Neues Organspende-Gesetz

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Bintje

Well-Known Member

Nee, ganz so ist es nicht. ;) Anders als bisher wird die Haltung dazu in Abständen abgefragt. Ferner soll es ein zentrales Online-Register geben. Zitat:

"Zentral für die Zustimmungslösung ist, dass eine Organentnahme nur möglich ist, wenn der Spender zu Lebzeiten ausdrücklich zugestimmt hat. Bürger sollen aber künftig mindestens alle zehn Jahre auf Organspenden angesprochen werden, beispielsweise wenn sie einen Personalausweis beantragen oder einen Arzt besuchen. (...) Außerdem stimmten die Parlamentarier für die Einrichtung eines zentralen Online-Registers. Dort soll jeder Bürger seine Haltung zur Organspende dokumentieren - in Form von Ja oder Nein - und jederzeit ändern können."

https://www.tagesschau.de/inland/organspende-bundestag-zustimmung-101.html

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sommersonne

Well-Known Member
Das ist doch alles viel zu umständlich. Wer soll das denn machen und dokumentieren.
Der Bürger wird angesprochen, vergißt es, lehnt ab, muß sich ja nicht entscheiden. Morgen kann man sich auch wieder umentscheiden, Liste wird geändert. Zentrales Online-Register, super- noch eine Liste. Wo ist eigentlich der Unterschied zu bisher, außer der Liste natürlich. Das verläuft alles im Sand und alles ist wieder wie vorher. Mehr Organspenden sehe ich dabei nicht entstehen. Hätte man sich sparen können.
 

Bintje

Well-Known Member
Ich stimme Dir zwar weitgehend zu, @Berfin1980 , aber diesem Satz nicht:

(...)Auch mal in Betracht ziehen was ein Organempfänger so an Kosten verursacht so ganz ohne Spende.

Weil ich finde, dass man da auf ganz rutschiges Terrain gerät. Welche Kosten zum Beispiel eine einzige Krebsbehandlung verursachen kann, weißt oder ahnst Du vermutlich. Wenn man die Frage einer medizinisch nötigen Behandlung oder Nicht-Behandlung nicht länger ans Solidarprinzip, sondern an die Bereitschaft zu Spenden koppeln würde, gerät man m.E. in Teufels Küche. Es gibt Menschen, die sich nicht bei der DKMS registrieren können, weil sie für eine Knochenmarkspende nicht in Frage kommen. Und es gibt auch Menschen, die für Organspenden allgemein nicht in Frage kommen. Und dann?

Und wie ist das bei neuen Hüftgelenken für Achtzigjährige? Oder 85-Jährige? Und so weiter ... o_O

Nee, liebe Berfin, da denke doch bitte noch mal drüber nach.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Ich stimme Dir zwar weitgehend zu, @Berfin1980 , aber diesem Satz nicht:



Weil ich finde, dass man da auf ganz rutschiges Terrain gerät. Welche Kosten zum Beispiel eine einzige Krebsbehandlung verursachen kann, weißt oder ahnst Du vermutlich. Wenn man die Frage einer medizinisch nötigen Behandlung oder Nicht-Behandlung nicht länger ans Solidarprinzip, sondern an die Bereitschaft zu Spenden koppeln würde, gerät man m.E. in Teufels Küche. Es gibt Menschen, die sich nicht bei der DKMS registrieren können, weil sie für eine Knochenmarkspende nicht in Frage kommen. Und es gibt auch Menschen, die für Organspenden allgemein nicht in Frage kommen. Und dann?

Und wie ist das bei neuen Hüftgelenken für Achtzigjährige? Oder 85-Jährige? Und so weiter ... o_O

Nee, liebe Berfin, da denke doch bitte noch mal drüber nach.
Ich habe die Kostenaufstellung gelesen was ein Dialysepatient kostet bis zur Spende. Und glaube mal nicht das es diesen Patienten egal ist. Es geht hier rein um Organspende und nicht um Hüftgelenke, die ich egal wie alt der Patient ist befürworte. Mutter hatte auch eins und war danach wie neu geboren sowie endlich ohne Schmerzen.

Du solltest mal darüber nachdenken was du für Vergleiche ziehst, der Dialyse Patient, der Herz Patient, der Lungen Patient, der Leber Patient wird sterben, sollte er kein Organ erhalten. Der mit dem Hüftgelenk aber nicht.

Und ja mir ist bekannt das bestimmte Personengruppen ausgeschlossen sind. Ich habe ziemlich lange damit zu tun gehabt.

Außerdem möchte ich auf dem Bürgerbüro nicht darauf angesprochen werden, diesen Sachverhalt kläre ich in der Familie und sonst nirgends. Ich sehe die in den Verwaltungen schon in Jubelstürme ausbrechen. :eek:

Das verläuft alles im Sand und alles ist wieder wie vorher.

This.....so ist es und nicht anders.

Jeden Tag sterben 3 Menschen die keine Organspende erhielten. :(
 

Msane

Well-Known Member
Die Menschen haben einfach Angst davor lebendig auseinander geschnitten zu werden, deshalb wird sich die Zahl der Spender auch nicht signifikant erhöhen.

Schlußendlich muss auf die Forschung gehofft werden, dass zukünftig Organe im Labor gezielt nachgezüchtet werden können.


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eruvaer

Well-Known Member
Die Menschen haben einfach Angst davor lebendig auseinander geschnitten zu werden, deshalb wird sich die Zahl der Spender auch nicht signifikant erhöhen.

Schlußendlich muss auf die Forschung gehofft werden, dass zukünftig Organe im Labor gezielt nachgezüchtet werden können.


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In Ländern mit sozusagen vorausgesetzter Spendenbereitschaft ist die Bereitschaft durchaus höher. Viele interessieren sich einfach nicht für das Thema solange es sie stimmst nicht betrifft.
Ich hoffe die, die aus Angst lebendig zerschnitten zu werden, sind eine Minderheit wie Impfgegner.

Ein Problem mit Leichenfleddern haben ist ja noch mal etwas anderes. Ich hab lange damit gezögert Organspender zu werden, weil meine Mutter die Vorstellung so schrecklich findet.
Dank meinem Bruder und seiner Frau mit medizinischer Ausbildung, hat sich das irgendwann etwas geändert.

Die Aufklärung über das Thema ist wie bei Impfungen einfach enorm wichtig, damit sich nicht Gerüchte im Internet heiss kochen und als vermeintliches Wissen einbrennen.
 

alterali

Well-Known Member
In unserem reichen Staat sollten Kosten für Gesundheit überhaupt kein Thema sein.
So einfach ist das nicht.
In meinem alten Alter , kennst Du viele Schicksale, wo im Grunde durch mangelnde Pflege extreme Kosten entstehen.

Und mir in meinem alten Alter, als ich wegen eines extremen Kaliummangels in der Notaufnahme aufschlug, hat man mir klar gemacht, dass manche medizinischen möglichen Dinge in meinem alten Alter dem Patienten nicht mehr zugemutet werden können. Ich hab das auf Grund früherer Krankenhausaufenthalte begriffen.

Aber doch, ich finde es auch verwerflich, dass Krankenhäuser wirtschaftlich geführt werden müssen
 

eruvaer

Well-Known Member
Mache Sachen sind aber vielleicht auch nicht sinnvoll.
Meine Oma war schon fast 80 als die den Herzschrittmacher bekam. Sicher, die war noch topfit, hatte nicht mal schlechte Augen oder Ohren, aber mit über Mitte 90 sagte sie irgendjemand, sie hätte Angst nicht stehen zu können, weil ihr Herz einfach nicht aufhören wird zu schlagen.
Es ging ihr erkenntlich auch da noch gut - hatte keinen Krebs oder Arthrose oder ähnliches, aber ihr gesamter Körper war einfach sehr alt. Funktionierte insgesamt nur noch auf Sparflamme. Durch ihre haut konnte man durchgucken wie durch Butterbrotpapier.
Man hatte das Gefühl, sie konnte nicht "friedlich einschlafen", weil ihr Herz zu laut schlug. Als müsse sie ihren Körper zwingen endlich stillzustehen. Das ging über Monate.
 
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