AW: lange Geschichte mit gutem Ende insallah
Wieder in Deutschland angekommen, hatte ich noch ein paar Tage Urlaub. Ich fuhr zu meiner besten Freundin nach Stuttgart und erzählte alles, was passiert war. Sie hielt mich für komplett durchgeknallt. Sagte aber, daß es mein Leben sei und ich solle machen, was mir gut tut. Sie würde auf jeden Fall immer hinter mir stehen, egal was passiert.
In Stuttgart schlief ich auf der Couch und bekam totale Rückenschmerzen. Naja, die Couch eben. Nach 4 Tagen konnte ich kaum noch laufen, fuhr aber wieder zurück nach Frankfurt. Doktor, nee, ist doch nur die Couch. Noch 2 Tage später kam eine andere Freundin zu mir und war total erschrocken, als sie mich sah. SOFORT Fieber messen. 40,5°. Na toll, sofort ab ins Krankenhaus. Ich hatte eine Nierenbeckenentzündung mit Blutvergiftung. Der letzte Abend am Stand war ja schön, aber sowas brauch ja wohl niemand. Also 10 Tage Krankenhaus. Dort sind eigentlich Handys verboten, aber was sollte ich machen. D. erkundigte sich jeden Tag auf deutsch bei mir, wie es mir geht. Ich schrieb natürlich auf deutsch zurück, da M. aus dem Hamam ja alles übersetzte.
Als ich dann endlich wieder aus dem Krankenhaus raus war begannen wir zu telefonieren und mails zu schreiben. Die Mails schrieb immer M. nach Vorgabe von D. und M. übersetzte dann D. auch immer meine Mails, logisch. Telefoniert haben wir nur, wenn M. in der Nähe war. 2 Kurze Sätze: Hallo, wie geht’s? Ja, ich vermisse dich auch. Wo ist M.? Dann habe ich mit M. gesprochen, ihm alles erzählt, er hat übersetzt und mir dann wieder erzählt, was D. dazu sagt. Das war vielleicht ein Durcheinander. Ich bin heute noch froh, daß uns M. damals so sehr geholfen hat, sonst wären wir jetzt nicht an dem Punkt, wo wir sind! M. ist übringens immer noch ein sehr guter Freund von uns.
Ich sprach viel mit meinen Freundinnen, was ich denn nun jetzt machen soll. Ich war mir einfach nicht sicher. Ich hatte so ein Gefühl im Bauch, konnte es aber nicht deuten. Eigentlich hielt ich mich selbst für vollkommen verrückt. Ich überlegte, sollst du ihn einfach vergessen und weiterhin in Deutschland versuchen, dein Glück zu finden. Vielleicht bin ich ja auch in 20 Jahren mit nem Deutschen verheiratet, kann aber die Zeit mit D. nicht vergessen. Ich würde mir immer Vorwürfe machen. Also beschloss ich nochmal hin zu fliegen und heraus zu finden wie meine Gefühle wirklich für ihn sind. Entweder komme ich wieder und kann einen Haken dahinter setzen oder es ist um mich geschehen. Aber ich kann später immer sagen, ich hab es versucht, es hat eben nicht sollen sein.