NSU - Morde Presse-Skandal: Schweizer Medien ja, Türkische nein!

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pauline09

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AW: NSU - Morde Presse-Skandal: Schweizer Medien ja, Türkische nein!


Erst pennen und dann mosern, ist natürlich auch nicht in Ordnung.

Die haben nicht gepennt. Wie das zeitlich abgelaufen ist, lässt sich unter anderem hier nachlesen.

http://www.freitag.de/autoren/gsfrb/akkreditierungsanfragen-fuer-nsu-prozess

Oder auch da:

Am 5. März, um 8.56 Uhr, verschickte das Oberlandesgericht München (OLG) die sogenannte Sicherheitsverfügung für das Verfahren gegen Beate Zschäpe und vier weitere Angeklagte. Es war die Aufforderung zur Akkreditierung für Journalisten, die am Prozess teilnehmen wollen. Um 8.58 Uhr antwortete als erstes Medium die "Tageszeitung". Im Minutentakt rauschten die E-Mails in das Postfach der Justizpressestelle. (..)

http://www.spiegel.de/panorama/just...rozess-olg-muenchen-bleibt-hart-a-891365.html

Mit anderen Worten: die überaus schnelle Reaktion von TAZ und anderen Medien legt nahe, dass es hier und da Informationsvorsprünge gegeben haben muss, die beispielsweise Hürriyet nach eigener Darstellung verwehrt blieben.

(..)Meine Zeitung bewarb sich am ersten Tag der Akkreditierung. Doch die Bewerbung traf Stunden, Minuten oder vielleicht auch nur Sekunden später ein als die der ersten fünfzig Journalisten, die einen festen Platz im Gerichtssaal bekamen. Am 5. März um 8.58 Uhr schickte das OLG das Akkreditierungsformular an "Hürriyet München". Der zuständige Redakteur war zu diesem Zeitpunkt im bayerischen Landtag, um über den NSU-Untersuchungsausschuss zu berichten. Er wurde nicht einen Tag im Voraus informiert, obwohl Hürriyet durch Mails und Anrufe bei Gericht immer wieder darum gebeten hatte. (..)

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/themenderwoche/2058476/

Das muss man ihnen so glauben. Ganz ungewöhnlich wäre das im übrigen nicht. Auch noch so korrekt und seriös auftretende Pressestellen haben häufiger mal ihre "Lieblinge", denen sie gelegentlich informell was stecken - und gerade bei solchen Gelegenheiten ist es natürlich Gold wert, im voraus zu wissen, wann man punktgenau zuzuschlagen hat. Pech für diejenigen, die im Terminstress sind und sich auf echte Gleichbehandlung verlassen, die haben in solchen Momenten deutlich schlechtere Karten.
 
M

Mein_Ingomann

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Wieso?
Presseplätze sind doch reserviert worden. Das Verteilungsprinzip wurde auch bekannt gegeben, nämlich das Windhundverfahren (oder wie das heisst).
Da haben es die, die es so brennend interessiert eben verschlafen sich rechtzeitig zu melden.
Das heisst aber nicht, dass der türkische Presse nun die Teilnahme am Prozess verwehrt wird. Sie kann als normaler Zuschauer vom Prozess berichten.

Das "Windhundverfahren" ist kein Naturgesetz. Das OLG München hat aus Ignoranz oder Absicht heraus das internationale Interesse an dem Fall ausser acht gelassen. In anderen Prozessen (z.B. um den Amoklauf von Winnenden), wurde die Hälfte der Presseplätze von vornherein für die ausländsche Presse reserviert. Es geht also auch anders.
 
S

schneidersitz

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Das "Windhundverfahren" ist kein Naturgesetz. Das OLG München hat aus Ignoranz oder Absicht heraus das internationale Interesse an dem Fall ausser acht gelassen. In anderen Prozessen (z.B. um den Amoklauf von Winnenden), wurde die Hälfte der Presseplätze von vornherein für die ausländsche Presse reserviert. Es geht also auch anders.

Natürlich geht es auch anders, aber in diesem Fall wurde eben dieses Verfahren gewählt. DAS kann man vorwerfen, aber mehr auch nicht.
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: NSU - Morde Presse-Skandal: Schweizer Medien ja, Türkische nein!

In Anbetracht der Brisanz dieser Verhandlung wäre es wirklich angebracht gewesen zumindest den größten türkischen Tagesblättern einen festen Platz einzuräumen...wie auch den griechischen.

Die Vergabe nun an der Kulanz und Wohlwollen der deutschen Journalisten abhängig zu machen finde ich echt mies.
 
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pauline09

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Die Vergabe nun an der Kulanz und Wohlwollen der deutschen Journalisten abhängig zu machen finde ich echt mies.

Die verhalten sich zum Glück teilweise sehr kollegial und solidarisch. Wer sich bislang stur stellt und blockt, ist das Gericht, worüber ich wirklich nur den Kopf schütteln kann. Die Berichterstatter sind ja alle namentlich akkreditiert, also warum erschweren sie auch noch den hier und da angebotenen Platztausch? :icon_eyecrazy:

Irgendwie scheinen sie die Dimension des Verfahrens nicht begriffen zu haben und verhalten sich wie beim königlich-bayerischen Amtsgericht. Peinlich. :-?
 
M

Mein_Ingomann

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AW: NSU - Morde Presse-Skandal: Schweizer Medien ja, Türkische nein!

In Anbetracht der Brisanz dieser Verhandlung wäre es wirklich angebracht gewesen zumindest den größten türkischen Tagesblättern einen festen Platz einzuräumen...wie auch den griechischen.

Die Vergabe nun an der Kulanz und Wohlwollen der deutschen Journalisten abhängig zu machen finde ich echt mies.

Nicht nur das. Auch keine Video Übertragung, keine Verlagerung in einen grösseren Gerichtssaal, etc. p.p. Das OLG mauert und beharrt auf seinen Entscheidungen zum Prozessablauf. Bisher habe ich nicht den Eindruck, dass die die Kurve noch kriegen. :cry:
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: NSU - Morde Presse-Skandal: Schweizer Medien ja, Türkische nein!

Nicht nur das. Auch keine Video Übertragung, keine Verlagerung in einen grösseren Gerichtssaal, etc. p.p. Das OLG mauert und beharrt auf seinen Entscheidungen zum Prozessablauf. Bisher habe ich nicht den Eindruck, dass die die Kurve noch kriegen. :cry:

Man könnte meinen, die Verhandlung fände in Dresden statt, gelle?


Sry, der Seitenhieb mußte einfach sein^^
 
S

schneidersitz

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AW: NSU - Morde Presse-Skandal: Schweizer Medien ja, Türkische nein!

"Deutsche und internationale Medien hatten bei der Akkreditierung zum Münchner NSU-Prozess nur knapp drei Stunden Zeit, einen der begehrten garantierten Presseplätze zu ergattern. Das 50. Gesuch sei am 5. März um 11.42 Uhr eingegangen, teilte die Sprecherin des Oberlandesgerichts, Margarete Nötzel, mit. Berücksichtigt wurden die Anfragen nach ihrem Eingang. Nur die ersten 50 Medien bekamen garantierte Sitzplätze. Nötzel weist darauf hin, dass die Verfahrensfragen am Tag zuvor teilweise sogar telefonisch erläutert worden waren. Auch die türkische Hürriyet habe man auf diesem Wege informiert. Diese habe sich dann aber am Tag darauf erst um 16.33 Uhr gemeldet." (Quelle N-TV)
 
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