ALLES hat seine Ursachen und Gründe, Skeptiker, meist sogar sehr vielschichtige und verschlungene. In dem von Dir aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat ging es bspw darum, dass solche Vorfälle, wenn sie denn in archaischen Völkern auftreten, wie Pit es in seiner Empörung fast schon als Selbstverständlichkeit darstellt, auch dort ihre Gründe und Ursachen haben, und zwar vielmehr in der Neigung der Täter zu solchen Straftaten als in ihrer Zugehörigkeit zu diesem archaischen Volk, worum es in den Beiträgen hier aus einer bestimmten Richtung fast ausschließlich ging.
Ohne auch nur näheres über den Vorfall zu wissen, ging es hier vom ersten Beitrag an nur darum, dass "nordafrikanisch aussehende Krausköpfe massenhaft deutsche Frauen angefallen und bestohlen" hätten. Und natürlich wurde sofort eine Brücke geschlagen zur aktuellen Flüchtlingsproblematik und ein Flachmat nach dem anderen polterte mit seiner "hab-ichs-nicht-gesagt"-Rhetorik los, dass es kaum noch zu ertragen war. Ein wirklich skeptischer Mensch hätte sich zunächst einmal gefragt, ob diese Schlagzeile überhaupt irgendeine verwertbare Information enthält, statt eiligst seine liebgewonnen Feindbilder aufzupolieren und alle möglichen Brücken zu anderen Themen zu schlagen.
Und wenn man diese unzulässige weil menschenverachtende Reduktion anprangert, verharmlost man auch in keinster Weise die begangenen Straftaten oder macht gar Täter zu Opfern, sondern erinnert lediglich daran, dass die Tat selbst schon eine straf- und verabscheungswürdige ist, und eben nicht der Umstand, wer sie gerade wem gegenüber begangen hat. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber offensichtlich nicht hier und auch nicht in Teilen der Medien, für die die Schlagzeile schon alles Wesentliche über die Übergriffe enthielt.
Meine Welt ist nicht nur schwarz-weiss aufgebaut, in der nur gewaltbereite Wilde und kultivierte Europäer vorkommen, und so frage ich mich immer noch, wie es zu diesen Ansammlungen kommen konnte und wie dieses Verbrechen und von wem organisiert wurde. Wie konnte es sein, dass die Polizei diese Versammlungen eigentlich zunächst auflöst, später aufgrund der Übergriffe aber nur fast hilflose Kommentare der Polizisten zu vernehmen sind, als ob sie es mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu tun gehabt hätten. Es ist gerade in diesem Fall nicht leicht, unter den vielfältigen Interessen, die all jene verfolgen, die einen Kommentar zu den Vorfällen abgeben, brauchbare Informationen herauszufiltern und ein einigermaßen stimmiges Bild über die Vorkommnisse zu bekommen. Aber genau das ist die verdammte Pflicht eines mündigen Bürgers einer Informationsgesellschaft, statt sich immer nur mit den Informationsfetzen zufrieden zu geben, die die eigenen Vorurteile am ehesten bestätigen.