Landtagswahl in Sachsen

Skeptiker

Well-Known Member
Im letzten sächsischen Landtag gab es schon 6 Fraktionen.
Ich würde daraus nicht gleich Demokratieferne oder ähnliches machen.

Wo schrieb ich etwas von Demokratieferne? Es ging mir um gefestigtes Wahlverhalten.....Stammwählerschaft sozusagen. Es geht auch darum, das die "Volks"parteien gewisse Gebiete schon komplett aufgegeben haben. Das jene Parteien auch nicht gerade ein Paradebeispiel des demokratischen Diskurses sind und das jene noch nicht die Zeit hatten die Randerscheinungen mit aufzusammeln.
 
P

Pit 63

Guest
Es geht dabei weniger um blöd als eher darum, daß die ostdeutschen Wähler noch nicht so gefestigt in ihrem Wahlverhalten sind. Soll heißen, aufgrund der relativ kurzen Zeit im demokratischen Wahlverfahren gibt es noch nicht feste Bindungen zu etablierten Parteien. Dazu kommt, daß eine nicht unerhebliche Zahl unzufrieden mit der Demokratie sind weil sie jene für die eigenen Mißstände verantwortlich machen. Insofern ist es nicht verwunderlich das auch Randparteien im Osten mehr Chancen haben in die Landtage zu kommen als im Westen. Ich meine, wenn die NPD 0.05% mehr bekommen hätte, dann wären 6 Fraktionen im sächsischen Landtag gesessen. Wo hat man das im Westen denn noch?

Damit meinst Du Dich und Blackcyclist sich oder meint Ihr nur die anderen Ossis?
 
S

sommersonne

Guest
Es geht dabei weniger um blöd als eher darum, daß die ostdeutschen Wähler noch nicht so gefestigt in ihrem Wahlverhalten sind. Soll heißen, aufgrund der relativ kurzen Zeit im demokratischen Wahlverfahren gibt es noch nicht feste Bindungen zu etablierten Parteien. Dazu kommt, daß eine nicht unerhebliche Zahl unzufrieden mit der Demokratie sind weil sie jene für die eigenen Mißstände verantwortlich machen. Insofern ist es nicht verwunderlich das auch Randparteien im Osten mehr Chancen haben in die Landtage zu kommen als im Westen. Ich meine, wenn die NPD 0.05% mehr bekommen hätte, dann wären 6 Fraktionen im sächsischen Landtag gesessen. Wo hat man das im Westen denn noch?

Ich würde dieses nicht gefestigte Wahlverhalten eher als gut betrachten. Da muß sich eine Partei eben anstrengen wenn sie gewählt werden will und kann nicht auf die Schäfchen vertrauen, die immer schon das wählen was auch die Bekannten im Umfeld wählen.
Es wird oftmald nach der Tagespolitik gewählt und danach wer etwas Gutes für "mich"macht. Parteiprogramme sind ja fast schon Makulatur, keine Partei hält sich mehr wirklich daran.

Bischen merkt man das Du nicht mehr hier wohnst.
Wieviele Leute machen die Demokratie dafür verantwortlich das es ihnen nicht gut geht? Wenn überhaupt dann machen sie die regierenden Parteien dafür verantwortlich.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Damit meinst Du Dich und Blackcyclist sich oder meint Ihr nur die anderen Ossis?

Natürlich nur die anderen Ossis^^

Nee, Spaß beiseite....meine schon mich selber. Bin selber aber irgendwie insofern inkonsequent, als das ich eigentlich aus meinem Wahlverhalten mal ausbrechen wollte, aber dann doch immer die gleiche Partei gewählt habe....seit anbeginn (und nein, ich glaube keiner hier käme darauf, welche Partei dies ist^^)



Ich würde dieses nicht gefestigte Wahlverhalten eher als gut betrachten. Da muß sich eine Partei eben anstrengen wenn sie gewählt werden will und kann nicht auf die Schäfchen vertrauen, die immer schon das wählen was auch die Bekannten im Umfeld wählen.

Sehe ich genauso und ich hoffe das dies auch anhält.

Bischen merkt man das Du nicht mehr hier wohnst.
Wieviele Leute machen die Demokratie dafür verantwortlich das es ihnen nicht gut geht? Wenn überhaupt dann machen sie die regierenden Parteien dafür verantwortlich.

Naja, logischerweise verändert das Lebensumfeld auch die Perspektive. Vor allem kann ich die "Vorurteile" der "Wessis" nun besser verstehen, die kommen nämlich nicht von ungefähr.

Sommersonne, was denkst du ist denn dann der Grund, warum gerade mal die Hälfte der Wahlberechtigten zur Wahl ging? Eine Freiheit wofür man 1989 auf die Straße ging wird jetzt mit Füßen getreten. Wie oft hörst du, früher war alles besser?
 
S

sommersonne

Guest
Naja, logischerweise verändert das Lebensumfeld auch die Perspektive. Vor allem kann ich die "Vorurteile" der "Wessis" nun besser verstehen, die kommen nämlich nicht von ungefähr.

Sommersonne, was denkst du ist denn dann der Grund, warum gerade mal die Hälfte der Wahlberechtigten zur Wahl ging? Eine Freiheit wofür man 1989 auf die Straße ging wird jetzt mit Füßen getreten. Wie oft hörst du, früher war alles besser?

Ich glaube wir müssen uns davon verabschieden das alle wegen freien Wahlen bzw. Politik generell, auf die Straße gegangen sind. Den meisten ging es wohl eher um reisen können, ungestraft meckern, volle Geschäfte und solche Dinge. Um Politik hatten sich die wenigsten bis dahin gekümmert. Warum auch. Es gab ja vermeintlich sowieso keine Gelegenheit etwas zu ändern.
Die Unannehmlichkeiten die der Kapitalismus so mit sich bringt wurden ausgeklammert. Obwohl sie jeder sein ganzes Leben lang vorgebetet bekam.
Für manchen kamen die dann aber mit voller Wucht und die haben sich auch bis jetzt nicht vom Schock erholen können. Zum Teil auch ihre Schuld, zum Teil auch nicht. Diese gehen dann auch aus Frust nicht zur Wahl oder auch so eine Art Trotz, ein anderer Teil hat immer noch kein Interesse an Politik und glaubt auch wieder sowieso nichts ändern zu können.

Früher war alles besser höre ich meist von der älteren Generation. Da ist eben auch die Nostalgie des Alters vorhanden. Das Schlechte wird schneller verdrängt.
Von jungen Leuten habe ich noch nicht gehört das alles besser war damals.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Also ich denke mich erinnern zu können das es schon um Partizipation ging, um Mitbestimmung. Aber du hast Recht. Wollte man am Anfang noch eine bessere DDR schaffen wurde dies schnell durch den SPruch: "Kommt die D_Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, dann gehen wir" verdrängt. Ebenso wie ganz schnell aus "Wir sind das Volk" zu "Wir sind ein Volk" geworden ist. Lemminge....alles Lemminge^^
 
S

sommersonne

Guest
Was ich noch vergessen habe und velleicht auch noch wichtig ist.
Viele hier sehen auch was aus den ehemaligen Bürgerrechtlern geworden ist. Bis auf wenige die eine Zeit lang ein Pöstchen bei der Gauck-Behörde hatten, sind sie größtenteils von der Bildfläche verschwunden oder hangeln sich von Förderung zu Förderung in Vereinen oder 1-€-Jobs durch das Leben.
Das ist dann auch wieder ein Grund zu sagen, - geh mir weg mit Politik, siehst doch was es denen genützt hat, sie haben sich den A... auferissen und was war der Dank. Warum soll ich jetzt irgend etwas machen.
 
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