will ich gar nicht! ich möchte natürlich kritisch sein , aber so wie ich kritisch sein muss, so muss ich AUCH selbstkritisch sein. wir leben in einer globalisierten welt. früher war der orient ein märchenland. heute leben wir mittendrin im märchen! und wir wissen alle, das es im märchen meist auch böse widersacher gibt. am ende aber feiern alle an der großen tafel hochzeit.

MAR
 

alteglucke

Moderator
AW: Keine Akzeptanz?

Liebe mar,

das hast du sehr nett gesagt. So nett ist mir bei diesem Thread schon lange nicht mehr zumute.
 
B

Booker 66

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

Zitat von mar;ich denke:
.........ich bin immer wieder begeistert, wie du es auf den Punkt bringst......
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A

alwin

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

wir leben in einer globalisierten welt. früher war der orient ein märchenland. heute leben wir mittendrin im märchen! und wir wissen alle, das es im märchen meist auch böse widersacher gibt. am ende aber feiern alle an der großen tafel hochzeit.

MAR

Bist Du Dir da so sicher? Aber warum grenzen sich Menschen durch ihr Verhalten selber aus und versuchen, die Ursachen anderen anzuhängen? Die türkischen (hier auch bekannt als die eurasischen) und die westeuropäischen Kulturen müssen sich im Grunde genommen doch die gemeinsame Schnittmenge (ja, ich gehe hier vom mathematischen Begriff aus) erst ausloten bzw vielelicht sogar erst erarbeiten. Jeder haftet seiner gewohnten Umgebung, Gebräuchen und Lebensweisen und gibt siese auch an die nächste Generation weiter, auch wenn diese zum Original praktisch keinen Bezug mehr hat. Der Konfliktherd ist doch vorgegeben.

Für mich ergibt sich hier die Frage, wie kann ich den Anderen kennenlernen? Wie kann ich das Wesentliche vom Unwesentlichen her trennen? Einem türkischen Mitbürger kann etwas ganz Anderes wichtig erscheinen als seinem deutschen Kommunikationspartner.

Wie kann man hier gemeinsame Ebenen definieren bzw erstellen? Warum werden auftretende Rituale als befremdlich oder störend empfunden? Welche Empfindungen müssten ausgeglichen werden? - Fragen über Fragen...

Gruß alwin
 
A

alwin

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

Hi,

wenn ich das richtig verstanden habe, "türkisch" gibt es sowohl als ethnischen wie auch als Begriff für die Staatsbürgerschaft? In der "Umgangssprache" wird es aber primär für die ethnische Zugehörigkeit verwendet?

Gruß
 
S

sdost

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AW: Keine Akzeptanz?

DEN Türken gibt es schon mal gar nicht, genauso wenig wie DEN Deutschen. 45 Jahre Zuwanderung sind ein viel zu kurzer Zeitraum um tatsächlich von einer gelungenen Integration zu sprechen. Die Türken sind ein sehr stolzes und vor allem nationalbewusstes Volk. Leider leben viele in der Traumwelt als Nachkomme der Osmanen eine Sonderstellung einnehmen zu können.
 
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alwin

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

DEN Türken gibt es schon mal gar nicht, genauso wenig wie DEN Deutschen. .

Nun aber mal langsam, wenn jemand einen deutschen Pass hat, ist er für mich ein Deutscher, egal ob er ein Bayer oder Preuße ist, aber er ist Deutscher als Staatsbürger! Hier spielt in dem Sinne die ethnische Zugehörigkeit eine untergeordnete Rolle.

45 Jahre Zuwanderung sind ein viel zu kurzer Zeitraum um tatsächlich von einer gelungenen Integration zu sprechen. Die Türken sind ein sehr stolzes und vor allem nationalbewusstes Volk. Leider leben viele in der Traumwelt als Nachkomme der Osmanen eine Sonderstellung einnehmen zu können.

Da schreibst Du selber "Die Türken...". Kurden sind für mich bislang zwar ein Volkstamm, wenn sie aber auf türkischem Hoheitsgebiet wohnen und Pass haben, von der Staatsangehörigkeit eben Türken! Was ist daran falsch???
 
S

sdost

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

Ich habe meinen Beitrag zeitgleich mit dir geschrieben und wollte damit eigentlich auf das eingehen was du mar geschrieben hast. Wenn ich sage, dass es DEN Türken so wenig gibt wie DEN Deutschen, dann ist damit gemeint, dass es sehr wohl gewaltige Unterschiede zwischen Norddeutschen und Bayern oder Badenern gibt. Es sind auch nicht alle Hamburger gleich, oder alle Niedersachsen usw. In der Türkei verhält es sich ähnlich. Es gibt über 30 nichttürkische Völker dort, die aber offiziell alle Türken sind. Das hat etwas mit dem Zerbrechen des Osmanischen Reichs zu tun. Falls es dich interessiert kann ich darüber noch gesondert schreiben
 
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alwin

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

Ich habe meinen Beitrag zeitgleich mit dir geschrieben und wollte damit eigentlich auf das eingehen was du mar geschrieben hast. Wenn ich sage, dass es DEN Türken so wenig gibt wie DEN Deutschen, dann ist damit gemeint, dass es sehr wohl gewaltige Unterschiede zwischen Norddeutschen und Bayern oder Badenern gibt. Es sind auch nicht alle Hamburger gleich, oder alle Niedersachsen usw. In der Türkei verhält es sich ähnlich. Es gibt über 30 nichttürkische Völker dort, die aber offiziell alle Türken sind. Das hat etwas mit dem Zerbrechen des Osmanischen Reichs zu tun. Falls es dich interessiert kann ich darüber noch gesondert schreiben

Ok, dann schreib ich es so: Auf dem Hoheitsgebiet des türkischen Staates gibt es eine Menge ethnischer Gruppen, in der Vielfalt größer als in der BRD. Bürger der BRD sind Deutsche, unabhängig ihrer ethnischen oder landespolitischen Zugehörigkeit.

So wie Du schreibst, ist das in der Türkei ebenso (nur etwas bunter :smile: ). Warum wird dann hierzulande der Eindruck erweckt, dass es sich in der Türkei anders verhält? Ob ein Kurde glücklich ist, ein türkischer Staatsbürger zu sein, steht doch außen vor, er ist es deswegen doch. Warum werden hier Probleme hausgemacht hochgespielt? Für eine Integration nicht gerade leichter!

Persönlich möchte ich, obwohl ich im "Schwabenland" wohne, nicht als Schwabe bezeichnet werden, bin halt Rheinländer, stehe auch dazu, aber eben Deutscher als Staatsbürger....
 
M

mar

Guest
AW: Keine Akzeptanz?

alwin, der satz im zusammenhang gelesen ,macht die frage überflüssig.


ich möchte natürlich kritisch sein , aber so wie ich kritisch sein muss, so muss ich AUCH selbstkritisch sein. wir leben in einer globalisierten welt. früher war der orient ein märchenland. heute leben wir mittendrin im märchen! und wir wissen alle, das es im märchen meist auch böse widersacher gibt. am ende aber feiern alle an der großen tafel hochzeit.

MAR
 
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