Regierungskrise in Italien - Extremisten drängen zur Macht

Bintje

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Waren das noch Zeiten, als ich diesen Thread erstellt habe - inzwischen, drei Jahre später, schickt sich ausgerechnet die Parteichefin der neofaschistischen Fratelli d'Italia an, neue Ministerpräsidentin in Italien zu werden: In allen Umfragen hat die 45-jährige Giorgia Meloni regelmäßig die Nase vorn. Und falls nicht noch ein Wunder geschieht und die meisten der noch unentschiedenen Wähler:innen auf Enrico Letta und dessen Sozialdemokraten einschwenken, geht die Wahl in zwei Wochen voll nach hinten los. Vierzig Prozent seien noch nicht entschieden, heißt es.



Meloni als italienische Regierungschefin: Das hätte Europa gerade noch gefehlt. :mad:
 

Alubehütet

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Ich bin ja sehr gespannt, ob, und was der Papst dazu sagt. Bislang hat die katholische Kirche mit Ausnahme des Nationalsozialismus noch jeden Faschismus von Mussolini über Franco bis Pinochet noch jeden Faschismus unterstützt. Inklusive Perón. – O.k., interessiert euch nicht mehr so.
 

Berfin1980

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Meines Wissens war der Pius nicht so weit weg von den Nationaldemokraten. Sonst hätte man sich auch mehr für inhaftierte Geistliche eingesetzt.

Und genau die haben vorbei an ihm geholfen, wo sie konnten, bis auf wenige Ausnahmen.

Nein ich will jetzt keine Links aus dem Kath.NET....wage es.
 

EnRetard

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Ich bin ja sehr gespannt, ob, und was der Papst dazu sagt. Bislang hat die katholische Kirche mit Ausnahme des Nationalsozialismus noch jeden Faschismus von Mussolini über Franco bis Pinochet noch jeden Faschismus unterstützt. Inklusive Perón. – O.k., interessiert euch nicht mehr so.
Perón war nicht der schlimmste Finger. Gegen Fränzchen gibt es nicht vollständig entkräftete Vorwürfe, die Putschgeneräle von 1976 unterstützt zu haben. Es ist kaum zu erwarten, dass er irgendetwas gegen die fromme Georgia Meloni hat, zumal die Dame katholische Werte wie Schwulenfeindlichkeit unterstützt. Nur wenn unter ihrer Herrschaft allzuviele katholische Geflüchtete im Meer versenkt werden sollten, dürfte er murren.
 

Bintje

Well-Known Member
Heute gilt's, Italien wählt. Die Wahllokale sind bis 23 Uhr geöffnet. Umfragen durften zuletzt am 9. September veröffentlicht werden, und mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte es einen massiven Rechtsruck geben. Die von Berlusconi angeführte Forza, die Lega unter Salvini und die neofaschistischen Fratelli mit ihrer Spitzenkandidatin Meloni könnten tatsächlich die absolute Mehrheit holen. Das infernalische Trio dürfte Italien im Falle eines Wahlsiegs von Grund auf verwandeln.

"Im Wahlkampf fokussierten sich die Parteien auf Kernthemen: Die Rechten wollen gegen Migration vorgehen, Steuern senken und die Wirtschaft stärken. Mitte-Links stellte soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und die internationale Zusammenarbeit in den Fokus. Überschattet wurde der Wahlkampf von der Energiekrise durch Russlands Krieg. Dies zeigte Differenzen bei den Rechten auf: Während Meloni fest an der Seite der Ukraine steht und für Hilfen an die eigenen Bürger keine Schulden aufnehmen will, zweifelt Putin-Freund Salvini an den Sanktionen gegen Moskau und plädiert für neues Geld zur Entlastung der Italiener. Berlusconi sorgte kurz vor der Wahl für Empörung mit der Bemerkung, Putin sei zum Angriff gedrängt worden."



Gewinnen sie tatsächlich die absolute Mehrheit, würde sich neben Putin bestimmt noch einer die Hände reiben: Trumps ehemaliger Vertrauter Steve Bannon. Der rechtsextreme Wirrkopf, der bereits frühzeitig angekündigt hatte, Europa per "Regime change" zersägen zu wollen, ist in USA zwar weitestgehend weg vom Fenster und soll - wie Trump und einige seiner Angehörigen - ebenfalls in New York angeklagt werden. Aber sein zwischenzeitlich schon abgeschmetterter Plan, in Italien einen ultrarechten Thinktank zur Schulung von "Kulturkämpfern" einzurichten, könnte sich auf dem Umweg einer vom Rechtsblock gewonnen Wahl eventuell doch noch erfüllen.
 
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