AW: Meine Urlaubsliebe
Das Beispiel mit "Interesse an der Arbeit" gibt es ja auch anders herum:
Askim hatte vor kurzem ein Problem mit der Einteilung des Personals in seinem Hotel. Als er mir zum ersten Mal erklärte, was da lief, hab ich nur Bahnhof verstanden. Ich kenne die Arbeitsabläufe in diesem Hotel nicht, es hat sich auch einiges dort geändert und er hat neue Aufgaben, weil er befördert wurde. Aber er hat's mir geduldig erklärt, bis ich kapiert habe, worum es geht. Konnte ihm aber nicht behilflich sein. Da war er zunächst etwas geknickt, weil ich keinen Vorschlag gemacht habe. Als wir am nächsten Tag nochmal drüber sprachen, hab ich ihm klargemacht, dass es kein Desinteresse von mir war sondern Ratlosigkeit. Er empfand es so, als ob ich seine Arbeit nicht ernstnahm, aber wir konnten das klären.
Umgekehrt ist es auch so, dass er an einem "guten" Tag viel genauer nachfragt, wie's bei mir war, als an einem "schlechten" Tag. Ich nehme das nicht als Desinteresse war sondern habe gelernt zu warten, bis es ihm besser geht. Dann fragt er oft Tage später, was bei einer bestimmten Sache heraus gekommen ist. Und ich freue mich dann über die Nachfrage und darüber, was er sich alles merkt.
Was ich sagen will ist, dass ich auch keine Ahnung vom Kellnern habe und es bei jedem Berufsbild an beiden liebt nachzufragen (mit echtem Interesse) und zu erklären (ohne herablassend zu sein oder zu viel zu erwarten).