Mal über Erdoğan plaudern

Msane

Well-Known Member
Ja aber ich kenne Deutsche Frauen/ Männer die die Freiheit inDeutschland für zu viel freiheit sehen. In der Türkei ist es auch so, zu viel freiheit ist nicht gut denken wir , und die staat denkt genau wie wir..

Dem stimme ich teilweise zu, es kommt mir so vor als seinen die Deutschen wohlstandsbetrunken und zu sorglos.
Man kann täglich beobachten wie sich in Deutschland rechte, linke und religiöse Hardliner die Freiheit zu nutze machen um ihre Parolen immer offensiver zu verbreiten.
Insbesondere in links und rechts ist das Land gespalten, schuld daran sind kompromisslose Radikale die bei uns frei drehen.
Ich würde mir eine strengere Überwachung des Internets wünschen, sodass die ihre Hetze nicht mehr einfach so frei verbreiten können.


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Zerd

Well-Known Member
Auf solide ca. 25%. Ich glaube, daß genau das in den fünf neuen Lândern der Fall ist. Ein Höcke die Eichswälder ähnlich anspricht wie Erdogan die schwarzen Türken.
25% sind es jetzt, da die übrigen Parteien die Afd zwar bekämpfen, auf ihre Wähler aber durchaus zugehen, so sehr, dass sich sogar der Innenminister Heimatminister nennt und kein namhafter Politiker mehr die Öffnung der Grenzen 2015 uneingeschränkt verteidigt. Und Politiker der 2ten Reihe sogar nicht selten wie AfD-Politiker klingen.

Aber meine Frage war ja, auf wieviel % sie erst kämen, wenn die übrigen Parteien sich gegenüber den Belangen der Afd-Wähler genauso zurückweisend und arrogant verhielten wie gegenüber der Partei.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Mir ging es konkret gar nicht um einen genauen Prozentsatz. Sondern darum, daß Erdogan, so empfinde ich das, eine ähnliche Melodie spielt bei seinen Schwarzen Türken wie die AfD bei ihren Ossis. Bei denen zumal, die zu müde, zu alt oder auch zu doof sind, das Wagnis zu wagen, in eine große Stadt zu ziehen: Die halten euch für hinterwäldlerisch, für dumm und für zurückgeblieben, dabei seid Ihr noch das wahre, das authentische Volk mit dem gesunden Volksempfinden; die in den Städten sind doch längst degeneriert.

Was mir anders scheint in der Türkei: Die Parteien sind viel fundamentalistischer drauf, mit absoluten Werten, Null-Kompromiß-Linien, wo in Deutschland mehr und mehr alles auf Konsens hin orientiert ist. Der Deutsche mag kein Geschrei, keinen lauten Streit, keine Polarisierung.

Aber das sagt man ja auch İmamoğlu nach: Daß er eben fraktionsübergreifend alle Türken anspreche; als Gläubiger, betender und fastender Muslim vom Schwarzmeer für die AKP-ler mindestens hinnehmbar wie trotzdem ein CHP-Mann. Daß man eigentlich diese Polarisiererei auch der Oppositionsparteien satt habe und İmamoğlu genau der richtige Mann insofern genau zur rechten Stunde.
 

EnRetard

Well-Known Member
Auf solide ca. 25%. Ich glaube, daß genau das in den fünf neuen Lândern der Fall ist. Ein Höcke die Eichswälder ähnlich anspricht wie Erdogan die schwarzen Türken.
Mir gefällt dieser Vergleich nicht. Das Hauptanliegen der AfD ist die ethnische Homogenisierung dieses Landes. Ein monoethnisches, germanisches Teutschland. Die Entmenschung nichtarischer Einwohner Deutschlands. Ab- und Ausgrenzung.
Die Türkei vor Tayyip war ein stark segregiertes Land: Ethnisch, sozial, regional, religiös. Tayyip und die AKP haben in den ersten beiden Legislaturperioden eine integrative Großleistung vollbracht, in dem sie den Staat für Fromme, für Menschen abseits der Metropolen geöffnet und sich um einen Ausgleich mit den Kurden bemüht haben. Leider hat Tayyip spätestens seit 2011 diesen Weg wieder verlassen. Wenn aber jetzt jemand aus der CHP den alten, elitären Irrweg dieser Partei verlässt und breitesten Bevölkerungsschichten Angeboten macht so ist das richtig. Wenn aber Politiker aus den Volksparteien Deutschlands die Deutschtum-Verherrlicher von der AfD abwerben will, so ist es grundfalsch.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Mir gefällt dieser Vergleich nicht. Das Hauptanliegen der AfD ist die ethnische Homogenisierung dieses Landes. Ein monoethnisches, germanisches Teutschland. Die Entmenschung nichtarischer Einwohner Deutschlands. Ab- und Ausgrenzung.
Die Türkei vor Tayyip war ein stark segregiertes Land: Ethnisch, sozial, regional, religiös. Tayyip und die AKP haben in den ersten beiden Legislaturperioden eine integrative Großleistung vollbracht, in dem sie den Staat für Fromme, für Menschen abseits der Metropolen geöffnet und sich um einen Ausgleich mit den Kurden bemüht haben. Leider hat Tayyip spätestens seit 2011 diesen Weg wieder verlassen. Wenn aber jetzt jemand aus der CHP den alten, elitären Irrweg dieser Partei verlässt und breitesten Bevölkerungsschichten Angeboten macht so ist das richtig. Wenn aber Politiker aus den Volksparteien Deutschlands die Deutschtum-Verherrlicher von der AfD abwerben will, so ist es grundfalsch.
Sehr gut auf den Punkt gebracht! Danke dafür :)
 

Alubehütet

Well-Known Member
Mir gefällt dieser Vergleich nicht. Das Hauptanliegen der AfD ist die ethnische Homogenisierung dieses Landes. Ein monoethnisches, germanisches Teutschland. Die Entmenschung nichtarischer Einwohner Deutschlands. Ab- und Ausgrenzung.
Die Türkei vor Tayyip war ein stark segregiertes Land: Ethnisch, sozial, regional, religiös. Tayyip und die AKP haben in den ersten beiden Legislaturperioden eine integrative Großleistung vollbracht, in dem sie den Staat für Fromme, für Menschen abseits der Metropolen geöffnet und sich um einen Ausgleich mit den Kurden bemüht haben.
Stimme zu. Ich habe allerdings einen Vergleich gemacht, keine Gleichsetzung.
Wir belächeln wahlweise oder sind befremdet über Erdogans Neo-Osmanismus. Das osmanische war allerdings ein Vielvölker-Reich. In dem der Kurde Saladin es zum Sultan bringen konnte.
Leider hat Tayyip spätestens seit 2011 diesen Weg wieder verlassen.
Aber nicht, indem er die Kurden wieder zu „iranisierten Bergtürken“ erklärt hätte. Er hätte die Kurden gerne von der ökosozialistisch-feministisch-linken HDP hin zur AKP gezogen. Mit den Barsani-Kurden im Nordirak versteht er sich ja ganz gut.

Worauf ich hinaus wollte: Die Türken, die in Deutschland sind, entstammen eh meist den ungebildeten, oft gar analphabetischen Hinterwäldern Anatoliens und waren schon immer verspottet von den Städtern. Nun wurden sie als Deutschländer auch den Ihrigen fremd, sprachen ein immer eigenartigeres, bilingual durchsetztes Türkisch. Und die werden nun von Erdogan umworben; erstens schon mal, indem er sie überhaupt besucht. Und dann, indem der sie zu einer Elite adelt, die türkische Botschafter in der Welt sind, und die zugleich türkische Art bewahren.

Und ähnlich spricht die AfD die abgehängten Hinterwäldler Neufünflands an. Die im Westen sind schon viel zu degeneriert; Ihr habt noch die gesunden Volksinstinkte bewahrt und wißt noch, wo es lang geht.
 
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