"Schämt euch, ihr Schlampen!"

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pauline09

Guest
AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

peinlich, dass die taz solches veröffentlicht. satire kann ich auch nicht erkennen. es ist einfach beleidigend und bleibt - hoffentlich - nicht ohne rechtliche konsequenzen.

Bitte was? :icon_eyecrazy:

Eine misslungene Satire ist glücklicherweise noch lange kein Grund, das Blatt und/oder den dazugehörigen Autor vor Gericht zu zerren. So weit kommt's noch! In dem Fall wäre ich sofort auf der Seite der taz - obwohl ich die Kolumne (und zwar die ganze, nicht nur den Text im Eingangsbeitrag) grottenschlecht finde.
 

Lynx72

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AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Es ist schon ein Kreuz mit dem German sense of humour. :icon_eyecrazy:
 

turkish talk

Well-Known Member
AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Besonders schlampig finde ich zudem, dass der Autor darauf reduziert wird, Türke zu sein. Es ist jetzt nicht mehr nur ein männlicher Autor, der Mist geschrieben hat, sondern ein Türke, der sich abfällig äußert. In den TAZ-Kommentaren ist dazu allerhand Unfug zu lesen.
 
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pauline09

Guest
AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Etwas Progressives kann ich da absolut nicht erkennen - Provokatives schon!

Ege, mir ging's um die redaktionelle Haltung dahinter. Wahrscheinlich fanden sie es unglaublich witzig und progressiv, dass ein Mensch mit MiHiGru (in diesem Fall: Türke) 100 x pro Absatz das Wort 'Schlampe' verwenden durfte. So nach dem Motto: mei, sind-wir-mal-wieder-lustig, aufgeschlossen und unverkrampft.

Bin trotzdem ziemlich sicher, dass die taz'ler intern viel diskutiert haben. Das fanden mit Sicherheit nicht alle spaßig.
 

blackcyclist

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AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Besonders schlampig finde ich zudem, dass der Autor darauf reduziert wird, Türke zu sein. Es ist jetzt nicht mehr nur ein männlicher Autor, der Mist geschrieben hat, sondern ein Türke, der sich abfällig äußert. In den TAZ-Kommentaren ist dazu allerhand Unfug zu lesen.

Nur ein deutscher Mann darf schlecht über deutsche Frauen reden, ich schreib ja auch nicht von schnurrbärtigen Griechinnen oder bierbäuchigen Engländerinnen.
 
Q

queenofhearts

Guest
AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Nur ein deutscher Mann darf schlecht über deutsche Frauen reden, ich schreib ja auch nicht von schnurrbärtigen Griechinnen oder bierbäuchigen Engländerinnen.

man stelle sich den umgekehrten fall vor.... DEN aufschrei will ich mir gar nicht vorstellen.

und dass es ein türke ist, der solches schreibt, ist nunmal nicht von der hand zu weisen. ebenfalls nicht, dass deutsche männer nunmal nicht andauernd von schlampen sprechen. die kombination ist nunmal weder humorig noch satirisch und hat vor allem nichts mit einem problem des deutschen humors zu tun. diskriminierende äußerungen sind niemals humorig oder lustig.
 
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pauline09

Guest
AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Besonders schlampig finde ich zudem, dass der Autor darauf reduziert wird, Türke zu sein. Es ist jetzt nicht mehr nur ein männlicher Autor, der Mist geschrieben hat, sondern ein Türke, der sich abfällig äußert. In den TAZ-Kommentaren ist dazu allerhand Unfug zu lesen.

Die Kommentare dazu habe ich nicht gelesen, kann's mir aber lebhaft vorstellen. Nur: das wird ihm (hoffentlich) von vornherein klar gewesen sein und der Redaktion sicherlich auch. Mein Mitgefühl hält sich daher in Grenzen. Wer sich auf die Art exponiert, muss mit Kritik und Widerspruch leben können, und taz-Leser sind eh schon ein ziemlich diskussions- und widerspruchsfreudiges Völkchen.

Wie auch immer: Einige angestammte LeserInnen drohen ganz sicher mit Liebesentzug (sprich: Abo-Kündigung) usw., das übliche Programm. Aber solche Texte rufen natürlich auch flott reflexhafte Zuschriften von Leuten auf den Plan, die man politisch getrost ganz woanders verorten kann. Und da geht's dann im Grunde nicht mehr um den Text, dessen Qualität bzw. Nicht-Qualität oder den Autor, sondern um Kampagnen - und irgendeinen x-beliebigen, austauschbaren Anlass dafür. Das darf man bei Online-Leserkommentaren eben auch nicht vergessen.
 

Lynx72

Gesperrt
AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Die Kommentare dazu habe ich nicht gelesen, kann's mir aber lebhaft vorstellen. Nur: das wird ihm (hoffentlich) von vornherein klar gewesen sein und der Redaktion sicherlich auch. Mein Mitgefühl hält sich daher in Grenzen. Wer sich auf die Art exponiert, muss mit Kritik und Widerspruch leben können, und taz-Leser sind eh schon ein ziemlich diskussions- und widerspruchsfreudiges Völkchen.

Wie auch immer: Einige angestammte LeserInnen drohen ganz sicher mit Liebesentzug (sprich: Abo-Kündigung) usw., das übliche Programm. Aber solche Texte rufen natürlich auch flott reflexhafte Zuschriften von Leuten auf den Plan, die man politisch getrost ganz woanders verorten kann. Und da geht's dann im Grunde nicht mehr um den Text, dessen Qualität bzw. Nicht-Qualität oder den Autor, sondern um Kampagnen - und irgendeinen x-beliebigen, austauschbaren Anlass dafür. Das darf man bei Online-Leserkommentaren eben auch nicht vergessen.

Der Autor wusste, was er mit seinen Provokationen auslöst. Die TAZ freut sich über die Klicks und wer es ernst nimmt oder sich gar drüber ärgert, hat es nicht besser verdient.
 
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pauline09

Guest
AW: "Schämt euch, ihr Schlampen!"

Der Autor wusste, was er mit seinen Provokationen auslöst. Die TAZ freut sich über die Klicks und wer es ernst nimmt oder sich gar drüber ärgert, hat es nicht besser verdient.

Na ja, was heißt: Wer sich ärgert, hat es nicht besser verdient?

Der Text war schlecht; genauer: ich fand ihn sprachlich und stilistisch nicht gelungen, die Vergleiche super-abgedroschen und extrem bemüht, ganz besonders witzig zu wirken. Was unabhängig vom Inhalt einfach nur überladen wirkte, unintelligent.

Aber jut, wenn die Leute jauchzen vor Vergnügen..? Für mich persönlich hat es zwar lediglich was von schenkelklopfend-nassforschem Humor (und davon reichlich) - aber mein Geschmack muss ja zum Glück nicht der Maßstab sein. Ob ein Türke ihn geschrieben hat, ist für mich relativ wumpe; das hätte genau so gut (oder schlecht) z.B. auch ein Deutscher schreiben können oder - im 'politisch korrekten' Sinne - eine Frau. Und in jedem Fall hätte ich mich gefragt, ob er/sie noch alle Latten am Zaun hat oder meine persönliche Vorstellung von Humor evtl. einfach zu abseitig und filigran ist.

Bitte nicht falsch verstehen: ich finde durchaus, dass Frauenfußball nicht sakrosankt ist und man sich genau so darüber amüsieren kann und darf wie bei Männern. Aber so? Sorry, das hatte irgendwie Schülerzeitungsniveau. ('Jetzt-hauen-wir-aber-mal-auf-die-Pauke, hihi.') Weswegen ich es gestern beim allerersten Lesen spontan relativ unbeachtlich fand.
 
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