Unruhen im Maghreb

  • Ersteller des Themas Mein_Ingomann
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Mutter Courage

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AW: Unruhen im Maghreb

Eigentlich schade, dass sich hier sowenig Leute für die Vorgänge in Algerien, Marrokko und Tunesien interessieren.
Ich finde die Vorgänge sehr spannend. Speziell die Lage in Tunesien erinnert fast an Vorwendezeiten in der DDR. Ein völlig erstarrtes System gegen eine Bevölkerung, die einfach nur ihre Freiheit und Perspektiven will.

Die geschönten Nachrichten der Regierung werden mal wieder durch das www ad absurdum geführt.

Nein nein, das siehst du falsch. Wir hängen dir gespannt an den Lippen und schauen zu, wie es weiter geht.
Vielleicht sind auch einige zu geschockt, weil man ja noch nicht weiß, wie es ausgehen wird und man Angst vor der Flüchtlingswelle hat :shock:
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Nein nein, das siehst du falsch. Wir hängen dir gespannt an den Lippen und schauen zu, wie es weiter geht.
Vielleicht sind auch einige zu geschockt, weil man ja noch nicht weiß, wie es ausgehen wird und man Angst vor der Flüchtlingswelle hat :shock:

Ja....ich seh' schon, der Server bricht gleich zusammen wegen der vielen Zugriffe auf das Thema. :|

Egal. Mich interessierts. Der "Wüsten-Ceausescu" macht's hoffentlich nicht mehr lange. Dann ist er auch die einzige 'Flüchtlingswelle' die zu befürchten ist. Dank der zusammengerafften Milliarden wird er schon Asyl finden. 8)
 

Mutter Courage

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AW: Unruhen im Maghreb

Ja....ich seh' schon, der Server bricht gleich zusammen wegen der vielen Zugriffe auf das Thema. :|

Egal. Mich interessierts. Der "Wüsten-Ceausescu" macht's hoffentlich nicht mehr lange. Dann ist er auch die einzige 'Flüchtlingswelle' die zu befürchten ist. Dank der zusammengerafften Milliarden wird er schon Asyl finden. 8)

Hoffen wir das Beste für das Land und die armen Leute. Aber es gibt ja eigentlich wenig Unterstützung für die Aufständischen.
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Hoffen wir das Beste für das Land und die armen Leute. Aber es gibt ja eigentlich wenig Unterstützung für die Aufständischen.

In Frankreich gab es heute eine erste Demonstration.

http://de.euronews.net/2011/01/12/demonstrationen-gegen-tunesiens-fuehrung-auch-in-paris/

Ein kurzes Video zur Lage in Tunesien:

http://de.euronews.net/2011/01/11/klagen-ueber-brutalitaet-der-polizei-in-tunesien/
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

TUNIS. Trotz Signalen des Entgegenkommens der Regierung spitzte sich die Lage in Tunesien gestern erneut zu: Im Zentrum von Tunis kam es zu schweren Auseinandersetzungen.
Mehrere hundert Demonstranten und Sicherheitskräfte standen sich gegenüber. Die Beamten schossen Tränengas in die Menge, die sich auf einer der wichtigsten Kreuzungen in der Stadt versammelt hatte. Über Verletzte oder Festnahmen wurde zunächst nichts bekannt.

http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/aussenpolitik/art391,534557
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Tunis hat eine unruhige Nacht erlebt. Auch in anderen Städten ist es zu Unruhen gekommen. Polizei und Militär haben mit Tränengas und Knüppeleinsatz geantwortet. Ob dabei auch scharf geschossen wurde ist nicht bekannt. Die Pressezensur ist umfassend. Über die Zahl der Verhaftungen liegen keine gesicherten Daten vor.

In der Morgensendung des WDR sagte ein Korrespondent, der Prostest werde von immer mehr Menschen getragen. Nicht nur Schüler und Studenten gehen auf die Strasse, sondern auch immer mehr Intellektuelle, Künstler, Gewerkschafter und sogar Rechtsanwälte schliessen sich den Demonstranten an.

Im SF heisst es Heute:

"Krankenwagen fuhren mit heulenden Sirenen durch die Stadt, mehrere Polizeiwachen wurden in Brand gesteckt. In den Strassen waren bis spät in den Abend Schüsse zu hören. Unklar war, ob Tränengas-Granaten oder scharfe Munition verschossen wurden.

Polizei in die Flucht geschlagen

Im laufe der Nacht kehrte in mehreren Viertel der Hauptstadt wieder Ruhe ein. Dies bestätigten Anwohner. Die Demonstranten hätten die Abdankung des autokratischen Langzeitpräsidenten Zine el Abidine Ben Ali gefordert und ihn und seine Familie verunglimpft, berichteten Gewerkschaftssprecher.

Auch aus anderen Teilen des Landes gab es Berichte über erneute Krawalle. In der rund 450 Kilometer von Tunis entfernten Stadt Gafsa soll die Polizei nach Angaben von Augenzeugen vor den Demonstranten geflohen sein. Mehrere Geschäfte seien geplündert worden."

Am Ende des Artikels ein kurzes Video.

http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/01/12/International/Tunis-erlebt-unruhige-Nacht
 

Mutter Courage

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AW: Unruhen im Maghreb


Die EU hat Tunesiens Regierung zu Zurückhaltung im Einsatz zu Gewalt aufgefordert.
Zu mehr Meinung reicht es wohl nicht.
Wenn man sich mal überlegt, dass ein Mann mit Jura-Diplom dort nicht mehr als 40 EUR im Monat verdient, dann kann man die Perspektivlosigkeit erahnen, mit der diese Menschen leben müssen.
Diese Erschöpfungsrevolte ist ein Ausdruck dafür, dass es nichts mehr gibt, was man verlieren kann. Sogar das Leben ist ihnen nicht mehr wichtig, weil es kein Leben ist.
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Die EU hat Tunesiens Regierung zu Zurückhaltung im Einsatz zu Gewalt aufgefordert.
Zu mehr Meinung reicht es wohl nicht.
Wenn man sich mal überlegt, dass ein Mann mit Jura-Diplom dort nicht mehr als 40 EUR im Monat verdient, dann kann man die Perspektivlosigkeit erahnen, mit der diese Menschen leben müssen.
Diese Erschöpfungsrevolte ist ein Ausdruck dafür, dass es nichts mehr gibt, was man verlieren kann. Sogar das Leben ist ihnen nicht mehr wichtig, weil es kein Leben ist.

Umso mehr erinnern die Demonstrationen an die Umbruchzeiiten im Osteuropa der späten 1980er Jahre. Vielleicht erleben einige nordafrikanische Staaten nun ähnliches?

Einer der wenigen Sender die noch direkt aus Tunesien berichten ist Arte, deren Mitarbeiter Frédéric Toussaint es immer wieder gelingt die 'Berater' der Regierung abzuschütteln:

http://videos.arte.tv/de/videos/kasserine_blutige_proteste-3643222.html

und ein Interview zu den Hintergründen des Protests:

http://videos.arte.tv/de/videos/interview_die_hintergruende_der_proteste_-3641952.html

Attia Athmouni ist Gewerkschafter und Sprecher des Komitees von Sidi Bouzid, der Stadt, in der die Proteste gegen die Regierung begannen. Er übt scharfe Kitik an der Regierung und den Regionalpolitikern, und zeigt die Probleme auf, die hinter den Demonstrationen stehen. Das Gespräch führte Frédéric Toussaint.
 
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