@Taze1 Die Basken sind vermutlich europäische Ureinwohner, ja. Die baskische Sprache muß unendlich faszinierend – Und wohl äußerst vertrackt, für Nicht-Basken praktisch nicht zu erlernen sein.
Aber das mit dem Vertreter einer früher über ganz Westeuropa verbreiteten Sprachfamilie: Das ist eine junge, eine sehr neue,
sehr steile These. Ich halte die für groben Unfug.
Es geht um alte Fluß- und Gewässernamen. Man geht davon aus, daß, auch wenn Neuansiedler mit einer neuen Sprache eine Gegend besiedeln, sie zumindest doch die Ortsnamen der Ansässigen übernehmen, wenn schon sonst nichts von deren Sprache. Aber zumindest
Wo sind wir hier eigentlich? könnten sie die wohl gefragt haben. Daraus will man schließen, wer ursprünglich wo angesiedelt war.
Die grundlegende Arbeit hat hier Hans Krahe geleistet. Er hat eine Gewässernamenskarte über ganz Europa erstellt, von der er der Ansicht ist, daß diese Namen frühwestindogermanisch sind (er hält die Indogermanen für Zuwanderer aus der eurasischen Steppe) (womit er nach neusten genetischen Untersuchungen um 2015 rum wohl Recht behält). Seine Schüler allerdings haben ermittelt, daß das im Wesentlichen sogar urindogermanische Namen sind. Die These von Theo Vennemann ist nun, daß dieser Katalog im Wesentlichen einer vorindogermanischen Sprachfamilie angehört, von der nur das Baskische als Einzelsprache erhalten sei.
Ich mache das mal am Baltikum fest, weil das da sehr schön kartographiert ist: Wir finden in Litauen und Lettland viele alte finnische Flussnamen. Daraus kann man ersehen, daß dort ursprünglich Finnen bzw. Esten gelebt haben (Nichtindogermanen), bevor sie von den Balten verdrängt/assimiliert wurden. Nur da allerdings, wo ab 2000 v.Chr. eine Hügelgrabkultur sich ansiedelt, findet sich, und zwar der vollständigste Katalog von Hans Krahes alten Gewässernamen. Die können nach Lage der Dinge nur baltisch = indogermanisch sein.
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